Hand in Hand gehen sie das Kirchenschiff der Schlosskirche entlang. Ganz aufgeregt hüpfen sie dorthin, wo schon längst das Orchester eine festliche Musik angestimmt hat. Und ebenso aufgeregt stellt sich Prinzessin Estelle, 9, schliesslich hin, um ein Gedicht aufzusagen. Die erste Strophe von «Det strålar en stjärna», «Es strahlt ein Stern», gibt sie in wunderbarem Rhythmus wieder.
Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Bruder Prinz Oscar, 5. Der übernimmt zwar nicht gerade die zweite Strophe des Gedichts, wartet aber schon ganz hibbelig am Adventskranz und tapst von einem Bein aufs andere. Als seine Schwester dann ihr Gedicht endlich fertig aufgesagt hat, geht sie zu ihrem kleinen Geschwister, übergibt ihm eine Kerze, mit dem er sich Feuer bei der bereits brennenden Flamme holt, um dann ganz fokussiert die letzte Kerze des Kranzes anzuzünden. Ist die Arbeit erst einmal verrichtet, setzt auch der kleine Oscar zu einer mündlich überbrachten Botschaft an. Unisono mit seiner Schwester wünscht er den Zuschauenden des Videos frohe Weihnachten – und hüpft ganz aufgeregt an Ort und Stelle.
Der sichtlich hibbelige Oscar, die souveräne Estelle, die weiter zeigt, was für eine rührende grosse Schwester sie ist, und ihr andächtiges Lauschen des Orchesters sind eine wunderbare Mischung, um die Fans zu begeistern. Doch dass die Anhänger gleich so in Ekstase verfallen, wie sie das unter dem auf Instagram geteilten Video tun, dürfte auch mit den herzigen Ansprachen der beiden Mini-Royals zu tun haben.
Denn das Gedicht sowie die Weihnachtswünsche haben Oscar und Estelle nicht nur mit Bravour und viel Engagement überbracht, sondern dabei auch etwas von sich hören lassen. Das nämlich ist äusserst selten. Zwar sind die Mini-Royals häufig auf Fotos zu sehen, doch in Bewegtbild kriegen wir sie nur zu besonderen Gelegenheiten zu Gesicht. Und dass sie dann auch noch etwas direkt in die Kamera sagen, ist schon fast mit einem kleinen Royal-Weltwunder zu vergleichen.
Umso dankbarer nehmen die Fans die persönlichen Weihnachtsgrüsse von den Kindern von Kronprinzessin Victoria, 44, und Prinz Daniel, 48, auf. Wie die beiden Kinder geraten auch die Fans regelrecht in Aufregung. «Sie sind so gross geworden! Ich wünsche ihnen einen wunderbaren Tag und freu mich so, dieses neue Video von ihnen zu sehen!», schwärmt ein Fan etwa. «So schön zu hören und zu sehen», finden andere die Grüsse, und bedanken sich fürs Teilen. «Liebenswert» ist ein weiteres Schlagwort, das immer wieder auftaucht. «So schön und atmosphärisch!»
Dass sich die vorwiegend schwedischen Fans der beiden Mini-Royals so darüber freuen, die Stimmen von Estelle und Oscar zu hören, überrascht allerdings nicht. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Gluckser, Kichern und wenige Worte absolut ausreichen, um die Royal-Fans völlig aus dem Häuschen zu bringen.
So etwa waren es im Herbst 2020 die Cambridges, die mit dem herzigen Geplaudere von Prinz George, 8, Prinzessin Charlotte, 6, und Prinz Louis, 3, viel Begeisterung einheimsten. Die drei nämlich durften der weltberühmten Dokumentarfilm-Sprech-Legende Sir David Attenborough, 95, je eine Frage stellen. Der Grösste, George, erkundigte sich bei Attenborough, welches Tier ihm zufolge als Nächstes aussterben wird. Charlotte fragte, ob er Spinnen auch so möge wie sie selbst. Und der Kleinste im Bunde, der damals gerade einmal zwei Jahre alte Louis, war zum ersten Mal überhaupt zu hören. Er erfragte die Basics und wollte von Attenborough wissen, welches Tier er denn gerne mag.
Dabei klappte nicht alles ganz so reibungslos wie bei den Grossen. Wer genau hinhörte, merkte: Prinz Louis sprach von einem «amimal» anstelle eines «animal». Kurzerhand trendete der Hashtag #amimal auf Twitter, und die Fans zeigten sich begeistert, dass Herzogin Kate, 39, und Prinz William, 39, die Sequenz nicht etwa noch einmal neu gedreht haben. Dass ein Zweijähriger noch nicht jedes Wort draufhat, ist denn nur natürlich – und das goutierten die Fans mit viel Wohlwollen. «Die Cambridge-Kinder sind einfach zu herzig!», schwärmten sie. «Ich liebe ihre herzigen Stimmen!», «Sie sind so herzig, ich heule vor Freude!» und «Sie sind mehr als bezaubernd!» waren nur einige der weiteren Kommentare, die sich in der Spalte ansammelten.
Aus der Familie sind William und Kate längst nicht die Einzigen, die Videos mit den Kids als erfolgreichen Social-Media-Content für sich entdeckt haben. Auch Prinz Harry, 37, und Herzogin Meghan, 40, machten sich den Jöh-Faktor von ihrem Sohn Archie, heute 2, schon in Bewegtbild zunutze.
Zu seinem ersten Geburtstag im Mai 2020 veröffentlichten sie auf den Social-Media-Kanälen der Kinderhilfsorganisation Save the Children UK ein Video, in dem Mama Meghan ihrem Sohn Archie aus «Duck! Rabbit!» vorliest. Der Kleine scheint bisweilen etwas irritiert, dann wieder ganz erfreut, gluckst mal, quengelt, will schon eine Seite weitergehen, dann wieder eine zurück – und lässt die Fans damit auf ganz neuen Jöh-Wolken schweben.
Auf Instagram zwar hat die Organisation, die mit dem Video zum Spendensammeln animierte, die Kommentare deaktiviert. Auf Facebook allerdings überschlagen sich die Wortmeldungen der Royal-Fans, die ganz begeistert waren von dem herzigen und herrlich normalen Einblick ins Familienleben der Sussexes. «Danke fürs Teilen dieses speziellen Momentes, was für ein liebenswürdiger Bub!», schwärmten sie. «So schön» und «so herzig» fanden es andere Anhänger. Und weitere Fans bedankten sich für das Teilen eines Mutter-Sohn-Moments, der so wohl in jeder Familie vorkommen könnte. «Das war so herrlich süss, willkommen im wahren Leben als Eltern. Nichts ist perfekt, nicht einmal die Vorlesestunde», schrieb ein Fan humorvoll.
Dass selbst das Video von Meghan und Archie so gut ankam, beweist eindrücklich: Wenn kleine Kinder zu sehen sind, geht den meisten Leuten das Herz auf. Da können die Eltern auf der Beliebtheitsskala der britischen Royals noch so tief sinken, wie das Harry und Meghan in den vergangenen Monaten getan haben. Wenn es aber gluckst und gigelt auf dem Schoss, dann ist es um ganz, ganz viele in Nullkommanix geschehen – und alles, was vorher noch für Zündstoff gesorgt hat, ebenso schnell vergessen.