Rund ein Dutzend Mal muss Belinda Bencic in den vergangenen drei Jahren wegen Verletzungen Turniere absagen. Die längste Pause legt sie 2017 ein, als sie nach einer Handgelenksoperation fünf Monate pausiert. Der Fall ist tief. Als sie im September aber auf die Tour zurückkehrt, gelingt ihr ein fulminantes Comeback mit vier Turniersiegen. Sie prescht von Platz 318 in die Top 80 vor. Auch im Frühling 2018 muss sie wegen einer Vor-Stress-Fraktur im linken Zeh wochenlang aussetzen. Nach dem French Open beendet sie die Zusammenarbeit mit dem Waliser Iain Hughes, die nur etwas mehr als ein halbes Jahr dauert. Der neue Coach an ihrer Seite ist der Slowake Vlado Platenik. In Wimbledon stösst sie bis in die Achtelfinals vor. Das soll erst der Beginn sein.
Wie oft sagten Sie in den vergangenen Jahren schon: So, jetzt starte ich nochmal richtig durch?
Das sagte ich mir jedesmal nach jeder kleinen Verletzung. Ich wusste einfach, dass es weitergeht. Und dass ich etwas gelernt habe.
Was haben Sie seit 2017 gelernt?
Geduld. Das ist eigentlich keine Stärke von mir. Dass es wichtig ist, auch ein Leben neben dem Tennis zu haben. Oder sich aufzubauen. Ich habe auch eine ganz andere Perspektive. Ich schätze viel mehr, was ich im Leben habe. Zuvor ging ich einfach auf den Platz. Und wenn es nicht lief, dachte ich: Du spielst einen Mist. Alles ist schlecht. Du bist schlecht. Die Welt ist schlecht.
Und heute?
... gehe ich auf den Platz und sage mir: Sei froh, dass du überhaupt spielen kannst! Und ich kann mich an kleinen Dingen freuen. Wenn mir eine Rückhand longline gelingt und ich so einen Winner schlage.
Sie wurden etwas demütiger.
Ja. Und ich habe gemerkt, wie sehr ich dieses Tennis brauche, wie sehr ich es will. Ich habe realisiert, wie sehr ich diesen Sport liebe. Das war mir vorher nie richtig bewusst.
Wie konnten Sie den Drang, ständig auf dem Platz sein zu wollen, unterdrücken?
Es war schwierig. Ich unternahm viel mit Freunden. Ich ging aus, versuchte, ein normales, meinem Alter entsprechendes Leben zu führen. Ich trainierte zwar gut und versuchte, dennoch das Leben zu geniessen.
Hat sich Ihr Denken bezüglich Sieg und Niederlage verändert?
Ich fühle heute, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn ich verliere. Ich denke nicht, dass ich nichts mehr habe. Ich weiss, ich habe verloren, gehe heim und versuche, mich an den freien Tagen zu erfreuen, die ich sonst nicht gehabt hätte. Ich freue mich auf mein Zuhause. Auf meine Freunde. Auf ein paar Tage ohne Tennis. Früher wäre ich da sehr negativ geworden.
Stehen Sie mit dieser neuen Perspektive auf dem Platz weniger unter Strom?
Ich verspüre etwas weniger Druck, weil alles etwas mehr ausbalanciert ist.
Was geniessen Sie am meisten an der Zeit ohne Matches an einem Turnier?
Daheim mit der Familie zu sein. Vielleicht ein paar Tage gar nichts zu tun. Einfach auf dem Sofa zu liegen und das Nichtstun zu geniessen. Es muss nicht immer alles einen Sinn haben. Vielleicht einmal nicht so vernünftig zu essen wie vor einem Spiel. Nach dem Lustprinzip zu leben. Und dann sage ich: Ab Montag gehts wieder hochprofessionell los.
Sie sind jetzt erwachsen. Sind Sie froh, nun über alles selbst bestimmen zu können?
Ich wusste mit 17 noch nicht, was mir psychisch gut tut, was mir hilft. Ich war fokussiert und wusste gar nicht, was es in dieser Welt alles gibt. Nun gab es eine Phase, in der ich Dinge ausprobierte, genoss. Wenn ich auf etwas Lust habe, dann mach ich es.
Sie haben in den vergangenen Jahren auch einmal gesagt, dass Sie Trauer und Wut verspürten über das Verletzungspech, den Karriereknick. Gab es einen Moment, in dem Sie sich ein Leben ohne Tennis vorstellten?
Nein. Ich kam nie zu dem Punkt. Auch wenn ich mir natürlich grundsätzliche Fragen stellte. Ich fragte mich, ob mein Körper für den Spitzensport gemacht ist. Weil ich mich dauernd verletzte. Weil mir immer etwas wehtat. Aber ich rechnete immer damit, wieder spielen zu können. Ich hätte auch 10 000er-Turniere gespielt, die unterste Liga. Mit der rechten Hand und mit Slice. Und ich wusste, dass ich noch sehr jung bin, dass mir noch 15 Jahre für ein gutes Comeback bleiben.
Ich wusste, mein Vater wird nicht immer dabei sein. Es gab keinen Streit, keine Tränen
Wie wichtig war es für Sie, sich von den Eltern zu emanzipieren? Den Vater als Coach zu ersetzen?
Ich habe das ja nicht allein entschieden. Die ganze Familie kam zu dem Schluss. Als ich wegen der Handgelenk-Verletzung sieben Wochen gar nichts mehr machte, fing Papi an, öfter mit meinem Bruder Brian zu reisen. Es ergab sich natürlich und ging von beiden aus. Ich sagte, dass ich es mit einem anderen Trainer versuchen möchte. Iain Hughes war damals gerade frei. Die Testwochen waren sehr gut. Also entschied ich mich, es zu probieren.
Sie tun, als ob diese Entscheidung nicht so viel bedeuten würde. Immerhin hat Sie Ihr Vater schon als Kleinkind in den Sport hineingeführt, Sie gefördert, 15 Jahre investiert. Sie waren praktisch pausenlos mit ihm zusammen. War der Schritt nicht sehr emotional?
Ja. Aber es ist ja nicht so, dass er an meinem Leben und dem Tennis nicht mehr teilhaben kann. Er ist immer noch involviert. Als ich zu Iain wechselte, hat er ihm die Trainings- und Spiel-Philosophie vermittelt, die ich verinnerlicht habe.
Das Loslassen fiel also beiden Seiten nicht zu schwer.
Nein. Mein Vater erwartete auch nicht, ein ganzes Leben lang mit mir als Coach auf Reisen zu sein. Immer 24 Stunden am Tag zusammen zu sein. Wir wussten beide, dass es eine Frage der Zeit war, bis ich meinen Weg gehen muss. Als ich verletzt war, versuchte ich, öfter allein zu sein, meinen Interessen nachzugehen. Der Übergang ergab sich daraus. Es gab also keinen Streit, keine Tränen.
Wie ist es, selber Entscheidungen zu treffen? Auf eigenen Beinen zu stehen?
Das fühlt sich super an. Ich bin so erzogen worden, dass ich weiss, wo meine Grenzen sind, was vernünftig ist und was nicht. Wann und wie viel ich trainieren sollte. Ich weiss, ich habe die Verantwortung über mein Leben. Ich gehe heute öfter freiwillig joggen als früher. Heute ist es mein Entscheid. Ich sage mir: ja, du gehst jetzt joggen. Das ist psychologisch etwas ganz anderes.
Sie haben 15 Jahre lang das Tennis gespielt, das Sie bei Melanie Molitor gelernt haben. Werden Sie diese Technik beibehalten?
Es ist mein Tennis. Das hat mich gross gemacht, nach vorn gebracht. Es wäre nicht clever, das ändern zu wollen. Aber natürlich muss ich mich in gewissen Sparten verbessern. In Sachen Physis, beim Service, in der Seitwärtsbewegung. Ich muss das Schritt für Schritt verbessern. Die Spitze ist auch topfit. Da habe ich noch viel Potenzial. Denn ich bin nicht von Natur aus eine Super-Athletin.
Sie sprechen die Athletik an. Im Verlauf Ihrer Karriere haben Sie sich vom Mädchen zur jungen Frau entwickelt. Und damit Ihr Körper. Wie haben Sie das erlebt?
Es war sehr schwierig. Ich kam mit 16 Jahren als Mädchen auf die Tennistour. Alle sahen mich so. Aber mein Körper war noch nicht wirklich bereit für diese Tour. Für die Gegnerinnen mit der Kraft von Frauen. Während der vergangenen zwei, drei Jahre veränderte sich bei mir dann viel. Als ich verletzt war, nahm ich sofort an Gewicht zu. Das hat mit der hormonellen Umstellung zu tun. Und das war für mich alles andere als einfach. Ich dachte mir: Du warst viel dünner vorher, sahst viel besser aus, warst fitter! Auf einmal bist du so riesig. Damit hatte ich Mühe. Auch mit den Meinungen der Leute.
Welche Meinungen?
Als ich öfter verlor, hiess es, ich sei nicht fit genug, ich würde zu wenig trainieren. Das tat zwar nicht weh, aber ich fand es unfair.
Warum?
Weil die Leute gar nicht wussten, was ich durchmache. Ich trainiere ja normalerweise hart. Aber wenn du verletzt bist, kannst du das nicht. Diesbezüglich bin ich jetzt zufriedener mit mir. Ich erwarte nicht, dass ich zurück in den Mädchenkörper komme oder wieder 60 Kilo haben werde. Und ich habe realisiert, dass dieses Gewicht auch positive Seiten hat. Ich habe viel mehr Power in meinen Schlägen. Natürlich muss ich fit sein. So fit wie möglich für mein Tennis. Aber grundsätzlich ist es mein Frauenkörper.
Wie schwierig ist es, wenn man in der Öffentlichkeit steht und ständig beurteilt wird?
Ich habe oft Bilder von mir gesehen und gedacht: Sch …! Das ist nicht einfach. Die Erwartungen sind anders. Ich musste lernen, diese Meinungen auszublenden. Wenn Leute sagen, ich sei zu schwer fürs Tennis, dann sollen sie das sagen. Mir ist das heute egal.
Sie sind von Ihrem Jahrgang 1997 her zwischen der Generation Y und der Generation Z anzusiedeln, den Digital Natives. Die sind ständig auf Social Media. Eine Generation, die – von aussen betrachtet – Menschen überproportional nach perfektem Aussehen beurteilt. Und oft nur perfekte Bilder transportiert. Welches Bild wollen Sie transportieren?
Zu Beginn waren meine Social-Media-Konten meine privaten Kanäle. Ich habe irgendwelche Bilder draufgestellt. Dann kamen immer mehr Follower dazu. Um die 200 000. Heute ist es eine öffentliche Seite. Es ist ein Druck da, immer etwas draufzustellen. Ich sollte immer gut aussehen. Ich stellte mir mit der Zeit natürlich Fragen. Was ist, wenn das Bild, auf dem ich so schlecht aussehe, auf allen Kanälen herumgeboten wird? Auch da versuche ich, eine gewisse Leichtigkeit zurückzugewinnen. Ich versuche, das aufs Netz zu stellen, was für mich natürlich ist. Ich versuche, nicht etwas vorzuspielen. Vorher habe ich immer noch mein Frühstück und weiss ich was gepostet. Und plötzlich frage ich mich: Warum eigentlich? Mein Leben ist nicht gläsern. Ganz ehrlich, ich bin immer noch auf der Suche nach der richtigen Mischung.
Ich habe Bilder von mir gesehen und gedacht: Sch..., du bist so riesig!
Sie wissen, wie fixiert die Menschen auf ihr Handy sind. Wie süchtig sind Sie?
Auch da mache ich eine Veränderung durch. Eine Zeit lang prüfte ich immer, wo die Kolleginnen gerade sind, was sie online stellen. Was dieser oder jener über mich gerade auf Twitter schreibt. Aber das versuche ich abzuschalten. Ich lese nicht mehr alles, ich reagiere nicht mehr auf jede Meldung. Weil das zu viel wird. Sonst drehe ich durch. Ich habe jetzt auch eine zweite Handynummer für meine wichtigsten Leute. Und ich nehme mir die Freiheit, einmal zwei Tage lang nicht zurückzuschreiben. Das ist ein ganz neues Gefühl. Wenn ich beim Nachtessen nicht mehr das Gefühl habe, immer noch etwas checken zu müssen.
Wie wichtig sind Ihnen heute Likes und Herzchen?
Früher habe ich das überbewertet. Heute habe ich Freude, wenn mich die Fans unterstützen. Aber ich kann gut auch ohne ständiges Lob leben.
Sie zelebrieren Ihre Freundschaften auf der Tour auch auf Social Media. Wären Sie ohne diese Freundinnen überhaupt noch auf der Tour?
Ich habe eine beste Freundin in der Schweiz, ansonsten sind die meisten auf der Tour. Mir ist sehr wichtig, dass ich Ansprechpersonen habe, Leute, denen ich etwas anvertrauen kann. Denn wir sind immer unterwegs. Einsam in den Hotelzimmern oder ganz, ganz oft mit dem Team am Dinner. Es braucht ab und zu Abwechslung. Wenn du vier Wochen in China unterwegs bist, ist es wichtig, dass du zwischendurch einen Abend mit deinen Freundinnen verbringen kannst.
Die Freundinnen sind auch Gegnerinnen.
Ich habe kein Problem damit, meine beste Freundin auf dem Platz auseinanderzunehmen und am nächsten Tag zusammen essen zu gehen. Aber das ist sehr individuell.
Schwierig ist es für Tennisprofis auch, eine Beziehung zu haben. Wie geht es Ihnen damit?
Ja, es ist sehr kompliziert. Ich habe momentan keine Beziehung. Für uns junge Frauen ist das schwierig. Wenn du jemanden zuhause hast, siehst du ihn praktisch nie. Wenn er ein Tennisprofi ist, geht das auch selten. Weil es wenige Turniere gibt, bei denen Frauen und Männer zur selben Zeit antreten. Auch jemanden mitnehmen geht schlecht. Weil diese Person ja auch ein Leben und einen Job hat. Darum ist das etwas, was uns beschäftigt. Natürlich ist man interessiert, schreibt sich, spricht miteinander. Aber eine feste Beziehung ist schwierig. Die Kompromisse wären zu gross.
Ist das vielleicht das grösste Minus der Tennistour?
Vielleicht, ja. Aber wenn man älter wird, wenn man sich ernsthaft darum bemüht, hoffe ich schon, dass es klappt. Ganz sicher nach der Karriere.
Das Gefühl des Erfolgs ist mächtig. Schmerzen, Tränen. Am Ende ist es alles wert
Ihr Bruder Brian setzt ebenfalls voll aufs Tennis. Wie geht er damit um, dass Sie den Sprung an die Weltspitze geschafft haben und ihm das wahrscheinlich verwehrt bleibt?
Das weiss ich nicht. Über solche Dinge reden wir nicht. Er zieht jedenfalls keine Vergleiche, und die Familie macht das auch nicht. Wenn wir daheim sind, gibt es zwischen uns keinen Unterschied. Ich kann mir vorstellen, dass es an den Turnieren für ihn nicht einfach ist, immer mal wieder auf mich angesprochen zu werden. Aber ich hoffe, dass er merkt, dass er genau dieselbe Chance hat. Und dass wir unsere Leben und unsere Karrieren gar nicht vergleichen müssen. Natürlich hilft es, dass wir Mädchen und Junge sind respektive Frau und Mann. Bei zwei Mädchen wäre das sicher schwieriger.
Wie oft sehen Sie Ihre Eltern?
Oft, aber nicht so oft wie gewohnt.
Reicht das den Eltern?
Vielleicht vermissen sie mich ab und zu. Aber wenn ich in die Schweiz komme, sehen Sie mich ja immer. Natürlich geniesse ich es auch, jetzt richtig erwachsen zu werden und etwas allein sein zu können. Ohne Aufsicht selbständig zu werden.
Definieren Sie Erfolg anders als früher?
Eine schwierige Frage. Ich habe den Erfolg früher zwar auch nicht als selbstverständlich angesehen. Aber ich habe einfach mal gemacht. Ich habe mir nicht überlegt, dass nach einem grossen Sieg der Medienhype kommt. Alles passierte einfach. Heute überlege ich mir mehr dabei. Für mich ist Erfolg heute, wenn ich mit mir zufrieden bin, mit meinem Leben. Natürlich füllt mich der sportliche Erfolg auch aus. Natürlich ist das Gefühl stark, wenn ich Venus oder Serena bezwinge. Dieses Gefühl ist so mächtig, dass es mich all die Dinge vergessen lässt, die negativ waren. Die Verletzungen, die Tränen, die Frustration, die Schmerzen, die Operation. Am Ende ist es alles wert.
Warum ist dieses Gefühl so mächtig?
Weil man als Spieler ein Leben lang davon träumt. Auf dem Centre Court in Melbourne Venus Williams zu bezwingen: Das habe ich früher im Fernsehen gesehen. Wenn du das selber machen kannst, ist es unbeschreiblich. Ich hätte nie gedacht, dass ich je gegen Serena oder Venus werde spielen können. Das sind so grosse Spielerinnen. Ich hätte auch nie gedacht, dass sie überhaupt noch auf der Tour sind, wenn ich spiele. Abgesehen davon ging ich nicht unbedingt davon aus, es überhaupt auf die Tour zu schaffen.
Für welche Karriere würden Sie unterschreiben? Braucht es einen Grand Slam oder eine Nummer-1-Klassierung?
Ich würde auch unterschreiben, wenn die Karriere jetzt vorbei wäre. Denn ich habe so viel erlebt. Dass ich in den Top 10 war, kann mir niemand mehr nehmen. Auch wenn es nicht reichen würde, müsste ich mir nichts vorwerfen. Denn ich versuche die Beste zu sein, die ich sein kann. Aber ich wäre sicher nicht enttäuscht, sollte ich nie die Nummer 1 werden. Letztlich ist es ein Spiel. Tennis.
Das hat Roger Federer auch gesagt. Wenn er durch sein Trophäenzimmer laufe, denke er: Schön, aber am Ende ist es nur Tennis. Ist das nicht auch Koketterie?
Ich glaube, er weiss, dass es viel Wichtigeres auf der Welt gibt. Auch wenn er mit seiner Art viele Menschen inspiriert. Vielleicht weiss man das nicht, wenn man 16 ist. Weil es dann so wahnsinnig schlimm ist, wenn man ein Spiel verliert. Aber das relativiert sich. Ob ich sterbe mit fünf Grand Slams, mit einem oder keinem, spielt keine Rolle. Dennoch: Ja, es ist mein Traum, einmal die beste Spielerin der Welt zu sein. Es wäre schön, dass einmal sagen zu können.
Wann schlafen Sie gut?
Ich bin zufrieden, wenn es den Menschen um mich herum gut geht. Mir ist es wichtig, dass alle gesund sind. Dass wir nicht streiten. Das klingt simpel und ist es auch. Aber fragen Sie mich in zehn Jahren noch einmal. Vielleicht habe ich dann weisere Antworten parat.
So wie Sie jetzt hier sitzen und über Ihren Sport und Ihr Leben sprechen, glaubt man: Die Rückschläge haben Belinda irgendwie auch gutgetan.
Ja, auf jeden Fall. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es mir auch gutgetan hat. Alles geschieht aus einem Grund. Es musste wohl so sein. Und es hat mich weitergebracht. Ich habe irgendwann nicht mehr gedacht, warum das mir passiert. Und dass das unfair sei. Ich versuchte es zu akzeptieren und sah, was ich alles an Positivem ins Leben mitnehmen kann. Im Nachhinein war es gut, dass es passiert ist. Es hat mich zu jemand anderem gemacht. Zumindest habe ich jeden Tag ein klein wenig dazugelernt.