Der Eindruck täuscht nicht: Die Schweiz ist im Wanderfieber! 57 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren zählen das Wandern zu ihren Sport- und Bewegungsaktivitäten. Das teilte das Bundesamt für Strassen am Montag mit. Das Wandern ist damit die beliebteste Sportart in der Schweiz.
Doch die Wanderlust ist nicht nur den Schweizerinnen und Schweizern vorbehalten: kaum einmal die Grenzen passiert, werden auch ausländische Gäste und Zugezogene zu richtigen Bergfans. Ob es einen Eidgenossenschafts-Effekt gibt, der Models, Premiers und VIPs aus allerhand Sparten sich vom Filmfest-Look ins Funktionsjäckchen werfen lässt? Die Fülle an Promis, die das Wandern in der Schweiz für sich entdeckt haben, lässt zumindest darauf schliessen.
Aus der Siegerin von «Germany's next Topmodel» 2009 ist längst «Switzerland's next Wandervogel» geworden. Seit einigen Jahren schon wohnt Sara Nuru, 31, in Zürich. «Die Schweiz ist mein Rückzugsort von der hektischen Grossstadt», erzählte sie den «OVB Heimatzeitungen». «Ich mag die Schweiz. Es ist sehr schön dort.» Die Nähe zu den Bergen geniesst sie sehr. «Hier kann ich runterkommen.»
Das zeigt sie auch regelmässig ihren Followern. Gerade war sie vor einmaliger Matterhorn-Kulisse wandern. Doch auch im Engadin ist das Model immer gerne unterwegs.
Wo andere ihre Flitterwochen am liebsten im Liegestuhl verbringen, hatten Hilary Swank, 46, und Philip Schneider eine ganz andere Vorstellung von perfektem Honeymoon. Sie schnappten sich Wanderschuhe und Rucksack – und verbrachten einen Teil ihrer Hochzeitsreise in der Schweiz. Sie hätten «in Deutschland unsere Hochzeitsreise angefangen und sind dann in die Schweiz und durch die Alpen und Dolomiten über Italien nach Frankreich», erzählte Swank später bei «Bluewin».
An die Bergtour hat die Hollywood-Schauspielerin beste Erinnerungen. «Wir parkierten unser Auto, nahmen eine Seilbahn, und dann wanderten wir bis zu einer Hütte oder einem Berggasthof, wo wir übernachteten. Es war ein perfekter Mix von Roadtrip, Wandern, Ausspannen und draussen im Nirgendwo sein.» Es sei bereits September gewesen, die Schulferien zu Ende. «An einem Tag sahen wir keinen einzigen Menschen!»
Theresa May
Drei Jahre lang war sie Premierministerin von Grossbritannien – eine Vollzeitaufgabe. Dennoch fand Theresa May, 64, auch während ihrer Amtszeit 2016 bis 2019 ein paar freie Tage, um sie mit ihrem Ehemann Philip in der Schweiz zu verbringen. So, wie es das Paar seit über 20 Jahren handhabt.
Schon 2007 schwärmte sie von unserem Land. «Die Aussichten sind spektakulär, die Luft ist sauber, und man hat Ruhe und Frieden», erklärte sie dem «Telegraph». Nach Besuchen in Luzern, im Berner Oberland oder im Tessin etwa haben die Mays Zermatt für sich entdeckt – und sind mittlerweile Stammgäste, wie sie dem «Walliser Bote» erzählte. «Vor dieser Kulisse zu wandern, ist schlichtweg grossartig», so May. Dazu komme das gute Essen, die Weine und auch die Schweizer Gastfreundschaft. «Das alles macht aus Zermatt einen wunderschönen Ferienort.»
Besonders gerne wandert sie vom Dorf bis hinauf zum Gornergrat – eine Besteigung des Matterhorns, wie es Beatrice Egli derzeit plant, kommt für sie aber nicht infrage. «Mein Mann und ich sind leidenschaftliche Wanderer, keine Bergsteiger.»
Auch Wahlschweizer Joey Heindle, 28, ist zu einem echten Wanderfüdli mutiert. Der gebürtige Deutsche wohnt seit gut zwei Jahren mit seiner Freundin Ramona Elsener, 29, in der Schweiz. Das Leben hierzulande geniesst er in vollen Zügen – auch beim Wandern. «Frische Luft atmen – Kraft tanken», ist da sein Motto.
Auch Christina Luft, 31, ist mittlerweile ab und zu in den Bergen unterwegs – ob beim Wandern oder beim Schlitteln. Die Freundin von Luca Hänni, 26, geniesst von ihrem Liebsten ein richtiges Touri-Programm: Der Berner zeigt seiner deutschen Freundin die schönsten Plätzchen der Schweiz, so wie auf dem Bild den Oeschinensee oberhalb von Kandersteg im Berner Oberland.
Die Tänzerin ist vom Nachbarland ganz angetan. «Ich bin noch immer von allem begeistert», schwärmte sie beim «Donnschtig-Jass» schon bei ihrem ersten Besuch hierzulande. «Für mich ist das richtig schön hier!»
Eigentlich wollten sie nur während der Corona-Zeit ein bisschen Abstand gewinnen und die Tage in der Schweiz verbringen. Doch dabei haben sich Robbie Williams, 47, seine Frau Ayda, 42, und die vier Kinder so ins Land verliebt, dass sie kurzerhand geblieben sind. Die Familie hat sich in der Zwischenzeit eine Villa in der Nähe des Genfersees zugelegt.
Von da aus lassen sich Ausflüge in die Berge natürlich wunderbar unternehmen. Williams war bereits in Zermatt zum Skifahren und zum Wandern überall sonst: in Lauterbrunnen oder hoch über dem Genfersee. Den Star ganz zuhause lassen kann Robbie derweil nicht: Statt in Cargohose schwingt er sich zum Erkunden der Berge lieber in quietschbunte Stoffhosen – und hat sich damit wohl zum Ziel gesetzt, neben dem steinigen auch gleich noch den modischen Berg zu erklimmen.