Die Autorin dieses Textes konnte mit Schals nie viel anfangen. Es ist wie mit Sonnenbrillen. Die machen ihre*n Träger*in oft cooler. In der Regel. Aber nicht immer. Einigen, darunter eben ihr, sieht man an, dass, sowohl Brille als auch Schal nur aus Mittel zum Zweck getragen werden. Weil es blendet oder es arktisch kalt ist. Im Falle des Frierens existieren da ja die virtuosesten Wickler und Drapierer. Andere werfen sich den Schal nur um und es sieht gut aus. Für die Autorin ist das alles nix. Sie redete sich ein, Schals seien eh zum Verlieren da. Im Bus oder... eben: verglichen mit anderen, was den Look angeht. Sie wünschte sich: Irgendwas, was man umbindet und es so seinen Zauber entfaltet. Etwas, das an Ort und Stelle bleibt und richtig einheizt. Dann schoben sich die Skandinavierinnen in ihren Instagram-Feed und lösten das Problem mit einem einzigen Knoten und... Trommelwirbel... dem gefütterten Dreieckstuch.
Denn da ergibt sich die Tragart von selbst. Einfach umschnallen, mit den beiden langen Zipfeln nach vorne. Durch das (manchmal ist das hyperwarme Daune) Futter entsteht das Volumen eines Kissens, wenn der Schal eng gebunden wird. Liegt er locker um die Schultern, lässt das Dreieck den dick verhüllten Rücken entzücken und verleiht einem die Eleganz einer gut betuchten Ski-Baronesse aus den späten Sechzigern. Oder einer Grossmutter. Und das sind schliesslich die, die immer mahnten, man solle sich warm anziehen. Gesagt, getan und siehe da: Nie war der Autorin so herrlich warm. Nie war es leichter, Schal zu tragen.
Voilà: Der Schal der Stunde
Bis über beide Ohren verknallt…
...weil der gefütterte Triangel-Schal, wie eingangs erwähnt, auch die Mütze ersetzt, wenns mal schneit, regnet oder man einfach gerne was auf dem Kopf möchte. Als Kopftuch nämlich darf er getragen werden und das Haupt so richtig mollig einlullen. Sieht zu allem gut aus: Zu Woll- oder Lammfellmantel ebenso wie zur Daunenjacke, zum Velo genauso wie zum Kinderwagen. Traut euch, bindet euch!