Ohne Voranmeldung geht gar nichts auf der «Hornberg»-Terrasse. Schliesslich lockt hier nicht nur die Sonne, sondern auch die Küche. Die beiden Chefs Michael Rindlisbacher und Sascha Koffler schreiben im Chalethotel eine abwechslungsreiche Karte. Ein «Pot-au-feu aus der Gamelle» erinnert uns an Rekrutenschule und WK, nur war das Rindfleisch damals nicht annähernd so zart wie hier auf dem «Hornberg» und die Bouillon selbst nie so überragend.
Das hausgemachte «Sülzli» mit Ochsenschwanz und Wurzelgemüse auf einer Linsen-Vinaigrette deklarieren die Köche auf der Karte gleich selbst als «genial!», aber unrecht haben sie mit ihrem Eigenlob nicht: Vor allem die sanfte Schärfe von grünem Meerrettich hat uns verblüfft.
Selbst für die Bauernbratwurst gibt man hier Gas: Das Würstchen vom «Wildeggli», die Rösti und die Zwiebelsauce sind perfekt. Ein erstklassiges Fondue ist auch zu haben, allerdings aus naheliegenden Gründen wirklich nur auf der Terrasse und nicht drinnen im Restaurant.
Am Abend dreht die Küche nochmals auf. Da wird das Kalbs-Cordon-bleu (mit Etivaz-Käse und Trockenfleisch) in eine Haselnusskruste verpackt. Da schmort ein zarter «Coq au vin» (von der Maispoularde) in der Pfanne. Da mutiert der saftige Seeteufel zum «Suure Mocke»; er wird braisiert, mit Kartoffelstampf und Koriander serviert.
Die Desserts? Kalamansi-Mousse auf Birnenragout und ein Orangensüppchen mit hausgemachtem Sauerrahm locken. Stammgäste bestellen aber auffallend häufig die Meringues aus dem Holzofen und das «Rum-Töpfli» mit hausgemachtem Rum-Eis und Rosinen.
Auffallend im «Hornberg»: der sehr freundliche und stressresistente Service. Und die Weinkarte, auf der man zu fairen Tarifen schnell fündig wird.
Chalet Hotel Hornberg
3777 Saanenmöser bei Gstaad
Tel. 033 - 748 66 88
Frühlingsferien: 4. 4. bis 21. 5. 2011
Visa und Mastercard EC-Direct und Postcard
www.hotel-hornberg.ch