Aufgepasst! Immer mehr Schweizer Sportgrössen nutzen ihren Bekanntheitsgrad und begeben sich in ein völlig neues Metier und gehen unter die Musiker. Doch der Griff zum Mikrofon glückt nur den Wenigsten. Vorhang auf für diese mutigen Sportlerinnen und Sportler.
Seit Franco Marvulli sich 2016 in der SRF-Show «Hello Again!» den Sieg beim ersten Lip-Sync-Battle sicherte, hat der ehemalige Radsport-Weltmeister offenbar gefallen am Mikrofon gefunden. Nun meldet sich der 41-Jährige in der Show zurück und gibt heute Abend eine überraschende Premiere: als Schlagersänger mit seinem ersten eigenen Song «Tattoo». Die Zeit wird zeigen, ob es wirklich der Startschuss für die grosse Schlagerkarriere ist.
Von der Piste auf die Bühne: Ex-Skirennfahrerin Vreni Schneider, 55, versuchte sich nach ihrer Sportkarriere in der Musik-Branche. Der grosse Erfolg blieb auf der (Ski-)Strecke. Ein Song aber wurde doch schweizweit berühmt: Der legendäre «Kafi am Pischterand». Die Kritik an ihrem Auftritt bei «Happy Day» ging Schneider aber doch zu sehr ans Herz. Seither lässt sie die Finger vom Mikrofon.
Seinen Schuss in die Musikwelt hat er in der Sommerpause getätigt. Und der ging ziemlich daneben. Nati-Stürmer Josip Drmic, 28, veröffentlichte kürzlich den Elektro-Sommerhit-Versuch «No Tomorrow». Ein offensichtlich bearbeiteter Gesang und ein ziemlich seltsam anmutendes Video (in dem der Fussballer seine Kopfhörer trägt) prägen Drmics Ausflug in die Branche. Geschrieben wurde das Lied vom deutschen Rapstar Eko Fresh, 37. Gut gemeint war der Versuch jedenfalls. Die Einnahmen sind laut Drmic für einen guten Zweck.
Der 20-fache Grand-Slam-Champion Roger Federer ist nach einer Operation am rechten Knie von den Tennisplätzen verschwunden. Doch er weiss sich abzulenken: mit Musik. Okay, er trifft nicht jeden Ton so sauber wie seine Tennisbälle. Trotzdem schafft er es, die Leute zum Mitsingen zu animieren. Zumindest die im Werbespot. Gemeinsam singen sie den Beatles-Klassiker «With a little help from my friends». Es ist nicht das erste Mal, dass King Roger trällert, schon in der Vergangenheit postete er Videos, in denen er mit Tennis-Kollegen singt. Mit einer Musikkarriere wird es wohl schwierig, als Hobby allerdings macht es sich gut.
Er macht es umgekehrt: Bastian Baker. Zugunsten der Musik hat sich der 29-Jährige einst gegen eine Profikarriere im Eishockey entschieden. Regelmässig stürmt er mit seinem Gesang die Hitparade. Doch ganz weg von seiner zweiten Leidenschaft kam er nie, machte an Freundschaftsspielen mit und war bei «Art on Ice» auf dem Eis zu sehen. Im August aber hat sich der Romand doch noch dazu entschieden, sich auch beruflich dem Sport zu widmen und einen Saisonvertrag beim HCV Martigny unterschrieben.
Mit seinem Rücktritt aus dem Spitzensport ist für Lucas Fischer, 30, ein Traum geplatzt. Nach Wochen der Ungewissheit und Depressionen hat der ehemalige Profi-Kunstturner im Singen einen neuen Lebensinhalt gefunden. Der Epileptiker war 2017 gar Finalist in der deutschen Castingshow «Das Supertalent». Heute kombiniert er in seinem Bühnenprogramm Gesang und Akrobatik.
Als Weltklasse-Snowboarder ist sich Pat Burgener Kälte und Schnee wahrlich gewohnt. Bekommt er kalte Füsse wenn er auf die Bühne soll? Nein! Denn als Musiker hat der 24-Jährige bereits ein Album und eine EP aufgenommen. Die steile Charts-Halfpipe konnte er mit seiner Musik noch nicht erklimmen, doch er bleibt dran.