Für beide Frauen ging es an diesem Abend um viel. Herzogin Meghan, 40, versuchte mit ihrem Auftritt die negativen Schlagzeilen um ihre Einmischung in die US-Politik und ihren Anteil an der viel diskutierten Spaltung des englischen Königshauses zu vertreiben, Moderatorin Ellen DeGeneres, 63, kämpfte gegen die Vorwürfen an, sie würde gegen das toxische und sexistische Arbeitsklima hinter den Kulissen ihrer Sendung nichts unternehmen.
Entsprechend wohlwollend trafen Ellen und Meghan dann auch aufeinander, machten sich Komplimente und verhielten sich wie Freundinnen – was sie vielleicht auch sind. Immerhin wohnen sie gleich nebeneinander in stattlichen Villen im kalifornischen Nobelort Montecito.
Meghan, der Clown
Im Gespräch offenbarte Herzogin Meghan ein paar intime Details aus ihrem Leben. So wurde sie in der Schule wegen ihrer lockigen Haare als Krusty, der Clown von den «Simpsons» verspottet und sie verriet, wie es ihr und Prinz Harry, 37, in den USA gefällt. Die Antwort: «Wir sind einfach glücklich.» Ausserdem erzählte sie, wie knapp bei Kasse sie als Jungschauspielerin machmal war («mein sehr, sehr alter Ford Explorer Sport hatte ein kaputtes Türschloss und so musste ich nach Castings jeweils durch den Kofferraum ins Auto einsteigen»), oder schildert ihre letzte Partynacht mit Prinz Harry in Toronto («Das Motto war post-apokalyptisch. Deshalb hatten wir alle diese bizarren Kostüme an, und wir haben es geschafft, ein letztes Mal eine witzige Partynacht zu haben»).
Die Zuschauer der «Ellen DeGeneres Show» kamen ausserdem in den Genuss eines seltenen Fotos von Sohn Archie und erfuhren neue Details zu Töchterchen Lilibet. Besonders ulkig war Meghans Auftritt an einem Markt ins Los Angeles, bei dem sie sich von Ellen via Kopfhörer fernsteuern liess und sich, zur grossen Verwunderung der Marktleute, beim Einkaufen ziemlich schräg benahm. Das Schauspielern hat die Ex-Herzogin offensichtlich nicht verlernt und man hat den Eindruck, Meghan geniesst es sehr, wieder einmal in eine Rolle zu schlüpfen.
Der Besuch in der Show von Ellen DeGeneres war der erste grosse TV-Auftritt von Meghan seit dem skandalträchtigen Interview bei Oprah Winfrey im März 2021. Die hohen Erwartungen konnte die Show jedoch nicht erfüllen, sondern war viel mehr ein «nettes Geplauder zwischen zwei Freundinnen, die sich gegenseitig helfen wollen», schreibt «Bild». Für die deutsche Zeitung ist klar, «dass sich Meghan in einem positiven Licht darstellen wollte». Das ist ihr diesmal ziemlich gut gelungen.