Caprihosen sind sowas wie die Underdogs unter den kurzen Hosen. Auf den ersten Blick sind sie nicht die hottesten unter den Pants, denn per definitionem handelt es sich dabei um eng anliegende, am Saum geschlitzte Beinkleider, deren Länge streng geregelt ist: von unterhalb des Knies bis maximal zur Wadenmitte reichen sie – nicht mehr und nicht weniger Stoff, bitte.
In den 50ern war das Geschrei noch gross. Als revolutionär und provokant galt die Caprihose, trat hitzige Diskussionen über Anstand und die Moralvorstellungen der Jugendlichen los. Während man sie mindestens beim Sonnenbaden trug, schockt uns mehr als ein halbes Jahrhundert später gar nichts mehr. An Strand, Pool und See legt man nach Emily Ratajkowski'scher Manier so gut wie alles frei und ein heisses Höschen bringt man nicht mit braven Caprihosen-Ikonen wie Audrey Hepburn in Verbindung. Aber wie sagt man so schön:
Stille Waden sind tief
Denn plötzlich biegen da wieder die jungen Wilden um die Ecke und schicken die vermeintlich so öde Caprihose durch die Erotik-Zauberkugel. Topmodel Bella Hadid kurvt sowohl mit einem Retro-Modell aus Jeans (siehe oben) als auch in einem kompletten schwarzen Look von Ferragamo durchs palmenreiche Paradies. Sie schafft so die perfekte Balance zwischen sportlich und elegant.
Leder-Liebe für Schlitzohren
Und dann wäre da noch Hailey Bieber, die die Caprihose mit Leder entstaubt und sich so einen heissen Party-Look bastelt. Wo sie feiert, sei dahingestellt – fest steht: Das dreiviertellange Ding ist nicht so brav wie gedacht. Der rasante Schnitt betont Rundungen, das richtige Material addiert Sex-Appeal und Coolness – ohne viel zu zeigen. Easy. «Good girl gone bad», würde Rihanna sagen. Ja, die Caprihose aus Jeans und Leder oder wahlweise mit Print hat Star-Potenzial. Und diese neue Liebe ist ganz offiziell: Laut der globalen Shopping-Plattform Lyst sind die Suchanfragen nach Caprihosen in den letzten zwei Wochen um 85% gestiegen.