Das Osterfest steht vor der Tür. Das älteste Fest der Christenheit wird auf der ganzen Welt gefeiert. Der Karsamstag (dieses Jahr am 30. März) markiert das Ende der 40–tägigen Fastenzeit – ab dann darf also wieder geschlemmt werden. Hierzulande kommen am Osterfest Köstlichkeiten wie das klassische Osterlamm, saftige Hefezöpfe und natürlich bunt bemalte Eier auf den Tisch. Und was essen Naschkatzen in anderen Ecken der Welt? Hier gibt es Inspiration aus Griechenland, Argentinien und Co.
Tsoureki aus Griechenland
Tsoureki ist ein Hefebrot, das in Griechenland am Ostersonntag gegessen wird und als Zeichen für Fruchtbarkeit und Sehen gilt. In ihm stecken rotgefärbte Ostereier, die symbolisch für das Blut Christi stehen, aber auch für Frühling und Wiedergeburt. Einen besonderen Geschmack geben dem Tsoureki die Gewürze Mastix und Machlepi.
Zutaten: 500 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 150 ml lauwarme Milch, 100 g Zucker, 3 Eier, 1 Prise Salz, 50 g Butter, 1 Bio–Orange, 4 grüne Kardamomkapseln, 05, TL geriebenes Machlepi (oder als Ersatz Muskat und Vanille), 0,5 TL gemahlenes Mastix (oder als Ersatz Zitronenabrieb), 1 Eigelb und 3 EL Milch zum Bestreichen, Sesam zum Bestreuen, 5 gekochte, rotgefärbte Eier
Zubereitung: Mehl, Zucker, Hefe und die restlichen Trockenzutaten in eine grosse Schüssel geben und vermischen. Butter in Flöckchen, lauwarme Milch und verquirlte Eier dazugeben und vermengen.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig kneten, zu einer Kugel formen und zugedeckt etwa zwei Stunden gehen lassen. Den aufgegangenen Hefeteig nochmals durchkneten und je nach Belieben zu einem Zopf oder Kranz formen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ablegen.
Die fünf Ostereier in gleichmässigen Abständen auf dem Zopf platzieren. und nochmals 30 Minuten aufgehen lassen. Mit der Eigelb–Milch–Mischung bepinseln und mit Sesamsamen bestreuen. Den Backofen auf 170 Grad Ober–/Unterhitze vorheizen und 35 bis 40 Minuten backen.
Torta Pascualina aus Argentinien
Die Torta Pascualina ist eine deftige Torte aus Blätterteig, Spinat und Eiern, und wird in Argentinien traditionell an Ostern gegessen. Der Name leitet sich vom spanischen Wort für Ostern, also «Pascua» ab.
Zutaten: 400 g Blätterteig (2 Platten), 1 kg frischer Blattspinat, Muskat, 6 EL Olivenöl, 2 Eier, 500 g Ricotta, 6 hart gekochte Eier, 70 g geriebener Parmesan
Zubereitung: Spinat waschen und in kochendem Wasser kurz blanchieren. Dann abschrecken, ausdrücken und fein hacken. In einer Schüssel mit Salz, Muskat und 2 EL Olivenöl vermischen. 2 Eier mit dem Ricotta und 40 g Parmesan verrühren und den Spinat untermengen.
Eine Blätterteigplatte in einer gebutterten Springform auslegen, sodass sie etwas über den Rand hinaussteht. Dann die Spinat–Ricotta–Füllung in die Form geben.
Die hartgekochten Eier pellen, gleichmässig verteilt in die Füllung setzen und mit dem restlichen Parmesan bestreuen. Die zweite Teigplatte mit Öl bestreichen und oben auflegen, die überlappenden Teigränder nach innen rollen und andrücken.
Den Teig mit einer Gabel mehrmals leicht einstechen oder mit einem Messer verzieren. Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Blätterteigtorte ca. 60 Minuten goldbraun backen.
Ma'amoul aus dem Libanon
Im Libanon und anderen Ländern des Nahen Ostens werden an Ostern traditionell Ma‹amoul gegessen, kleine gefüllte Gebäckstücke. Ihr Teig besteht aus Griessteig, oftmals werden sie mit Datteln, Walnüssen oder Mandeln gefüllt. Ma›amoul haben normalerweise eine typische Verzierung, für die ein Förmchen benötigt wird.
Zutaten: 250 g Butter, 500 g Hartweizengriess, 250 g Weichweizengriess, 100 g Zucker, 1 TL Mahleb (oder als Ersatz Muskat oder Vanille), 0,5 TL Trockenhefe, 50 ml lauwarme Milch, 3 EL Rosenwasser, 3 EL Orangenblütenwasser, 370 g Datteln ohne Kern, 1 TL Zimt, Puderzucker
Zubereitung: Die Datteln in einem Sieb über kochendes Wasser dämpfen, bis sie weich sind, abkühlen und in einem Mixgerät nach und nach zu einer klebrigen Paste mixen.
Zimt untermischen und in den Kühlschrank stellen. Für den Keksteig die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben, Butter in Flöckchen dazugeben und mit der Hand vermengen. Dann Rosenwasser und Orangenwasser darüber träufeln, vermischen und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Aus der Dattelpaste kleine Kugeln formen, ein Stück Teig mit der Hand flach drücken und um die Kugel herumschliessen. Die Teigkugeln im Ma'amoul–Förmchen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober–/Unterhitze etwa 15 bis 20 Minuten backen. Abkühlen lassen und in Puderzucker wälzen.
Mämmi aus Finnland
Mämmi ist ein puddingartiges Dessert aus Roggenmehl, Wasser, Malz und Sirup, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Damals wurde es als Fastenbrecher nach der strengen Fastenzeit gegessen. Noch heute ist es in Finnland ein Osterklassiker. Achtung: Für die Zubereitung von Mämmi muss man sich viel Zeit nehmen!
Zutaten für zehn Portionen: 7 l Wasser, 2 kg Roggenmehl, 500 g Roggenmalz, 3 EL Melasse, 2 TL Salz, 4 EL geriebene Orangenschale
Zubereitung: 2 Liter Wasser in einem Topf auf 60 Grad erwärmen und 25 g Roggenmalz und 50 g Roggenmehl hinzugeben; zu einem dünnflüssigen Brei gut verrühren und mit noch etwas Roggenmehl und –malz bestreuen. Topf mit einem Deckel verschliessen und den Brei eine Stunde ziehen lassen. Der Brei muss dabei warm bleiben, sollte aber auf keinen Fall kochen.
Dann einen weiteren Liter Wasser, Roggenmehl und –malz hinzugeben und eine Stunde ruhen lassen. Das Ganze wird wiederholt, bis die sieben Liter Wasser verbraucht sind. Ist der Brei fertig, wird er unter ständigem Rühren eine halbe Stunde gekocht.
Anschliessend Sirup, Salz und Orangenschale hinzugeben und gut verrühren. Den Topf in den Backofen geben und eine Stunde bei 150 Grad Umluft backen. Anschliessend in ofenfeste Schüsselchen füllen (nur zur Hälfte, da der Brei beim Backen blubbert), etwas Zucker drüberstreuen und nun bei 140 Grad etwa drei Stunden backen. Der fertige Mämmi schmeckt mit Schlagsahne, Vanillesauce oder Vanilleeis besonders gut.
Hot Cross Buns aus Grossbritannien
Hot Cross Buns werden in Grossbritannien und in anderen Commonwealth–Staaten typischerweise am Karfreitag gegessen. Die traditionellen Brötchen bestehen aus einem fluffigen Hefeteig, Gewürzen, Rosinen und einem aufgespritzten Teigkreuz, das für die Kreuzigung stehen soll. Meist werden sie mit Marmelade gegessen.
Zutaten für zwölf Stück: 20 Gramm frische Hefe, 250 ml Milch, 500 g Weizenmehl, 70 g Zucker, 1 mittelgrosses Ei, 70 g Butter, 1/4 Teelöffel Salz, 1 TL Zimt, 1 TL abgeriebene Zitronenschale, 1 Vanilleschote, 1 Prise Kardamom, 1 Prise Ingwer, 1 Prise Muskatnuss, 100 g Rosinen, 2 EL Orangensaft, für das Teigkreuz: 70 g Mehl, 60 ml Wasser, 50 g Aprikosenmarmelade zum Bepinseln
Zubereitung: Die Rosinen in den Orangensaft einweichen. Hefe in einen Becher mit der Hälfte der lauwarmen Milch bröckeln. Einen Teelöffel Zucker hinzugeben und rühren, bis sich Zucker und Hefe aufgelöst haben.
Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde erstellen. Die lauwarme Hefe–Milch–Mischung hineingiessen und mit etwas Mehl von den Seiten verrühren. Die Schüssel mit einem Tuch bedecken und an einem warmen Ort ca. 20 Minuten ruhen lassen.
Den restlichen Zucker, die restliche Milch mit Ei, Butter, Salz und Gewürzen hinzugeben und alles vermischen. Den Teig etwa fünf Minuten kneten, bis er glatt ist. Dann die abgetropften Rosinen unterheben. Den Teig an einem warmen Ort abgedeckt rund eine Stunde gehen lassen.
Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche den Teig nochmal vorsichtig durchkneten und dann in zwölf gleich grosse Portionen teilen, zu runden Brötchen formen und mit etwas Abstand zueinander auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech nochmal abgedeckt ca. 45 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 190 Grad Ober– und Unterhitze vorheizen. Für das Kreuz 70 Gramm Mehl mit 60 ml Wasser zu einer zähen Masse verrühren und mit einem Spritzbeutel auf die Brötchen spritzen.
Die Brötchen rund 15 bis 20 Minuten goldgelb backen. Aprikosenmarmelade mit etwas Wasser erwärmen und glattrühren. Dann die Hot Cross Buns damit bepinseln, solange sie noch warm sind.