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Vegane Moderatorin Gülsha

SI-Geschichte löst heftige Debatte aus

«Vegan – so geht das!» ist ein Reizthema. Die Titelgeschichte über Veganismus in der aktuellen «Schweizer Illustrierten» sorgt für heftige Leser-Reaktionen. Vor allem aus den Reihen der Veganer.

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Gülsha Adilji Vegan Schnägg Instagram
Sonja Ruckstuhl

Das Thema Veganismus stösst auf reges Interesse und die Porträts über die vegan lebenden Schweizer Persönlichkeiten Gülsha Adilji, Anouk Manser und Thomas Meyer kommen sehr gut an. Beim SI-Interview mit Ernährungsberaterin Nathalie Metzger schnellt das Empörungs-Barometer jedoch rasant in die Höhe. Die Expertin rät darin von einer veganen Ernährung ab. Das stört viele Leser.

«Hört auf wie Neandertaler zu argumentieren!»

«Fünfmal pro Woche Fleisch? Eine solche Parole habe ich ja nicht mal von der Proviande gehört!», regt sich SI-Leser Saoi Aebi über die Expertin auf. «Leute, hört auf wie Neandertaler zu argumentieren», doppelt Philipp Rye nach und Cornelia Wolf meint besorgt: «Dass diese Frau leitende Ernährungsberaterin am Kinderspital Zürich ist, gibt zusätzlich zu denken.»

Jeder Veganer ein Ernährungsexperte?

Manche der Kommentare gehen detailliert auf die Antworten von Ernährungsberaterin Nathalie Metzger ein. Ihre Befürchtung von einem rasch auftretenden Mangel an Omega-3-Fettsäuren bei Kindern teilt SI-Leser Maurice Amon nicht. Er möchte richtigstellen: «Veganer und Vegetarier greifen auf eine andere Omega-3-Form, die sogenannte Alphalinolensäure (ALA), zurück, die quasi eine Vorstufe der erstgenannten Fettsäuren darstellt.»

Gülsha Adilji Vegan Schnägg Instagram

Gülsha Adilji: «Veganismus ist für mich kein Trend.»

Sonja Ruckstuhl /Schweizer-Illustrierte

Er steht damit nicht alleine da. Der menschliche Magen-Darm-Bereich brauche eine Woche, um ein Stück Fleisch zu verdauen, klärt Leserin Flavia Mumenthaler auf. An Ernährungsexperten scheint es unter Veganern nicht zu fehlen.

Bitte keine Plastikteller

Kritik hagelt es generell an den sogenannten «Mischköstlern» oder «Omnis», wie Fleischesser im veganen Jargon betitelt werden. Da sticht die  Bemerkung von Leserin Susana Blatter aus den Buhrufen der veganen Community hervor. Die Vegetarierin stört sich daran, dass die porträtierte Anouk Manser auf dem Foto einen Plastikteller in den Händen hält und Früchte verspeist, die weder saisonal noch vom Bauern seien.

Anouk Manser (ohne Freund) vegan instagram

Eine Leserin nervt sich über den Plastikteller in den Händen von Model Anouk Manser.

David Biedert

Unter den zahlreichen Feedbacks findet sich dann doch noch der Kommentar eines Carnivoren. Vorsichtig zieht Leser Paolino Guido ein altes Vorurteil aus der Schublade: Veganer hätten wohl kaum die notwendige Energie, um harte körperliche Arbeit zu verrichten, schreibt er. «Mir ist aufgefallen, dass die vorgestellten Personen, die Vegan leben, Bürojobs haben.»

Von Maria Ryser am 7. Juni 2017 - 16:24 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:02 Uhr