Bereits als junger Mann heimste Michael Weber Lorbeeren als Küchenchef ein. Nach verschiedenen Stationen wirkt er nun am Herd des Restaurants Concordia in Winterthur Veltheim, von seiner Partnerin Fabienne Ziroli tatkräftig und versiert an der Front unterstützt.
Noch immer ist ein Hauch Italianità in dem eher rustikal eingerichteten Lokal spürbar – nicht nur auf der Weinkarte –, und zwar im besten Sinne des Wortes. Auch ein drei- bis fünfgängiges Überraschungsmenü steht zur Wahl.
Das Amuse-Bouche: ein fein abgeschmecktes Kürbiscremesüppchen, das unseren Appetit weckte. Sehr zu gefallen wussten die hübsch angerichteten Vorspeisen, die wir von der Speisekarte orderten: sowohl die zwei knackigen Riesencrevetten von bester Qualität auf einem Fenchel-Orangen-Salat wie auch die punktgenau angebratene Entenleber auf Calvadosäpfeln, die mit einer delikaten «Crème brûlée», einer Entenlebermousse, und einem Salatbouquet serviert wurde.
Die etwas gar safranhaltige, aber leichte Suppe aus Neftenbacher Riesling-Silvaner mit einigen Lauchstreifen begleiteten kleine, gute Jakobsmuscheln aus Patagonien, die auf einem Spinatbeet lagen. Die Ravioli aus hauchdünnem Teig enthielten eine würzige Schmorbratenfüllung und lagen unter einer Tranche Lardo di Colonnata; der junge Blattspinat war leider nicht gewürzt, der Barolo-Jus kaum wahrnehmbar. Anders die in Barolo geschmorten Kalbsbäckchen: Das butterzarte Fleisch assen wir mit der Gabel, von der köstlichen Sauce tupften wir den letzten Tropfen vom Teller. Auch das Kartoffelpüree, mit Trüffelöl spürbar aromatisiert, und das Wintergemüse als Beilagen überzeugten.
Nun fehlte nur noch eine süsse Versuchung: ein Schokoladentörtchen war nicht lauwarm, sondern heiss und innen schön flüssig, die kühlende Tonkabohnenglace dazu sehr gut.
Besonders zu empfehlen: das preisgünstige Mittagsmenü.
Restaurant Concordia
Feldstrasse 2
8400 Winterthur
Tel. 052-213 38 32
www.restaurant-concordia.ch
Sonntag auf Anfrage geöffnet. Montag Ruhetag.
Visa und Mastercard EC-Direct, keine Postcard.