Das Wetter beeinflusst meinen Tagesablauf hier auf dem Atlantik zwischen Kanaren und Karibik. In der Regel schellt der Wecker in meiner zwei Quadratmeter grossen Kabine um 4 Uhr. Dann rudere ich zwei Stunden, es ist noch Nacht, begleitet von chilliger klassischer Musik. Bei Sonnenaufgang habe ich über Satellitentelefon Kontakt mit dem Wetterdienst.
Dann frühstücke ich – Porridge mit Mandeln und Zimt, streiche Sonnencreme ein, rudere drei Stunden. Nach dem Zmittag weitere drei Stunden rudern. In kurzen Pausen bereite ich das Trinkwasser auf, wasche Kleider, übermittle Bilder und Videos. Um 16.30 Uhr wirds dunkel, ich esse wieder, meist Gefriergetrocknetes, kümmere mich mit Stretching (Bild) oder einem Tänzchen um die Muskeln, besonders die Hüftbeuger. Ich rudere weiter, bis ich um 20 Uhr fast einschlafe. Pro Tag komme ich auf zwölf Stunden Rudern, es ist eine Art Meditation. Die ganze Zeit bin ich angegurtet. Jeden zweiten Tag fragt jemand vom OK nach. Weihnachten war ich wehmütig. Nun ist die Moral wieder tipptopp, denn ich komme zügig voran.