Wer an veganes Fleisch denkt, dem kommen zuerst Tofu-Alternativen in den Sinn, die optisch irgendwie auf Fleisch getrimmt werden. Ein bisschen wie gewollt und nicht gekonnt. Die Macher von Beyond Meat wollten da mehr. Ihr pflanzliches «Fleisch» soll genauso saftig schmecken und einfach zu verarbeiten sein, wie tierisches. Nur eben ohne das tote Lebewesen drin. Mit dem Beyond Burger holt das Helvti Diner dieses Rezept nun erstmals in die Schweiz.
Warum ist der Beyond Burger so toll?
Der Verzehr von echtem Fleisch wird nicht nur für immer mehr Menschen aus ethischen Gründen unvorstellbar, auch die umweltbelastende Produktion ruft zunehmend Gegner auf den Plan. Die Herstellung eines Beyond-Meat-Burger-Patties ist dagegen um einiges umweltfreundlicher: Es werden nämlich nicht nur 99% weniger Wasser benötigt, sondern auch 93% weniger Land beansprucht, 90% weniger CO2 produziert und nur rund die Hälfte an Energie genutzt.
Woraus ist er gemacht?
Das Burger-Patty besteht zu 100% aus pflanzlichen Zutaten. Im Gegensatz zu vielem anderen veganen Fleisch besteht das Beyond Meat nicht aus Tofu. Für reichlich Proteine sorgen verschiedene Erbsensorten, die rote Farbe liefern Randen. Ausserdem ist den den Beyond-Meat-Machern wichtig, das Patty fleischähnlich saftig zu machen. Dank Kokosöl und Kartoffelstärke gar kein Problem.
Aber wie schmeckt der Beyond Burger?
Die Meinung einer Veganerin
Über die Beyond-Meat-Produkte habe ich schon im Vorfeld einiges gelesen. In Amerika löste vor allem der dazugehörige Burger einen mega Hype aus. Klar, dass ich den unbedingt mal probieren wollte. Jetzt, da ich die Gelegenheit dazu bekam, habe ich mich riesig darauf gefreut. Und es ist wirklich verrückt. Für mich sieht das Patty 1:1 nach echtem Fleisch aus und schmeckt auch so! Aussen kross, innen weich und rosa. Irgendwie komisch für mich, aber irgendwie auch geil. «Fleisch» mit gutem Gewissen? Da bin ich dabei. Mein Fazit: überzeugt und gerne wieder.
Denise Kühn, Junior Editor Online
Die Meinung einer Fleischliebhaberin
Hmm, also ich glaube, die liebe Denise hat bereits völlig vergessen, wie Fleisch sich anfühlt. Geschmacklich und was die Konsistenz betrifft. Ich finde weder, dass das Beyond-Meat-Patty, das wir pur probieren durften, aussah wie Fleisch, noch, dass es sich im Mund so zersetzt. «Zerhackt» trifft es wohl. Saftig war es aber tatsächlich. Geschmacklich gab es da eine Note, die ich nicht definieren konnte. Nicht schlecht, eben nicht tierisch.
Aber hey, niemand verlangt letztendlich, dass das pflanzliche Produkt Rind perfekt imitiert. Das wäre doch auch unheimlich. Was zählt ist, dass das Patty wahnsinnig lecker war. Eben saftig, sehr würzig und mit einer tollen, leichten Schärfe. Ich selbst würde mich als Flexitarierin bezeichnen, die Fleisch nicht zwingend braucht, aber zu einer guten Wurst nicht nein sagen möchte. Drum nähme ich Beyond Meat immer wieder gerne. Es ist kein Fleisch-Ersatz, aber eine grossartige Alternative.
Linda Leitner, Fashion Editor Online
Die Meinung einer Vegetarierin
Seit fast zwei Jahren verzichte ich inzwischen (aus Gewissensgründen) komplett auf Fleisch – und damit auch auf Gerichte, die mir eigentlich verdammt gut schmecken. Spaghetti Bolognese, Wiener Schnitzel, egal was mit Bacon (seien wir doch ehrlich, mit Bacon drauf ist einfach alles besser) … Manchmal hat man aber nunmal einfach Bock. Zum Beispiel auf ’ne kalte Cola, knusprige Pommes und einen richtig saftigen Burger. Den als leckere Vegi-Variante zu finden, ist aber selbst 2019 noch gar nicht so einfach. Da wird dir Tofu serviert, ein bröckelndes Gemüse-Patty oder schlicht und einfach ein riesengrosser Pilz. Irgendwie alles nicht so geil. Entsprechend gespannt war also auch ich auf den Beyond Burger. Und ich finde ihn tatsächlich gut. Richtig gut. Nicht, weil er zu 100% nach Fleisch schmeckt (was er nicht tut, da muss ich Linda schon recht geben), sondern weil er lecker ist. Würzig, saftig – burgerig eben.
Wer also mal ein köstliches «Happy Meal» minus der toten Kuh geniessen möchte, der ist mit Beyond Meat wirklich gut beraten. Ja, auch die Fleischesser. Für die ist das Produkt (komischerweise) ja letztendlich auch konzipiert.
Laura Scholz, stv. Leitung Online