Das britische Königshaus kommt nicht zur Ruhe. Während sich Prinz William, 39, und Prinz Harry, 36, nach wie vor nicht versöhnt und noch immer eine Menge Punkte auf ihrer Diskussionsliste stehen haben, bahnt sich bereits der nächste Zoff an. Dieser findet im Stammbaum eine Etage höher statt: So sollen sich nun auch Williams und Harrys Vater Prinz Charles, 72, und sein Bruder Prinz Edward, 57, in die Haare gekriegt haben.
Der Ursprung des Übels ist ein Namensstreit: So sind sich die beiden nicht einig, wer nach dem Tod des gemeinsamen Vaters Prinz Philip, †99, dessen Titel erben soll. Edward würde nur allzu gerne der Duke of Edinburgh werden – doch Charles stellt sich dagegen.
Dabei soll es Medienberichten zufolge insbesondere Philip sehr wichtig gewesen sein, dass sein jüngster Sohn dereinst seinen Titel übernimmt. So soll Philip diesem vor seiner Hochzeit mit Sophie von Wessex, 56, geradezu darum gebeten haben, dass er seinen Titel erbt, wie «The Times» berichtet. «Er kam überhastet rein und sagte: ‹Gut, ich würde es sehr schätzen, wenn ihr das in Betracht zieht›», erinnerte sich Sophie kürzlich in einem Interview mit der Zeitung «Daily Telegraph».
Die beiden wollten Philip diesen Wunsch scheinbar erfüllen. Der Hof hatte am Tag der Hochzeit 1999 schliesslich verkündet, dass Prinz Edward «zu gegebener Zeit» das Herzogtum von Edinburgh erhält, wenn der Titel an die Krone zurückgeht. Dies ist dann der Fall, wenn Charles den Thron von seiner Mutter Elizabeth II., 95, übernimmt.
Doch nun stellt sich Charles gegen diese intern geregelte Zusicherung. Nach dem Tod seines Vaters ist dessen Titel nämlich erst einmal ihm zugefallen – und so soll es vorübergehend auch bleiben. «Er ist derzeit der Herzog von Edinburgh und er entscheidet, was mit dem Titel passiert», erklärt ein Insider gegenüber der britischen Tageszeitung. Etwas scheint demzufolge bereits fix zu sein. «Er wird nicht an Edward gehen.»
Der Grund, weshalb Charles seinem Bruder die Übernahme des Titels verweigert, ist als durchaus sentimental zu werten: Gemäss «Daily Mail» sorgt er sich nämlich um dessen Fortbestand. «Wenn Edward den Edinburgh-Titel erben würde, würde er ihn an seinen Sohn weitergeben, der eigentlich so erzogen wird, dass er ein Leben fernab der Royal Family führt», ist zu lesen.
Und tatsächlich erziehen Edward und Sophie ihre Kinder so normal wie möglich – und verzichten auch darauf, Lady Louise, 17, und James, Viscount Severn, 13, einen Titel zu geben. «Wir versuchen, sie mit dem Wissen zu erziehen, dass sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, dass sie keine Her-Royal-Highness-Titel tragen», erklärte Sophie in einem Interview mit «The Sunday Times». Die Titel stehen ihnen zwar nach wie vor zu. «Sie können mit 18 selbst entscheiden, ob sie sie verwenden möchten oder nicht.» Aber ihr zufolge ist es «sehr unwahrscheinlich, dass sie sich dafür entscheiden werden».
Entsprechend würde das Prädikat Duke of Edinburgh, das bis zu Philip bereits zweimal weitergegeben worden ist, bei James nicht mehr zum Zuge kommen. Deshalb soll Charles nun darüber nachdenken, den Titel seinem Enkel Louis, 3, zu vermachen. Als Sohn seines direkten Thronfolgers William ist ein Fortbestand des Herzogtums Edinburghs im Namen der Royal Family quasi gesichert.
Edward selbst hatte schon länger nicht mehr wirklich damit gerechnet, dass ihm das Herzogtum zuteil würde. Dies offenbarte er im Juni in einem Interview mit der BBC. «Es war vor Ewigkeiten in der Theorie ein schöner Gedanke, als es eine Art Wunschtraum meines Vaters war», sagte er. «Und natürlich hängt es davon ab, ob der Prinz von Wales das machen wird, wenn er König wird.» Für ihn und seine Frau gibt es nun nichts anderes, als sich in Geduld zu üben. «Wir warten ab und dann werden wir sehen.»