Der Sturzflug nimmt kein Ende. Bereits im März 2021 war zu lesen, dass Prinz Harry, 36, und Herzogin Meghan, 40, «so unbeliebt wie nie zuvor» waren. Dieselbe Schlagzeile liesse sich nun eins zu eins adaptieren auf die Ergebnisse einer neuerlichen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov. Denn das Bild wiederholt sich: Harry und Meghan haben weiter an Sympathiepunkten eingebüsst.
Das zeigt die Auswertung deutlich. So hat das Institut 1667 Britinnen und Briten dazu befragt, wie ihr Gefühl zu verschiedenen Mitgliedern der Royal Family ist. Während Queen Elizabeth II., 95, Prinz William, 39, und Herzogin Kate, 39, die vorderen drei Plätze im Beliebtheits-Ranking belegen, folgen die Sussexes weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Nur einer ist noch unbeliebter als die beiden Ex-Royals: Prinz Andrew, 61, der mit dem Sex-Skandal um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in Verbindung gebracht wird.
Auch wenn sie nicht das Schlusslicht sind: Harrys und Meghans Umfragewerte sind im Vergleich zu denjenigen im Frühjahr weiter gesunken. Ein positives Bild des Prinzen pflegen nur noch 34 Prozent der Briten und damit 9 Prozent weniger als noch im Frühling. Meghan war mit 31 Prozent schon damals unbeliebter als Harry jetzt, hat nun aber noch einmal Sympathiepunkte verloren und kann nur noch auf 26 Prozent der Briten zählen, die ihr gut gestimmt sind.
Wie die Autoren der Studie hervorheben, unterscheidet sich allerdings der Beliebtheitsgrad der Sussexes je nach befragter Altersgruppe. Die Jungen zwischen 18 und 24 Jahren sind Meghan zugetan, genau die Hälfte denkt positiv über sie. Damit ist sie in dieser Altersgruppe sogar beliebter als ihr Mann, der nur von 47 Prozent der Befragten positiv wahrgenommen wird. In der Gruppe der über 65-Jährigen dagegen haben die Sussexes keinen Stich: Nur 13 respektive 18 Prozent denken gut über Meghan und Harry.
Woran das liegen könnte? Vielleicht können sich die Jungen gut mit dem heutigen Zeitgeist identifizieren, der es auch einem Prinzen-Paar ermöglicht, fernab der royalen Pflichten ein eigenständiges Leben zu führen. Dahingegen könnten die Älteren, die frühere Ären der britischen Monarchie mit Diana und Co. miterlebt haben, die Treue zur Familie als wichtigstes Gut ansehen – gegen welches Harry und Meghan mit ihrem Abgang nach Kalifornien in ihren Augen womöglich verstossen haben.
Seit dem skandalösen Oprah-Interview im März dieses Jahres sind Harry und Meghan auch in der Öffentlichkeit nicht zur Ruhe gekommen. Wo bereits eine Zwischenumfrage im April die negativen Auswirkungen der Anschuldigungen auf die Reputation der Sussexes aufzeigte, ist das jetzige Allzeit-Tief auf die Kommunikation der beiden zurückzuführen, wie YouGov vermutet. Wie das Institut in einem Artikel anmerkt, hätten vor allem die «ärmlichen Reaktionen» in Form ihrer Statements zu der Corona-Krise sowie zu den Geschehnissen in Afghanistan die Beliebtheits-Latte weiter nach unten gedrückt.
Und tatsächlich haben in der Vergangenheit die Statements der beiden für einigen Wirbel gesorgt. Zu den Geschehnissen in Afghanistan äusserten sie sich zwar in einem langen Statement, allerdings war darin nicht zu lesen, ob sie selber spenden würden oder inwiefern sie sich anderweitig engagieren. Auch Meghans Geburtstags-Aktion hatte Anfang August für Unverständnis gesorgt. Sie hatte die Aktion «40x40» ins Leben gerufen, bei der sich 40 prominente Frauen 40 Minuten Zeit nehmen, um als Mentorinnen andere Frauen zu beraten, die wegen Corona in eine Lebenskrise geraten sind. Eine schöne Idee, bloss: Der Tenor der Fans war nicht ganz so positiv. Sie stempelten die Aktion als PR-Masche von Meghan ab und sahen nicht ein, inwiefern ihnen eine plaudernde Meghan vor dem Computer etwa dabei helfen soll, wieder einen Job zu finden.
Doch auch die Langzeitfolgen ihres Oprah-Interviews dürften bei der Interpretation der schlechten Umfragewerte eine Rolle spielen. Schliesslich zogen sich die Diskussionen darüber über Monate hin – und wurden von Meghans und Harrys weiteren Anschuldigungen in diversen Dokumentationen weiter genährt.
Ob Meghan und Harry mit einer Charme-Offensive gegen ihr dahinschwindendes Ansehen ankämpfen werden? Schliesslich steht mit der Veröffentlichung von Harrys Memoiren nächstes Jahr noch ein weiterer potentieller Sympathie-Killer an. Und wie die beiden mit der Royal Family weiter verfahren, dürfte ebenfalls genau beobachtet werden und in die Beliebtheitsskala einfliessen.
Stellt sich bloss die Frage, ob es Harry und Meghan überhaupt kümmert, was die Briten von ihnen halten. Schliesslich sind sie ja letztes Jahr überhaupt erst nach Kalifornien ausgewandert, um ein unabhängiges und eigenständiges Leben zu führen – da dürfte ihnen herzlich egal sein, was im fernen Britannien über sie gedacht wird.