Knapp wird sie es noch schaffen. Davon zumindest ist auszugehen, wenn man sich den Ferienplan des United World College of the Atlantic in Wales anschaut, wo Prinzessin Leonor von Spanien zur Schule geht. Am Montag beginnt für die Schülerin der Unterricht wieder – zum Glück erst dann. Denn so hat sie im Idealfall noch die Möglichkeit, am Sonntagmorgen mit ihrer Familie anzustossen.
Einen gewichtigen Grund dazu hat die Spanierin: Sie feiert am 31. Oktober ihren 16. Geburtstag – und kommt damit dem Erwachsenenleben immer näher. Ob es entsprechend am Abend in ihrem College in Wales gar noch eine kombinierte Willkommens- und Geburtstags-Fete für Leonor geben wird? Schliesslich ist der Moment, in dem man endlich den «Sweet 16»-Stempel hat, ein Meilenstein der Teenager-Jahre. Grund genug also, einen Blick auf die Jugendliche zu werfen, die dereinst auf Spaniens Thron sitzen wird.
Schwesterlich verbunden
Ob Leonor ihre Schwester bitten wird, ihr beim Geschenke-Auspacken behilflich zu sein? Mit Sofia, 14, ist die Prinzessin nämlich sehr eng. Ihr Verhältnis geht weit über Verwandtschaft hinaus, wie die «Gala» berichtet. So sollen die beiden Schwestern beste Freundinnen sein und sich daheim im Madrid gar gemeinsam ein Zimmer teilen. Und auch in der Öffentlichkeit sind sie sich immer wieder gegenseitig Stützen: So war Sofia etwa kürzlich an Leonors Rede an einer Preisverleihung zugegen, und die beiden haben im Sommer gar ihren ersten gemeinsamen Auftritt ohne ihre Eltern absolviert. Und das mit Bravour.
Ihre Verbundenheit stellen die Spanierinnen auch immer wieder bei offiziellen Terminen unter Beweis. Als Leonor 2019 beispielsweise ihre allererste Rede überhaupt halten muss, ist ihr die Unterstützung ihrer jüngeren Schwester gewiss. Als sie die fünf Minuten ohne Stolperer und ohne Anflug von Nervosität hinter sich bringt, ist Sofia sogleich eine der ersten Applausspendenden – und strahlt mit der erleichterten Reden-Debütantin stolz um die Wette. Eine dicke Umarmung gibt es nach dem gelungenen Auftritt gleich obendrauf.
Sportlich unterwegs
Bei ihrem engen Verhältnis liegt es auf der Hand, dass Leonor und Sofia auch die Ferien gemeinsam verbringen wollen. Doch nur im Palast rumsitzen? Bäh, langweilig. Bei den beiden muss immer etwas los sein – bevorzugt etwas Sportliches.
Im Sommer 2018 sowie 2019 haben sie deshalb ein Camp in den USA besucht. Dabei widmeten sie sich vor allem dem Sport. Sie hätten unter anderem gesegelt und Tennis gespielt, erzählte Leonor im Rahmen des alljährlichen Familien-Fototermins. «Es hat wirklich Spass gemacht. Wir haben viel Sport gemacht und wir haben uns mit Kindern aus anderen Ländern getroffen.»
Doch auch in den restlichen Wochen des Jahres steht Sport an oberster Hobby-Stelle. Leonor spielt auch dann Tennis, reitet und fährt Ski.
Sprachgenie
Im Ferienlager lernten die Schwestern nicht nur neue Ansätze für den Aufschlag und wie man mit viel Wind in den Segeln am besten umgeht, sondern auch Englisch. Die Sprache hätten sie gemeinsam üben können, erzählte Leonor. Und Papa Felipe ergänzte gemäss «Gala» stolz, dass die beiden schon sehr viel könnten.
Nicht nur dem Englischen widmen Leonor und Sofia ihre Aufmerksamkeit. Sie sind echte Sprachtalente und sprechen beide gleich sieben Sprachen! Wie das geht? Neben Englisch, Französisch und Arabisch beherrschen die beiden Schwestern auch alle vier Amtssprachen Spaniens, namentlich Katalanisch, Kastilisch, Baskisch und Galicisch. ¡Hola!, die Waldfee.
Fotografin Leonor
Als Royal ist Leonor fast zwangsläufig eine viel abgelichtete junge Frau. Allerdings sagt ihr die Rolle auf der anderen Seite der Kamera fast mehr zu. Ja, alle Royal-Fans dürfen sich freuen: Die Riege der royalen Fotografinnen wird mit Leonor erweitert! Was Herzogin Kate, 39, in Grossbritannien und Kronprinzessin Mette-Marit, 48, in Norwegen sind, steht in Form von der jungen Prinzessin auch in Spanien in den Startlöchern.
Wie ihre royalen Gspänli begeistert sich auch Leonor für die Fotografie, wie «Hello» weiss. Auf Reisen würde sie demnach jeweils ihre eigene Kamera mitbringen, um keinen Schnappschuss zu verpassen. Von wem sie ihre Knips-Lust wohl geerbt hat? Grosi Königin Sofia, 82, soll ebenfalls eine Hobby-Fotografin sein. Und auch Mama Letizia, 49, dürfte in ihrer vor-royalen Karriere als Journalistin mit der Kunst der Fotografie in Berührung gekommen sein.
Stylisch
Da der Fokus als künftige Königin von Spanien doch eher auf dem Abgelichtet-Werden anstelle des Ablichtens liegt, ist Leonor stets auf eine hübsche Garderobe bedacht. Und das meistert sie grossartig: Die Kleine stylt sich wie eine Grosse und versprüht schon im zarten Teenie-Alter das modische Flair einer künftigen Königin. Ob Stögis oder Sneakers, Pischi oder Plissee: Leonor kann alles.
Extremsportlich unterwegs
Leonor ist zweifelsohne extrem sportlich. Doch auch dem Extremsport gibt sie sich hin. Wie die spanische Zeitung «Hola» berichtet, hat die Prinzessin keine Angst vor Höhenflügen – ganz im Gegenteil.
Vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie soll sie mit ihren Eltern und Schwester Sofia den Windkanal im Zentrum «Madrid Fly» besucht haben. Der Windkanal besteht aus vier Motoren, die die Luft mithilfe von Propellern bewegen und damit eine Aufwärtsströmung erzeugen. Auch Leonor soll sich in die Luftmassen gestürzt und für einmal richtig abgehoben sein. Davon zeugt ein Anhänger, den sie – cooler Teenie eben – beim letztjährigen Schulstart lässig am Schulsack trug. Dort baumelte ein Schlüsselanhänger von «Madrid Fly» – es dürfte also längst nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Leonor zum Höhenflug angesetzt hat.
Souverän und beliebt
Seit ihrer Geburt ist klar, dass Leonor dereinst Spaniens Königin sein wird. Ob die Kronprinzessin wohl wegen ihrer späteren wichtigen Rolle gemäss «Hello» schon mit 16 Jahren als besonnen, neugierig, aufmerksam und sehr verantwortungsbewusst beschrieben wird?
Mit ihrer bedachten Art ähnelt sie demnach stark ihrem Vater Felipe, dem sie sehr nahesteht. Das stellen die beiden mit herzergreifenden Gesten immer wieder unter Beweis. Wo er ihr vor der Rede die Hand drückt und sie nach Absolvierung der Ansprache herzlich umarmt, bewahrt sie ihn schon mal vor dem Regen.
Vor einem Sturm soll sie auch die spanische Monarchie schützen. Denn die steht seit Längerem in der Kritik, welche die 2017 erneut losgetretene Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien weiter befeuert hat. «Im Moment ist Spanien gespalten zwischen jenen, die eine Monarchie wollen, und anderen, die sich eine Republik wünschen», erklärte die spanische Adelsexpertin Ángela Mora gegenüber «Adelswelt». «Viele glauben, dass Prinzessin Leonor niemals Königin wird.»
Die Kritik aber sollen die Spanien-Kids an sich abprallen lassen. «Leonor und Sofia wurden dazu erzogen und darauf vorbereitet, negativen und positiven Meinungen standzuhalten, genau wie König Felipe und Königin Letizia», erzählt die Royal-Expertin.
Der Lohn, den die Prinzessin dafür zahlen muss, ist hoch. Mut und Tapferkeit seien gefragt, gab ihr Papa Felipe gemäss «Tagesspiegel» in Oviedo mit auf den Weg. «Die Verpflichtung, Spanien und allen Spaniern zu dienen, muss dein grösster Stolz und deine grösste Ehre sein.» Dass sie zu 100 Prozent hinter ihrem Land steht, macht Leonor immer wieder klar – und erzielt damit Wirkung. Zumindest vorläufig dürfte Leonors Engagement die spanische Monarchie gemäss Expertin vor einem Staatsreform-Sturm schützen. Sie pflichtet der 16-Jährigen grosse Sympathien bei den Leuten bei. «Ich glaube, das Volk mag Prinzessin Leonor im Allgemeinen ziemlich gerne.»