Es konnte kommen, was wollte – nicht einmal eine weltweit grassierende Pandemie etwa vermochte die Tradition zu brechen, die Herzogin Kate, 39, und Prinz William, 39, in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Denn egal, welches Wetter draussen herrschte, welche royalen Streitigkeiten die Medien gerade dominierten oder welches Mitglied der Royal Family zum entsprechenden Zeitpunkt für Schlagzeilen sorgte: Am Geburtstag ihrer drei Kinder George, 7, Charlotte, 6, und Louis, 3, lieferten die Cambridges zuverlässig wie eine Schweizer Uhr ein neues Porträt des Jubilaren respektive der Jubilarin. Häufig war es gar Herzogin Kate selbst, die bei den Bildern ihres Nachwuchses auf den Auslöser gedrückt hatte – was den Porträts eine sehr persönliche Note verlieh.
Doch nun gibt es berechtigten Grund zur Sorge, ob die Tradition beim Ältesten auch in diesem Jahr weitergeführt wird – Royal-Experten zweifeln daran, ob wir am Donnerstag ein neues Bild von Prinz George zu sehen kriegen werden. Oder ob wir – zum ersten Mal in seinem zu diesem Zeitpunkt achtjährigen Leben – zum Geburtstag auf ein Bild verzichten müssen.
Der Grund für die drohende Lücke in der Porträt-Sammlung liegt in Georges Auftritt am Fussball-EM-Finale von vergangenem Sonntag – beziehungsweise in den Reaktionen, die sein Auftritt hervorgerufen haben. Zwar zeigte sich die Mehrheit der Royal-Fans absolut begeistert vom herzlich unroyalen Jubel-Auftritt des Prinzen, war angetan vom innigen Umgang von George mit seinen Eltern und verzaubert vom traurigen George, dem man nach der besiegelten Niederlage der englischen Nationalmannschaft am liebsten ein Nastüechli und eine starke Schulter angeboten hätte.
Doch da gab es eben auch die anderen Stimmen: die nämlich, die sich über den Look des Prinzen ärgerten. Dass der Anzug und Krawatte trug, sorgte bei einigen Zuschauenden für Fragezeichen. «Warum sieht Prinz George eigentlich aus wie ein 45-jährige Hedgefonds-Manager?», erkundigte sich etwa einer. «Jetzt weint der Kleine dann gleich in seine Krawatte», prophezeite ein anderer. Und ein dritter Fan spottete: «Verspeiste er anschliessend auch genüsslich einen Hotdog mit Messer und Gabel?»
Die vielen bissigen Kommentare sorgten bei William und Kate für grossen Unmut. Schon vergangene Woche erklärte Robert Jobson, Co-Autor der Diana-Biografie «Guarded Secret», im australischen Fernsehen, dass sich die beiden überlegen würden, ihren Sohn nach dem erfahrenen Online-Hass eine Weile aus dem Rampenlicht zu nehmen. «William und Kate ist nämlich sehr wohl bewusst, was das bei George auslösen kann.»
Was mit «eine Weile aus dem Rampenlicht» damals noch vage formuliert war, wird nun immer konkreter: So soll vom Öffentlichkeits-Boykott auch das alljährliche Geburtstagsfoto betroffen sein.
Damit zumindest rechnet Adelsexpertin Angela Levin. «Es gibt Gerüchte, dass wir das Foto möglicherweise nicht sehen, wenn er acht wird», erzählte sie bei «True Royalty TV». Sie hoffe zwar, dass William und Kate ihre Meinung noch ändern – allzu guten Mutes ist sie deswegen allerdings nicht. «Weil sie so verärgert über die Unhöflichkeit der Leute sind, die einen kleinen Jungen im Alter von sieben Jahren verspotten.»
Umso erschütternder sind die gehässigen Kommentare, wenn man den Grund für das Outfit des Prinzen erfährt. «George vergöttert seinen Vater. Deshalb sahen wir ihn im Anzug – er wollte sich wie William anziehen», erklärte Duncan Larcombe, ein Freund von William, gegenüber «OK». Selbst der Ausflug ins Wembley, der eine lange Nacht für den Siebenjährigen nach sich zog, war Larcombe zufolge Georges eigene Idee. «Er hat seinen Vater inständig darum gebeten.»
Die Situation erinnert an die Ungewissheit im Mai, als vor Prinzessin Charlottes sechstem Geburtstag ebenfalls nicht klar war, ob ein Bild des Geburtstagskindes veröffentlicht werden würde. Um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen, liessen William und Kate ihre Social-Media-Kanäle für kurze Zeit ausser Acht. Als Präsident des englischen Fussballverbands «schliesse ich mich dem Boykott der sozialen Medien mit der gesamten Fussballgemeinde an», schrieb William damals auf Instagram. Während eines Wochenendes nahm er mit den offiziellen Kanälen der Cambridges an der Protestbewegung teil, bei der die britischen Fussballclubs auf rassistische Online-Anfeindungen reagierten.
Just auf jenes Wochenende fiel Charlottes Geburtstag – was vorgängig für viel Wirbel gesorgt hatte. Royal-Fans fürchteten sich davor, dass die Windsors mit der Foto-Tradition brechen würden. An Charlottes Ehrentag dann aber konnten sie aufatmen: Der Palast hatte das neueste Porträt via Fotoagentur in die Welt herausgeschickt.
Gut möglich, dass die Royal-Fans darauf hoffen, dass die Cambridges auch im aktuellen Fall zurückkrebsen und George zum Geburtstag doch noch offiziell gratulieren. «Ich hoffe sehr, dass sie ein Bild von George posten», schreibt eine Zuschauerin von «Royalty TV». «Aber ich verstehe ihr Anliegen, ihn zu beschützen.» Eine andere Zuschauerin findet deutliche Worte. «Meiner Meinung nach können sie die Hater nicht gewinnen lassen, indem sie keine Bilder mehr posten», schreibt sie. «Diese Trolle werden immer da sein. Der Schlüssel ist, sie mit ihrem Hass nicht gewinnen zu lassen.»