13 Kilogramm in drei Monaten hat Lars Steinhöfel (37) im vergangenen Jahr abgenommen. Der «Unter uns»–Schauspieler fühlt sich fit und wohl in seiner Haut. Zu seinem neuen Lifestyle hat ihm auch Alexander Mikeladze verholfen, zertifizierter Fitness– und Ernährungstrainer (moreshreds.de) aus Köln. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten die beiden, wie sie Woche für Woche Trainings– und Ernährungspläne erstellen und zusammenarbeiten. Ausserdem erklärt Steinhöfel, was der Auslöser für seine Ernährungsumstellung war und welchen Geheimtipp er hat, um den verführerischen Leckereien beim Familientreffen zu widerstehen.
Herr Steinhöfel, im April ist die Trennung von Ihnen und Ihrem Partner Dominik öffentlich bekannt geworden. Wie erging es Ihnen in den letzten Monaten?
Lars Steinhöfel: Sehr gut. Ich hätte nie gedacht, dass ein Herz so brechen kann, das war eine Erfahrung. Aber nach allem, was ich im Nachhinein noch über meine Beziehung herausgefunden habe, bin ich sehr froh, dass sie zu Ende ist. Letztendlich war die Trennung wie ein Startschuss für meinen neuen Lebensabschnitt. Man steht erstmal vor dem Nichts, wie in einem Loch, aus dem man sich wieder herauskämpfen muss. Das war bei mir auch so. Ich war auch im Krankenhaus mit Schwindel, dort bekam ich dann die Diagnose hoher Blutdruck. Ich war dann beim Chiropraktiker, habe mich dort ein wenig einrenken lassen. Meine Ärzte haben zu mir gesagt, ich soll mehr Sport und etwas für meinen Körper tun. Ich habe dann nach einem Coach gesucht.
Die Trennung war also ein Auslöser für Ihren neuen Lifestyle?
Steinhöfel: Ja. Man konzentriert sich dann wieder mehr auf sich. Ich habe lernen müssen, wieder Kraft aus mir selber zu ziehen. Mein Leben war vorher sehr geregelt, zu zweit, mit Hausbau, die Adoptionspapiere lagen auf dem Tisch, die Hochzeit stand an. Von heute auf morgen war das nicht mehr gegeben. Ich habe dann auch Urlaube allein gemacht und mich selbst reflektiert. Da ist mir bewusst geworden, dass ich überhaupt kein Bewusstsein für gesunde Ernährung habe – mit 37 Jahren. (lacht) Daran wollte ich arbeiten.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, mit einem Fitness– und Ernährungstrainer zu arbeiten?
Steinhöfel: Ich bin ein Mensch, der Struktur im Leben braucht. Also brauchte ich auch bei Sport und Ernährung klare Anweisungen, um einen vernünftigen Ablauf im Alltag zu haben. Alex war damals mein Nachbar, zwei Türen weiter, und wurde mir empfohlen von einem Bekannten von uns. Ich habe ihn dann gefragt, ob er mir helfen kann. Wir sind dann auf einen Plan gekommen, der keine Diät war, sondern eine bewusste Ernährungsumstellung.
Alexander Mikeladze: Genau, Lars hat mich kontaktiert. In der Regel läuft das bei jedem Klienten so ab, dass wir erstmal besprechen, wie die aktuelle Ernährung aussieht. Dann erstellen wir Pläne, die wirklich an den Lifestyle der Person angepasst sind. Es ist wichtig, dass die Ernährung umgestellt wird, ohne auf etwas zu verzichten und ohne radikale Einschränkungen. Lars und ich haben sehr eng zusammengearbeitet. Wir hatten jede Woche ein Telefonat, um die Pläne anzupassen, damit sie funktionieren. Lars hat sich jetzt sogar selbst gewünscht, das Training anzupassen. Er gehört zu den Klienten, die sehr ambitioniert sind. Wir trainieren aktuell einmal die Woche zusammen im Studio, da wir beide aus Köln kommen. Das macht sehr viel Spass.
Sie haben 13 Kilo in drei Monaten abgenommen. Wie haben Sie das geschafft?
Steinhöfel: Durch den Ernährungsplan. Wenn ich einen Plan habe und mir das in den Kopf gesetzt habe, bin ich sehr willensstark. Das habe ich auch während eines Familienurlaubs geschafft. Alex und ich haben den Plan dann angepasst, das war super. Ich habe mein Gewicht in der Zeit gehalten. Die Wochenenden mit der Familie sind bei mir generell schwierig. Kuchen, Keksen, Schokolade und Co. zu widerstehen war sehr schwer. Es hat mir auch so leidgetan, das von meiner Oma abzulehnen. (lacht) Alex hatte dann den Tipp, beim Kaffeetreffen zu sagen: «Nein danke, ich habe gerade gegessen. Aber ich trinke gerne einen Tee.» Der Familie geht es ums Bewirten und so kann man das geschickt umgehen, indem man ablehnt und nach einer gesünderen oder leichteren Alternative fragt. Das waren die Knackpunkte bei mir.
Mikeladze: Crash–Diäten sind nicht nachhaltig. Bei Lars war es ungefähr ein Kilo pro Woche, was sehr nachhaltig ist. Es ist wichtig, dass man auf nichts verzichtet. Lars zählt seine Kalorien, dafür braucht man ein wenig Verständnis und Bewusstsein. Man sollte einfach die Kalorien auf eine Woche verteilt betrachten und so kann man das Schlemmen beim Familienbesuch auch gut wieder ausgleichen. Es sind nach wie vor viele Mythen im Umlauf, dass der Stoffwechsel eingeschlafen ist oder man auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss. Da fehlt einfach das grundlegende Verständnis für Ernährung. Wir planen bei Lars Woche für Woche, weil jede Woche bei ihm individuell ist. Ich arbeite generell gerne mit Plänen, weil das für die Klienten einfacher ist, diese einzuhalten und Kalorien zu zählen. Wir sprechen dann bei den Gerichten ab, was Lars schmeckt, er kann seine eigenen Wünsche miteinbringen. Es ist ein wichtiger Faktor, dass das Essen auch schmeckt.
Wie sehen die Gerichte aus, ernähren Sie sich vegan oder vegetarisch?
Steinhöfel: Nein, ich esse normal Fleisch, aber nicht jeden Tag. Ich achte darauf, dass es Haltungsstufe 4 ist und nehme ich auch gerne fettreduziertes Fleisch in Tartar–Qualität.
Haben Sie ein Lieblingsgericht?
Steinhöfel: Ich mache mir sehr gerne Chili con Carne ohne Reis. Das gibt es bei mir fast jeden Sonntag, natürlich auch abgewogen und abgezählt, sodass es in den Plan passt.
Wie sieht Ihr aktuelles Fitnesstraining aus?
Mikeladze: Viele Leute machen den Fehler, nur Kardiotraining zu betreiben. Kardio ist eine schöne Ergänzung und gut fürs Herz. Aber Krafttraining baut Muskulatur auf und Muskulatur ist das, was mehr Energie verbraucht, das heisst, dass man automatisch mehr essen kann. Ausserdem haben Klienten auch oft optische Ziele, die nicht nur mit Fettverlust zu erreichen sind, sondern die auch eine gewisse Grundmuskulatur erfordern. Lars und ich arbeiten aktuell nur mit Krafttraining. Kardio baue ich bei meinen Klienten nur mit ein, wenn sie daran auch Spass haben.
Wie schaffen Sie es trotz Familienurlaube, Job und Alltag so diszipliniert zu bleiben?
Steinhöfel: Ich habe glücklicherweise ein Fitnessstudio gefunden, das nicht überlaufen ist und auch nur 20 Euro im Monat kostet. Das war für mich auch ein Ansporn, um zu sagen, dass mir das Training Spass macht, gerade am Anfang, wenn man noch nicht weiss, wie die Geräte funktionieren. In grossen und vollen Fitnessstudios war ich oft eingeschüchtert. Ich gehe gerne morgens ins Fitnessstudio, meistens ohne etwas zu essen. Ich stehe auf, trinke meinen kleinen, isotonischen Proteinshake, gehe dann trainieren, fahre nach Hause, duschen und mache mir dann meine erste Mahlzeit. Damit bin ich komplett fein, da ich eh nie der Frühstückstyp war. Wir haben dann auch einen Plan erstellt, wo man nicht frühstücken muss. Ich brauche zwei Mahlzeiten am Tag, die aber reichhaltig sind und nachhaltig sättigen. Das kann man aber individuell anpassen.