Es war eine grosse Überraschung, als der britische Palast am 18. Juli dieses Jahres plötzlich die freudige Neuigkeit mitteilte, dass Prinzessin Beatrice, 32, und Edoardo Mapelli Mozzi, 37, am Tag zuvor klammheimlich geheiratet hätten.
In einer kleinen Zeremonie fernab der Öffentlichkeit und mit nur rund 20 geladenen Gästen krönten die britische Prinzessin und der britisch-italienische Immobilienunternehmer in der All Saints Chapel auf Schloss Windsor ihre Liebe.
Der Bräutigam teilte nur zwei Tage nach der Hochzeit Bilder der Traumhochzeit sowie ein wunderschönes Gedicht des Schriftstellers E. E. Cummings auf seinem Instagram-Account. Dabei stellte er wieder mal unter Beweis, welch unverbesserlicher Romantiker er ist. So heisst es in «I Carry Your Heart With Me» etwa: «Ich trage dein Herz bei mir. Nie bin ich ohne es. Wohin ich auch gehe, gehst du, meine Teure. Und was auch immer nur von mir allein getan wird, ist dein Werk, mein Schatz. Ich fürchte kein Schicksal, weil du mein Schicksal bist, meine Liebste.»
Während ihr Mann schon kurz nach der Hochzeit Bilder und Poesie sprechen liess, hat sich Beatrice seit ihrer Vermählung mit einem Statement zurückgehalten – bis jetzt!
Kürzlich hatte die Prinzessin die Ehre, die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Sommer-Malwettbewerbs des «Forget Me Not»-Kinderhospizes zu küren. Dabei hatten die Teilnehmenden ihre Vorstellungen davon auf Papier bringen müssen, was «Russell Bear», ein fiktiver Bär, während seiner Sommerferien so treibt.
Die Zweitplatzierte, Chloe, entschied sich dazu, dass «Russell Bear» Gast an einer Vermählung ist. «Chloe, ‹Russell Bear› an einer Hochzeit... Denkst du, das könnte meine Hochzeit sein?», fragte Beatrice im Video. «Denn ich hatte diesen Sommer die Gelegenheit, zu heiraten.»
An die Vermählung mit ihrem Mann denkt Beatrice sehr gerne zurück, wie sie klarmachte. «Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich so toll aussah, wie es ‹Russell Bear› in seinem Outfit tut.»
Auch wenn ihre Bescheidenheit Beatrice ehrt: Sorgen wegen ihres Hochzeitsoutfits muss sich die 32-Jährige keinesfalls machen. Mit ihrem Look verzauberte sie die Royal-Fans reihenweise.
Sie trug ein Kleid von Norman Hartnell, das sie sich von ihrer Grossmutter Queen Elizabeth II., 94, ausgeliehen hat. Diese hatte das Kleid in den 60er-Jahren anfertigen lassen. Beatrice versprühte darin viel Vintage-Flair – was auch an der Tiara lag, die sie ebenfalls als Leihgabe von Elizabeth für den grossen Tag erhielt.
Gegenwärtig ist ihr Look in einer Ausstellung auf Schloss Windsor zu betrachten, die Beatrice vergangene Woche höchstpersönlich eröffnet hat. Noch bis am 22. November können sich die Royal-Fans live ein Bild von Beatrice' Kleid und ihren Schuhen machen – hinter einer Scheibe, versteht sich.
Beatrice wirkt im Video sichtlich gelöst. Das zeigt auch ihre Aussage, wonach sie «die Gelegenheit hatte, zu heiraten». Denn lange standen die Zeichen für die Tochter von Prinz Andrew, 60, und Herzogin Sarah, 60, nicht auf einem sorglosen Fest – und bisweilen gar auf gar keiner Hochzeit.
Zunächst hatte die Prinzessin ihre Verlobungsparty Ende letzten Jahres absagen müssen, weil sie zu viel Medienrummel befürchtete. Kurz zuvor hatte ihr Vater der «BBC» ein vielbeachtetes Interview gegeben, in dem er Stellung nahm zu den Vorwürfen, wonach er ebenfalls in Jeffrey Epsteins Sex-Skandal verwickelt ist – allerdings mehr schlecht als recht. Gegen den Prinzen wird nach wie vor ermittelt, weil er sich selbst sexuelle Dienste von Minderjährigen soll vermitteln haben lassen. Für Prinz Andrew gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.
Doch auch sieben Monate später hatte der Skandal um Beatrice' Vater Einfluss auf die Hochzeit. Bilder mit den Brauteltern wurden keine veröffentlicht, wie das bei den Windsors eigentlich Tradition hat – wegen Andrews ungeklärter Schuldfrage, wie René Haenig, Royal-Experte der «Schweizer Illustrierte», glaubt. «So hat der Palast die unangenehme Situation elegant umschifft. Ein Foto mit Andrew wäre undenkbar gewesen.»
Doch das war nicht das einzige Hindernis auf dem Weg zur Traumhochzeit: Denn da war ja auch noch Corona. Und die weltweit ausgebrochene Pandemie machte Beatrice' Heiratsplänen einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Denn auch sie hätte – wie ihre Schwester Prinzessin Eugenie, 30, – eigentlich mit einer grossen Fete in ihren neuen Lebensabschnitt starten wollen. Und dafür wäre bereits alles angerichtet gewesen: Das Fest hätte Ende Mai im St. James's Palace stattfinden sollen, wo rund 150 Gäste Platz gefunden hätten. Später wäre ein Empfang im Garten des Buckingham-Palasts geplant gewesen. Dieser wurde wegen der Corona-Pandemie bereits Mitte März abgesagt, um unnötige Risiken zu vermeiden. Einen Monat später war aber auch der Rest vom Tisch: Mitte April stand fest, dass die Hochzeit nicht wie geplant am 29. Mai würde durchgeführt werden können.
Trotz aller Umstände hat Beatrice ihren Frieden geschlossen – und kann die Hochzeit, so reduziert sie eben hatte stattfinden können, für sich dennoch als vollen Erfolg abtun.
Denn das Fazit der Prinzessin, die im Frühjahr 2021 zum ersten Mal Tante wird, fällt sehr positiv aus. Bei der Rangverkündigung des Malwettbewerbs zog sie eine mehr als versöhnliche Bilanz aus ihrem schönsten Tag im Leben. «Es hat riesig Spass gemacht!»