Über den Wolken baden
I. Mit den Gipfeln auf Augenhöhe im LeCrans, Crans-Montana
Schon die Anfahrt ist ein meditatives Erlebnis: Man schraubt sich auf Serpentinen in die Wolken, bis man das alpine Landhaus mit den grossen Fenstern erblickt. Erhaben sitzt es auf einem Hochplateau über Crans-Montana und ist trotz seiner Opulenz eher Chalet als Hotel. Wie sollte man beim hypnotischen Anblick der Walliser Alpen nicht zur Ruhe finden?
Das Schmuckstück des Kraftorts: Der von Kiefern gesäumte Aussenpool, in dem sich Wipfel und Gipfel gleichermassen auf der dampfenden Wasseroberfläche spiegeln. Einfach mal die frische Bergluft einatmen und entspannen. Die Treatment-Liste des Spas liest sich zudem so aussergewöhnlich wie durchdacht: Signature Treatments wie die 90-minütige Back Bake packen Probleme wie Müdigkeit, Stress und Muskelschmerzen im Rücken- und Nackenbereich an der Wurzel. Wohltuende Massagen setzen blockierte Energien wieder frei. Peelings mit braunem Zucker oder Kokos und relaxende Schokoladenwickel stimulieren sämtliche Sinne. Sauna, Dampfbad und Jacuzzi kümmern sich um kalte Körperteile. Selbst was leisten muss man hier nur beim Dinner: Ordert man hier das Discovery-Menü, das mit dem Gang «A first greedy mouthful like the first snowflakes» startet, wird jeder Gast aufgefordert, mitzumachen: Erratet ihr die Ingredienzien der ungewöhnlichen Kreationen? Jetzt werden die Sinne nicht nur beflügelt, sondern auch geschärft.
Augen zu und durch die Jurte – Auf einen Tee in die Mongolei
II. Das Mountain Ashram Spa im Hotel Cervo, Zermatt
Die Luft ist warm und kräutergeschwängert, die drallen Sitzsäcke nehmen den Körper wohlig in sich auf. In der Mitte des Zeltes flackert eine Kerze, eine kleine Kuppel lässt den Blick in den Himmel frei. Von der Sauna und vom unendlich scheinenden Onsen-Bad ermattet, nippen Entspannungshungrige an Tee aus lokalen Kräutern der Zermatter Natur, deren ätherische Öle sich in den Sauna-Aufgüssen wiederfinden. Man wähnt sich für einen Augenblick in der Mongolei, nur warten draussen keine Pferde, sondern das Matterhorn.
Das gesamte Konzept des Zermatter Hotels Cervo vereint die Bergwelt widerspiegelndes Glas mit heimischem Holz, Luxus mit Tradition, Erlebnis mit Ruhe und vor allem: Heimweh mit Sehnsucht. Wer das Beste aus beiden Welten will, der landet früher oder später in der gemütlichen Tee-Jurte unter den Walliser Baumwipfeln. Oder an der Rezeption. Weil dort stets ein anderer attraktiver junger Mann mit kecken Locken zur Verfügung steht, der einem den Weg zum Mountain Ashram Spa weist.
cervo.swiss
Saunen, die es in sich haben
III. Die Absinth-Sauna im Grand Hôtel les Endroits, La Chaux-de-Fonds
Wer Schnaps konsumiert, wird meist krawallig. Der niederländische Maler Vincent van Gogh soll sich unter dem übermässigem Einfluss von Absinth gar ein Ohr abgeschnitten haben. Klingt nur wenig angenehm. Das Westschweizer Grand Hôtel les Endroits aber holt mit seinem Spa zum Gegenschlag aus: Die Aufgüsse in besagter, ominöser Sauna benebeln ganz angenehm mit einer Mischung aus 17 Absinth-Kräutern. Und dann ... dann schwebt man. Wer der Sache dennoch nicht traut, sucht sein heisses Glück in der Kaminfeuer-Sauna «Cheminée» oder der Bio-Sauna «Forêt», in der duftende Tannenäste am Boden Fusssohlen, Kreislauf und Atemwege gleichermassen stimulieren.
lesendroits.ch
IV. Das CBD-Spa im Schlosshotel, Zermatt
Es geht berauschend weiter. Und zwar mit einer Kräuter-Hanf-Sauna, eine jeden Ästeten in meditative Verzückung versetzende, pechschwarze finnische Sauna, Dampfbäder und mit Cannabis-Essenzen versetzter Sprühnebel. Das Zermatter Schlosshotel hat einen Trend gewittert und aus dem Wellness-Hype um den legalen Wirkstoff CBD ein innovatives und äusserst harmonisches Spa-Konzept entwickelt. Nun geht es im CBD-Spa um die maximale Entspannung – da soll man die magische Pflanze nicht nur riechen, sondern auch schmecken und vor allem spüren. Neben Aufgüssen, Tees, Keksen und als feine Duschen, die einen nach einem Schläfchen im mystischen Salzraum erfrischen, intensiviert CBD-Öl die wohltuende Wirkung von Massagen und Treatments. Jede Behandlung kann mit oder ohne Schuss gebucht werden. Bei Peelings oder Packungen im Dry Floating Bed verliert man gar jede Bodenhaftung.
schlosshotelzermatt.ch
V. Die Gondel-Sauna im Maiensässhotel Guarda Val, Lenzerheide
Die nach Arve duftenden Zimmer und Suiten sind in 300 Jahre alten Hütten untergebracht, das Gourmet-Restaurant im Kuhstall hat zurecht einen Michelin-Stern an den ehrwürdigen Balken hängen und im Guarda Sana Spa döst man stilecht im Heu oder Holzzuber mit Blick auf die gewaltige Bergkulisse. Neuerdings steht auch eine Gondel im Schnee. Einfach mal den Bademantel an den heissen Lift hängen und rein in die gute Schwitz-Stube. Die kleine Kabine sorgt gar für so viel Freude, dass es bisher kaum jemand geschafft hat, ein Foto davon zu machen. Wenn man vor lauter Entspannung das Handy vergisst – dann hat das Spa-Team alles richtig gemacht.
guardaval.ch
VI. Die private Felsensauna im Hotel Castell, Zuoz
Eine klitzekleine Sauna, ganz coronakonform und mehr als romantisch: Mit einem kleinen Korb bewaffnet wird man im Zuozer Hotel Castell, das berühmt für sein Hammam ist, aus dem historischen Gebäude geschickt. Man überquert eine Holzbrücke, schaut ums Eck und findet sich vor einem meditativen Ort der Ruhe direkt am Fusse des Krafthügels Chastlatsch wieder. Der von einer Holzplattform umgebene Teich reflektiert das Bergpanorama und die kleine Hütte, die die finnische Sauna beherbergt, können letztendlich nur die zwei mit dem Schlüssel öffnen, die sie exklusiv gemietet haben. Auch nachts ist dieses Erlebnis wärmstens zu empfehlen – wer sich nach dem Aufguss auf den Holzplanken ausstreckt, sieht so manches Sternbild glitzern.
hotelcastell.ch
Über den Wolken baden
VII. Ein matterhorny Whirlpool im Riffelhaus, Zermatt
Man soll sich hier inmitten des Zermatter Skigebiets sogar nach Afrika träumen können. Klingt komisch, ist aber so: Im Jahr 2004 wurde der Geologische Atlas der Schweiz ergänzt. Darin ist nachzulesen, dass der Gipfel des Matterhorns aus afrikanischen Gesteinen und Meeresablagerungen besteht. Verantwortlich dafür ist das Aufeinanderprallen der europäischen und afrikanischen Kontinentalplatten – wobei vor rund 45 Millionen Jahren die Auffaltung der Alpen begann. Sitzt man also im Jacuzzi oder der komplett verglasten Sauna dieses historischen Berggasthofs, ist man ganz schnell weg. Ob eingeschlafen oder mit den Gedanken, spielt keine Rolle.
riffelhaus.ch
VIII. Unendlichkeit spüren im Alpine Spa des Bürgenstock Resorts, Luzern
Wer sich geistig zwischen Himmel und Hölle befindet, der sollte schleunigst an den Vierwaldstättersee reisen: Denn hier floatet man zwischen Himmel und Wasser ganz luxuriös der Ewigkeit entgegen. Nun, zumindest auf den Horizont und die alpinen Wahrzeichen zu. Das Geheimnis liegt schliesslich in der Balance. So badet man in Infinity-Pools oder wandelt mit Weitblick durch den Spa Garden am Römischen Pavillon vorbei.
burgenstockresort.com
IX. Temperatur auf 3000 Meter hochfahren im Diavolezza-Jacuzzi, Pontresina
Auf der Sonnenterrasse des Berghauses Diavolezza im Engadin blubbert der höchstgelegene Open-Air-Jacuzzi der Schweiz fröhlich vor sich hin – und das mit einer Aussicht aufs Berninamassiv, die einen glatt umhauen würde, sässe man nicht eh schon im 41 Grad warmen Whirlpool. Befeuert wird das gute Ding mit knisterndem Holz, bei (der sehr zu empfehlenden) Voranmeldung gibts Handtuch, Bademantel, Eiswasser und Früchte zum heissen Badespass dazu.
engadin.ch
X. Alpine Rooftop-Vibes im Hotel Chetzeron, Crans-Montana
Es war einmal .... die Bergstation einer Gondelbahn. 2009 verpuppte sie sich zu einem Restaurant, um sich 2014 als architektonisch äusserst aufregendes Hotel aus seinem Kokon zu schälen. Das Chetzeron trägt der Umwelt durch seine Bauart, den Energieverbrauch und die Nähe zu den Lieferanten Sorge und kümmert sich zudem um die gestressten Seelen seiner Besucher*innen: Mit den Saunen, einem Hammam und vor allem dem Pool auf dem Dach, ist das Entspannungslevel beinahe so grenzenlos wie die Rundumsicht in die Berge.
chetzeron.ch