Nicht jeden Tag, aber oft steht Simon Ammann auf seiner Waage. «Und bei 300 Gramm mehr überlegt man dann schon, was man gemacht hat», wie der Spitzensportler nun dem «Blick» erzählt hat. Der Doppel-Doppel-Olympiasieger achte auf gesundes Essen und befolge einen strikten Menüplan – Kalorien zähle der Toggenburger aber nicht.
Jedes Kilo kostet Weite
Dass das Körperbild bei Skispringern genau betrachtet wird, ist nichts Neues. Jedes Kilo kostet Weite. Deshalb hungern viele Skispringer für den Erfolg. Der Finne Janne Ahonen schockierte die Szene mit seiner 200-Kalorien-Diät und Bilder vom Deutschen Sven Hannawald, auf Minimalgewicht heruntergehungert, gingen vor 15 Jahren um die Welt.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, führte der Internationale Skiverband 2004 eine Untergrenze beim Body-Mass-Index ein. Konkret dürfen die Springer einen Mindestwert beim Gewicht nicht überschreiten, sonst müssen sie mit kürzeren Ski springen.
Leichtere Athleten
Doch dank neuster Technik spielt es keine so grosse Rolle mehr, ob die Ski kürzer sind. Auch Simon Ammann springt mit kürzeren Exemplaren als noch vor zehn Jahren – dementsprechend muss der dreifache Vater weniger auf das Gewicht schauen. «Die Athleten sind wieder leichter geworden», sagt der Sportler zum «Blick». Das Problem sei wieder mehr ein Thema – auch beim Training. Es seien viele gute Vorschläge für Anpassungen auf dem Tisch, womöglich werde in der Berechnung etwas geändert, heisst es von der Seite des Skisprung-Komitees, wie die Zeitung weiter schreibt.