Steve Jobs trug immer einen. Andy Warhol mochte ihn ziemlich gerne. Jean-Paul Sartres Anhänger auch, obwohl der Romancier selbst lieber Hemd trug. Der Rollkragenpulli ist und bleibt das Kleidungsstück der Intellektuellen. Ein Architekt ohne Kaschmir ums kreative Hälschen? Irgendwie kaum ernst zu nehmen. Ein Turtleneck macht also schlau. Wie jetzt der Bogen zu Kendall Jenner zu schlagen ist? Schwierig.
Fakt ist: Der modelnde Reality-TV-Spross trug Rollkragen als sie bei den diesjährigen Emmys in Los Angeles aufschlug. Nicht aus weicher Wolle –wie man ihn sich sonst so wünscht, weil der Hals empfindlich ist – nein nein, aus glänzendem Latex. Erschienen ist sie mit Halbschwester Kim Kardashian, einer Expertin in Sachen High Porn. Während letztere aber meist den gesamten Luxuskörper in Gummi steckt, ging Kendall da ganz dezent vor und layerte das Glanzstück unter ein üppig mit Blumen bedrucktes Bustierkleid mit Meerjungfrauenschwänzchen. Gute Idee, denn Latex sieht ja immer so bisschen feucht aus. Und feuchte Träume sind meist eine äusserst gelungene PR-Massnahme.
Was sagt uns das? Dass ein Rolli nicht immer ganz spiessig aus Wolle sein muss! Sondern ....? Wir haben ein paar Vorschläge, wie so ein hochgeschlossenes Ding zum heissen Partykracher avanciert.
Pailletten gegen den Frosch im Hals
Als wandelnde Diskokugel ist man gern gesehener Gast auf Festivitäten jeder Art. Am liebsten hat man ja die dabei, die Bombenstimmung haben, aber sich nicht aufführen. So ein Pailletten-Rolli wirft im richtigen Licht ganz unaufdringlich Glanzlichter an die Wand. Er ist zurückhaltend, weil er so gar keine Haut zeigt, und dennoch wahnsinnig effekthaschend. Ausserdem muss man den im Zweifel einfach nur über die Jeans werfen und ist ruckzuck best dressed und bester Laune. Da fängt man schnell an zu singen und zu jubeln, ein Kratzen im Hals hat keine Chance.
Die beliebteste Kombi ist derzeit wohl der Rollkragenpullover unterm Oversized Blazer. Da kann man die monochrome Woll-Variante nehmen und auf Nummer sicher gehen oder aber mal so richtig auf die Kacke hauen. Zum einen farblich, denn wenn so ein Spritzer Neon aus dem Revers blitzt, gibts für hungrige Augen kein Halten mehr. Gern gesehen ausserdem: Batik. Farbverläufe ergiessen sich dabei über Hals und Brust. Am liebsten sind sie unbedeckt. Drum lasst den Blazer doch einfach weg und den grellen Rolli so richtig wirken!
Bestes Accessoire? Der eigene Körper. Im ersten Moment mag ein beiger Rolli gegen alle anderen versagen. Todchic ist er immer, aber aufregend? Naja. Was hilft, ist, einfach mal den BH wegzulassen. Muss man mögen, muss man sich trauen. Aber wenn dem so ist, dann ist das weder trashy noch versext. Das ist einfach unser Körper. Und der ist schön und darf gezeigt werden.