«Ihr werdet noch ganz viel von mir hören», versprach Remo Forrer, 18, seinen Fans, als er Anfang April das Finale der Castingshow «The Voice Of Switzerland» gewann. Denn eines wollte der Sportartikelverkäufer auf keinen Fall sein: «Einer dieser Castingshow-Sieger, welche in der Versenkung verschwinden.»
Umso härter traf ihn der Corona-bedingte Lockdown. Bereits das Finale musste aus seinem Wohnzimmer in Hemberg SG gesendet werden. Gratulationen kamen per Social Media, die Sieger-Interviews gabs per Telefon. Und auch Remos erste Single «Home» (aus der Feder seines «TVOS»-Coaches Noah Veraguth) konnte er wegen des Lockdowns nicht richtig promoten.
«Alle zogen die Handbremse an, weil niemand wusste, wies weitergeht»
Remo Forrer
«Das war extrem frustrierend», sagt der Toggenburger. «Ich war voller musikalischem Tatendrang und wurde total ausgebremst. Alle zogen die Handbremse an, weil niemand wusste, wies weitergeht.» Alle Auftritte, die er als «TVOS»-Sieger hätte geben können, fielen ins Wasser. Der Traum einer Musikkarriere schien in weite Ferne zu rücken.
«Ich brauchte eine Weile, um das zu verdauen», gesteht Remo. Doch nach dem ersten Schock kam die Kreativität zurück. Gemeinsam mit dem Schauspieler Simon Keller, 26, – ebenfalls in Hemberg aufgewachsen – komponierte Remo Forrer das «2-Mann-Musical», welches sie am 27., 28. und 29. September 2020 im Kleintheater Zeltainer in Unterwasser SG aufführen. Die Story: Ein junger Mann wird von heute auf morgen ins Musikbusiness geworfen. «Das ist zwar nicht per se meine Geschichte, aber autobiografische Züge hat sie schon», meint Remo lachend.
Auch sonst läuft es wieder ziemlich rund für ihn: Im Sommer hat er die Lehrabschlussprüfung als Sportartikelverkäufer bestanden, bis nächsten März arbeitet er weiterhin in seinem Lehrbetrieb. «Ab dann stehen so viele musikalische Projekte an, dass ich mich bis Ende 2021 ganz auf die Musik konzentrieren werde.» Das klingt ganz danach, als hätte Remo Forrer beim «TVOS»-Finale nicht zu viel versprochen.