Das Getränk zum Anstossen kann sie sich nun gleich selber kaufen gehen. Und womöglich auch als Lernfahrerin selber zum Shop fahren, in dem sie das Bier, den Schämpis oder den Wein erstehen möchte. Ja, mit ihrem heutigen 18. Geburtstag stehen Kronprinzessin Amalia neue Möglichkeiten offen. Denn nun ist sie offiziell volljährig – mit allen Rechten und Pflichten, die nun mal eben dazugehören.
Die sehen bei ihr als Royal allerdings etwas anders aus als beim Otto-Normalbürger. Aber wer ist eigentlich die Prinzessin, die dereinst die Geschicke des Landes leiten wird? So viel sei verraten: eine sehr vielseitige junge Dame, wie in den 18 Punkten zum 18. Geburtstag von Amalia ersichtlich wird.
1. Künftige Königin: Als Erstgeborene von König Willem-Alexander, 54, und Königin Máxima, 50, wird Amalia ihrem Papa dereinst auf den Thron folgen.
2. Zwei Schwestern: Im niederländische Königshaus herrscht grosse Frauen-Power: Willem-Alexander ist der Hahn im Korb. Denn Amalia hat gleich zwei jüngere Schwestern: Prinzessin Alexia, 16, und Prinzessin Ariane, 14.
3. Halbargentinierin: Obwohl sie dereinst die Niederlande mitregieren wird, hätte es Amalia genauso gut auch nach Argentinien verschlagen können. Denn Mama Máxima ist in Südamerika aufgewachsen und gebürtige Argentinierin mit baskischen, kastilischen, katalanischen und italienischen Wurzeln. 2001 erhielt sie auch die niederländische Staatsbürgerschaft.
4. Mama als Kumpel: Mit ihrer Mutter Máxima kann Amalia über alles reden, wie im Buch «Amalia» zu lesen ist, das Claudia de Breij anlässlich des 18. Geburtstags zu und mit der künftigen Königin verfasst hat. Ihr Mami bezeichnet Amalia gar als «Kumpel», als «eine Art Freund, der sieht, wie es mir geht, und immer für mich da ist». Auch Máxima selbst sprach von ihrem Mädchen nicht nur schon als «fantastische Tochter», sondern auch als «fantastische Freundin».
5. Mitglied des Staatsrates: Seit heute Dienstag ist Amalia Mitglied des Staatsrates. Als künftige Königin und älteste Tochter des Königspaars ist ihr diese Aufgabe automatisch mit Erreichen der Volljährigkeit zuteil geworden.
6. Sie liebt Diademe: An der Rolle als Königin dürfte Amalia eines besonders beglücken: der Schmuck, den sie als diese tragen darf. Denn sie steht sehr auf Glitzer und Glamour, wie sie der Autorin ihrer Biografie verraten hat. «Ich liebe Diademe!»
7. Hadern mit der Rolle: Auch wenn sie heute sagt, dass sie im Dienste ihres Landes stehe und «mein Leben für die Niederlande» gebe, war das nicht immer so. Lange haderte Amalia mit der Rolle, die ihr bei der Geburt zugeteilt wurde. Sie wollte lange nicht wahrhaben, dass sie als Erstgeborene mal in die Fussstapfen ihres Vaters treten würde. Manchmal habe sie mit ihren Schwestern rumgealbert und gesagt: «Ich werde später Nein sagen, und dann muss Alexia es machen.»
8. Matura mit Auszeichnung: Im Sommer hat Amalia ihre Maturaprüfungen abgelegt. Und das mit grossem Erfolg und einer Auszeichnung: Ihre Matura hat sie cum laude bestanden, was in der Schweiz einem Notendurchschnitt zwischen 5,00 und 5,49 entspricht.
9. Künftige BWL-Studentin? Bis Amalia den Thron besteigen wird, dürften im Normalfall noch einige Jahre vergehen. Für die nähere Zukunft weiss sie noch nicht, wohin es sie verschlagen wird. «Etwas Wirtschaftliches» könnte es werden, meinte sie. Damit würde sie in die Fussstapfen ihrer Mama treten, die in Buenos Aires Wirtschaftswissenschaften studiert hat.
10. Keine Apanage: Amalia verzichtet freiwillig auf 1,6 Millionen Franken Jahreseinkommen. Diese hätten ihr ab heute automatisch als Lohn sowie als Unkostenvergütung zugestanden. Das lehnte Amalia in einem handgeschriebenen Brief an den niederländischen Premier beides ab – vorerst für die Dauer ihres Studiums. «Das finde ich unangebracht, solange ich wenig Gegenleistung bieten kann und andere Studierende es gerade in dieser unsicheren Corona-Zeit so viel schwerer haben. Das Einkommen erstatte ich daher bis zum Ende meines Studiums. Ausserdem erstatte ich, solange mir in meiner Position als Prinzessin von Oranien keine hohen Kosten entstehen, auch die Aufwandsentschädigung.»
11. Perfektionistisch: Seit Kindheitstagen ist Amalia perfektionistisch veranlagt, was sich bei ihr häufig in einem Druck niederschlägt, den sie sich selber macht – so auch während ihrer Ausbildung. «Der Leistungsdruck auf dem Gymnasium war anfangs sehr gross», ist im Buch zu lesen. Amalia habe das Gefühl gehabt, «ständig mit den besten Noten nach Hause kommen zu müssen».
12. Regelmässige Sitzungen beim Psychologen: Ihre psychische Gesundheit ist Amalia sehr wichtig – und sie macht keinen Hehl daraus, dass sie zwischendurch Hilfe braucht. «Manchmal wird mir alles zu viel – Schule, Freunde. Und dann rede ich mit jemandem.» Und das «regelmässig». Für sie ist es «normal», «hin und wieder mit einem Fachmann zu sprechen, besonders nach dem, was meiner Tante passiert ist». Die Schwester von Máxima hat sich 2018 das Leben genommen. Auch deshalb will Amalia Verständnis schaffen – allem voran damit, dass sie selbst darüber spricht, psychologische Hilfe anzunehmen. Denn: «Ich finde das keine Tabu und habe kein Problem, das öffentlich zu sagen.»
13. Grosse Liebe Reiten: Auf dem Rücken der Pferde liegt für Amalia das Glück der Erde. Auf ihrem Pferd Mojito kann sie alles um sich herum vergessen – und ganz sich selbst sein. «Wenn du mich wirklich kennenlernen willst, musst du mich reiten sehen.»
14. Singen als Hobby: Neben dem Reitsport hat Amalia eine grosse Leidenschaft für die Musik. Sie singt für ihr Leben gerne und, wie es im Buch heisst, auch sehr gut. Doch das will sie in der Öffentlichkeit nicht unter Beweis stellen. «Singen ist etwas, das ich für mich behalte.» Für sie sei es denn eine Möglichkeit, Stress oder Traurigkeit loszuwerden.
15. Schlager ist Trumpf: Ob sie diese Lieder auch selbst anstimmt? Auf ihrer Playlist nämlich finden sich Schlager-Klassiker wie «Anton aus Tirol» von DJ Ötzi und «Verdammt, ich lieb dich» von Matthias Reim. Immer höre sie das nicht, erklärte Amalia der Autorin ihres Buches schmunzelnd. Nur «zum Wachwerden morgens».
16. Barmaid: So bescheiden, wie Amalia ist, hat sie auch einen echt bodenständigen Nebenjob. Denn zwischendurch mixt sie Drinks in einer Strandbar bei Den Haag. Zu diesem Job ist sie zwar mit Vitamin B gekommen, da die Eltern einer Freundin die Besitzenden des Lokals sind. Doch hat sie als Barmaid ein grosses Talent bei sich entdeckt. Nicht umsonst wird Amalia schliesslich «Cocktail-Queen» genannt.
17. Opfer von Bodyshaming: Amalia ist in der Vergangenheit bereits Opfer von Körperkritik geworden. Ein argentinisches Magazin bezeichnete die Prinzessin als «Plus Size» – womit vollkommen zurecht ein Shitstorm über die Zeitschrift hineinbrach.
18. Sie steht auf deutsche Jungs: Amalia hat bereits eine klare Vorstellung von ihrem Traummann. Sie bevorzuge einen Jungen, der «nicht ungehobelt» sei, sondern «gute Manieren» besitze. So würde sie die Höflichkeit in den Sissi-Filmen schätzen – und findet diese galanten Eigenschaften am ehesten bei deutschen Jungs, die diese «ein bisschen mehr» besässen als die niederländischen. Doch im Falle, dass sich Amalia in der nächsten Zeit in einen bayerischen Bub oder einen Berliner Burschen verlieben sollte, wird die Öffentlichkeit das nicht direkt erfahren. Ihr Glück will die Prinzessin im Stillen geniessen. Eine Beziehung ist für sie – ganz erwachsen – «privat».