Erster Eindruck beim ersten Augenschein im französisch inspirierten Restaurant vor den Toren des Kantonshauptorts Stans: zwei Mirages III RS, die eine «black», die andere «white» - das Hobby des Besitzers. Im Windschatten der alten Kampfflieger: eine hübsche Brasserie (mit ausdrucksstarken Bildern des verstorbenen Luzerner Künstlers Pöldi Häfliger). Und ein junger Koch (Thomas Amstutz), der seinen Job ganz ordentlich macht.
Imponiert hat er uns mit einer fast vergessenen, urfranzösischen Vorspeise: Œuf en Cocotte, ein echtes Cholesterintöpfli! Mit dem Eigelb vermischen sich frische Morcheln (nicht zu knapp!) und kräftiger Gruyère. Untadelig auch der Tafelspitz: Amstutz zählt auf einen guten Metzger aus der Region, schneidet das zarte Fleisch dünn auf und legt es über frische, knackige Spargeln; die Vinaigrette dazu ehrt den Chef.
«Tout Stans» ordert Deftigeres: das Entrecôte Café de Paris, offenbar die Spezialität des Hauses; Kräuterbutter und Frites waren untadelig. Die Bouillabaisse mit Knusperbrötchen und Sauce rouille, die Zwiebelsuppe und die Black Tigers merken wir uns für den nächsten Besuch vor.
Die Speisekarte ist gut, die Weinkarte besser: Was da etwa unter der Rubrik Bordeaux aufgelistet ist, freut den Kenner, zumal neben «grossen» Schlössern auch echte Geheimtipps gelistet sind. Dieses Erfolgsrezept kommt uns bekannt vor: Richard Beaudoux wendet es in seiner Brasserie Bodu in Luzern seit Jahren an. Gastgeber im «Mirage» ist Routinier Walter Blaser; er wird von einem freundlichen Serviceteam unterstützt.
Einen Tipp zum Schluss: Buchen Sie einen Holztisch in der Brasserie; dort ists gemütlicher als im weiss aufgedeckten Gourmetstübli Le Mistral. Im Sommer wird im Garten serviert, praktisch unter den Mirageflügeln.
Brasserie le Mirage
Stansstaderstrasse 90
6370 Stans