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Es ist nichts, wie es war

Bei den Windsors haben sich riesengrosse Lücken aufgetan

Wie jedes Jahr haben die Senior Royals am Samstagabend im Rahmen der Festlichkeiten zum Rememberance Day gemeinsam einen Anlass besucht. Doch wo der Event stets der gleiche bleibt, tut es die Royal Family keineswegs. Auf dem neusten Foto wird deutlich, wie schlank sie geworden ist – und welch traurigen Ereignisse sie wegstecken muss.

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Herzogin Kate, Prinz William, Prinzessin Anne

Die Loge in der Albert Hall 2021: Prinz William und Herzogin Kate stehen im Zentrum, daneben Prinz Charles, Prinzessin Anne (nach hinten versetzt) und Herzogin Camilla.

Getty Images

Ob früher alles besser war, ist eine sehr individuelle Einschätzung. Doch dass die royale Loge in der Albert Hall früher voller war, daran besteht kein Zweifel. Es gibt sie nämlich noch: Die Anlässe, an denen sich die ganze Royal Family zusammenfindet. Wo sie im vergangenen Jahr wegen der Pandemie deutlich zu kurz gekommen sind, konnten die Windsors in diesem Jahr wieder einige Fixpunkte im Kalender wahrnehmen, so etwa den Rememberance Day.

An jenem Tag wird seit Ende des Ersten Weltkriegs den Angehörigen der Soldaten gedacht, die im Dienst ihr Leben gelassen haben. Bereits am Donnerstag fand der Rememberance Day statt, doch traditionsgemäss wird am Sonntag drauf der Rememberance Sunday gefeiert, und dazwischen findet am Samstagabend das Royal British Legion Festival of Rememberance in der Albert Hall statt, das für die Mitglieder des Britischen Königshauses einen Pflichttermin in der Agenda darstellt. 

Doch wo sich früher alles, was bei den Windsors Rang und Namen hatte, den Termin dick im Kalender angestrichen hat, ist der Kreis derer, die dazu überhaupt noch infrage kommen, erschreckend klein geworden. Das zeigte sich am Samstagabend in der Royal Box in der Albert Hall. Wo diese früher aus gefühlt allen Nähten platzte, war das Aufkommen dieses Jahr mehr als überschaubar. 

Abgänge, Krankheiten und Skandale

Besonders deutlich wird die Ausdünnung der Royal Family, wenn man die neuesten Fotos mit Aufnahmen von 2019 vergleicht. Kurz vor Ausbruch der Pandemie waren Bilder von vollen Rängen noch an der Tagesordnung – doch nicht nur das Virus hat dafür gesorgt, dass Lücken zwischen den einzelnen Familienmitgliedern der Windsors zu erkennen sind.

Charles, Prince of Wales und Camilla, Duchess of Cornwall, William, Duke of Cambridge und Catherine, Duchess of Cambridge, Edward, Earl of Wessex und Sophie, Countess of Wessex, Anne, Princess Royal.

Der gleiche Anlass zwei Jahre zuvor: Die Ränge sind rappelvoll gefüllt mit Queen Elizabeth II. im Zentrum, neben und hinter ihr unter anderem zu sehen: Herzogin Kate, Prinz William, Prinz Edward, Gräfin Sophie von Wessex, Prinz Charles, Herzogin Camilla, Prinzessin Anne, Prinz Andrew, Prinz Harry und Herzogin Meghan (v.l.).

- WPA Pool/Getty Images

Mit ihrer Abwesenheit glänzten auch andere (ehemalige) Senior Royals, deren Gründe für das Fernbleiben unterschiedlicher nicht sein könnten – und deutlich aufzeigen, mit welchen Turbulenzen die britische Monarchie in den letzten zwei Jahren zu kämpfen hatte oder noch immer hat.

Die Queen ist krank

Das Familienoberhaupt Queen Elizabeth II., 95, musste am Samstagabend auf den Besuch in der Albert Hall verzichten. Der Grund bei ihr war gesundheitlicher Natur, hat sich doch die Königin den Rücken verstaucht, wie der Palast mitteilte. In der Folge hatte die Queen auch ihre Teilnahme am Gedenkgottesdienst am Sonntag absagen müssen, wofür sie «fest entschlossen» gewesen wäre, wie sie bereits im Oktober mitgeteilt hatte.

Das neuerliche Fernbleiben dürfte die Sorge um Elizabeth weiter verstärken. Zwar hatte ihr Sohn Prinz Charles, 73, erst zuletzt auf einer Veranstaltung versichert, dass es seiner Mutter gut gehe, doch das dürfte im Zusammenspiel mit der zunehmenden Häufung von kurzfristigen Terminabsagen dennoch nicht für Entwarnung sorgen. Bereits im Oktober hatte sich die Queen auf ärztlichen Rat hin schonen müssen. Elizabeth hatte bereits zuvor eine Reise nach Nordirland abgesagt und eine Nacht im Spital verbracht. Später musste sie auch die Reise nach Glasgow canceln und ihre Rede an der UN-Klimakonferenz virtuell halten

Prinz Andrew ist nicht mehr erwünscht

Ganz anders hingegen präsentiert sich der Grund für Prinz Andrews Abwesenheit. Der 61-Jährige ist in der Loge seiner Familie nicht mehr erwünscht, seit Ende 2019 seine mutmassliche Verstrickung in den Sex-Skandal um den verurteilten Straftäter Jeffrey Epstein, †66, bekannt geworden war. Bereits Ende November 2019 und damit nur wenige Tage nach seinem Auftritt am Royal British Legion Festival trat Andrew zunächst vorübergehend von seinen Ämtern als Royal zurück. Im Mai 2020 schliesslich wurde bekanntgegeben, dass der zweifache Grossvater das Königshaus nicht mehr vertritt. Gegen ihn läuft in den USA eine Zivilklage wegen sexuellen Missbrauchs in drei Fällen. 

Prinz Harry und Herzogin Meghan sind weg

Vor zwei Jahren waren sie das Paar, das wohl innerhalb der Royal Family am meisten Glamour versprühte. Doch mittlerweile sind auch sie nicht mehr dabei: Prinz Harry, 37, und Herzogin Meghan, 40. Die beiden haben Anfang Januar 2020 erklärt, sich aus dem Leben als Royals zurückziehen zu wollen, um finanziell unabhängig zu sein und um ihre Privatsphäre zu schützen. In der Folge zogen sie nach Kalifornien, wo sie heute in einer Villa wohnen und sich von verschiedenen Millionen-Deals ein schönes Leben finanzieren können. Mit ihnen leben auch die Kinder Archie, 2, und die fünf Monate alte Lilibet in Montecito.

Herzogin Meghan Prinz Harry

Alle Augen auf Meghan und Harry: Vor zwei Jahren waren die Herzogin und der Prinz noch im Dienst der Krone unterwegs. Das Glamour-Paar zog auch am Royal British Legion Festival alle Blicke auf sich.

- WPA Pool/Getty Images
Platz für Neues

Die Beispiele zeigen es: Es waren gewichtige Abgänge, die die britische Monarchie in den letzten zwei Jahren hinnehmen musste. Neben den genannten mussten sich die Royals auch von Prinz Philip verabschieden, der im April dieses Jahres im Alter von 99 Jahren verstorben ist. Er hatte zuletzt 2017 am Festival teilgenommen.

Doch wo etwas geht, entsteht immer auch Platz für etwas Neues. Vielleicht mag es am Anfang eine Lücke geben, doch die dürfte nach und nach gefüllt werden. Und das zeigt sich auch bei den britischen Royals: Wo die Gruppe der Senior Royals, also der in Vollzeit im Dienste der Krone stehenden Mitglieder der Königsfamilie, in den letzten zwei Jahren deutlich kleiner geworden ist, lassen die Abgänge die Übriggebliebenen umso mehr in den Vordergrund rücken – und strahlen. Herzogin Kate, 39, etwa verlieh der Weggang von Herzogin Meghan einen regelrechten Beliebtheits-Boost. Und auch Herzogin Camilla, 74, nimmt immer gewichtigere Aufgaben wahr. 

Herzogin Kate Herzogin Camilla Sophie von Wessex

Neue Zeiten, neue Identifikationsfiguren: Herzogin Camilla, Herzogin Kate und Gräfin Sophie von Wessex (v.l.) werden immer gewichtigere Rollen und Aufgaben zuteil.

WireImage

Und auch die Royals aus der zweiten Reihe stehen plötzlich in viel grellerem Rampenlicht. Elizabeth' mutmassliche Lieblingsschwiegertochter Gräfin Sophie von Wessex, 56, etwa ist in den vergangenen 22 Jahren an der Seite von Prinz Edward, 57, immer ein wenig unter dem Royal-Radar geblieben. Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Herzlichkeit und schlichte Eleganz sind eben nicht, was für viel Tamtam sorgt. In Zeiten wie diesen sind aber genau diese Qualitäten unerlässlich – und Sophie eine Sympathieträgerin der Extraklasse, was in der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen wird. 

Weiter mausern sich auch Prinzessin Beatrice, 33, und Prinzessin Eugenie, 31, immer mehr zu absoluten Lieblingen der Royal-Fans. Weil sie genau für den Wandel stehen, den die britische Monarchie mit den prominenten Abgängen wohl oder übel durchmacht. Sie beide sind nicht nur im Dienste der Krone tätig, sondern nehmen nur vereinzelt Termine fürs Königshaus wahr. Daneben haben sie beide nach abgeschlossenem Studium stets gearbeitet – und ernten auch für ihre sonstige herrlich normal anmutende Einstellung zu Körper und vermeintlichen Makeln sehr viel Zuspruch.

Schliesslich sorgen die Töchter von Prinz Andrew neben weiteren Royals auch dafür, dass bereits eine neue Generation von potentiellen Fan-Lieblingen in den Startlöchern steht. Eugenie hat ihren Sohn August im Februar geboren, Schwester Beatrice ist Ende September erstmals Mutter geworden. Und wer weiss, ob nicht die Babys von heute die Logenplatz-Stars von morgen sind.

Von rhi am 15. November 2021 - 15:12 Uhr