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  4. Intimes Interview mit SCB-Captain Simon Moser über Geld, Trauer und seinen Jugendschwarm
SCB-Captain Simon Moser

«Am meisten Geld gebe ich für Steuern aus»

Er wurde dreimal Schweizer Meister mit dem SC Bern, zweimal Vize-Weltmeister und spielte in der NHL. Nun führt der 35-Jährige die Berner erneut als Captain im Titelkampf.

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Simon Moser Eishockeyspieler und Capitaen des SCB. Aufgenommen am 20.02.2024 in der Postfinace Arena in Bern. Bild © Remo Naegeli

SCB-Captain Simon Moser: «Meine Familie wäre froh, wenn ich manche Dinge rascher erledigen würde»

Remo Nägeli

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Einschneidend waren sicher die Geburten meiner beiden Söhne Luca und Leano, bei denen ich dabei sein durfte.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ganz klar Hockeyprofi. Hätte es damit nicht geklappt, vielleicht Physiotherapeut. Aber für mich zählte immer nur das Eishockey.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Jennifer Aniston war mein Schwarm, ich fand sie eine schöne Frau.

Haben Sie einen Spitznamen?
Als kleiner Junge war ich Simi, später im Familien- und Freundeskreis Simä. In der Garderobe bin ich der Mösu.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Letzten Freitag. Ich hätte auf die Katze meiner Eltern aufpassen sollen, sie war schon 19 Jahre alt. Wir nannten sie Ötteli. Doch dann musste sie kurz vorher eingeschläfert werden. Da musste ich schon weinen. Sie war mein halbes Leben bei uns.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Das Prokrastinieren. Meine Familie wäre froh, wenn ich manche Dinge rascher erledigen würde. Alles, was nicht wichtig ist, schiebe ich vor mir her.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Steuern (lacht).

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Hm. Vielleicht auf Menschen, die grad nichts «müssen», die eine gewisse Unbeschwertheit haben. Ich versuche aber, Eifersucht abzulegen.

 

Sagen Sie mal mit Simon Moser

Was ich koche: «Im Sommer mag ich Fleisch und Gemüse auf dem Grill.»

ZVG

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Leute, die mich nicht so gut kennen, denken vielleicht, dass ich hochnäsig bin. Ich bin aber eher introvertiert. Ich bin nicht der beste Smalltalker.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Neben dem Eishockey interessiert mich die Netzwerktechnik. Ich besuche Onlinekurse oder lese Fachbücher.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Beides (lacht). Sympathie finde ich sehr wichtig, und intelligente Menschen bewundere ich.

Wie möchten Sie sterben?
Alt und ohne zu leiden. Ohne Schmerzen. Ich möchte gern im hohen Alter noch «parat» sein und Dinge erleben.

Wofür sollte es Bussen geben?
Für Leute, die ihren Dreck im Einkaufswagen liegen lassen. Oder Abfall. Das verstehe ich nicht.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Elon Musk. Er fasziniert mich mit seinen Visionen. Nicht immer aber mit seinen Meinungen. Aus der Sportwelt mit dem Dartspieler Michael van Gerwen. Ich schaue sehr gern Dart.

Sagen Sie mal mit Simon Moser

Meine Medaillen: «Sie haben für mich eine grosse Bedeutung.» Im Bild die beiden WM-Silbermedaillen 2013 und 2018 sowie Meisterschaftsgold mit dem SC Bern 2016, 2017 und 2019.

ZVG

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Unbezahlbar (lacht). Ich hoffe, Menschen, die mir nahestehen, würden mich so beschreiben.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie zu Bett gehen?
Die Zähne putzen und pinkeln.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Ich hatte viele schöne Momente in meinem Leben. Diese waren schön, weil sie eben einzigartig waren. Ich hoffe, dass noch viele weitere schöne Tage kommen.

Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Ein Messer, ein Feuerstein und ein Kochtopf.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Ruhe, mal an nichts denken, nicht das Gefühl haben, etwas zu müssen. Mit Langeweile. Ich belohne mich nicht mit materiellen Dingen.

Was darf in Ihrem Haushalt gar nicht fehlen?
Eier!

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Mein Lieblingsbuch: «Es handelt von kleinen Veränderungen mit grossen Auswirkungen.»

ZVG

Was ist Ihr Lieblingsessen?
Das kommt etwas auf die Jahreszeit an. Im Sommer mag ich Fleisch und Gemüse auf dem Grill, im Winter auch mal ein Raclette oder Fondue.

Was mögen Sie gar nicht?
Wenn jemand keine Rücksicht nimmt. Wenn der Egoismus so ausgeprägt ist, dass davon andere Schaden nehmen.

Haben Sie einen Tick?
(Lacht.) Hockeyspieler haben alle ihre Ticks. An Spieltagen habe ich tatsächlich viele geregelte Abläufe. Ich ziehe beispielsweise immer erst den linken Schlittschuh an. Das hat sich so entwickelt. Es ist bei mir aber nicht so schlimm ausgeprägt, dass ich nicht mehr spielen könnte, wenn mal etwas nicht funktioniert wie geplant.

Von Thomas Wälti am 17. März 2024 - 18:00 Uhr