Chanel 2.55. Nach über 10 Jahren des Träumens und Wartens hat mein Kontostand es mir vor kurzem endlich (naja, mehr oder weniger) erlaubt, zuzuschlagen. Klar, darauf musste erstmal angestossen werden. Einen wohlverdienten Drink später spazierte ich mit meinem wunderschönen und perfekt erhaltenen Vintage-Modell aus dem dem Jahre 1996 heim.
Und dann, urplötzlich: Panik! Meine Vorbesitzerin hat es auf eine für mich unerklärliche Weise geschafft, die knapp 24 Jahre, die sie mit meiner neuen Errungenschaft verbracht hat, spurlos an ihr vorbeiziehen zu lassen. Das Lammleder ist makellos, die Form genauso weichkantig wie es sich für das ikonische Modell gehört. Und ich? Ich bin nun mal eher von der ungeschickten Sorte.
Hatte ich einen Fehler gemacht? Ist so ein kostbares Teil vielleicht gar nichts für mich? Das Einzige, was mir die Vorbesitzerin mit auf den Weg gegeben hatte, war der Tipp, Lederpflegemittel zu verwenden. Da wäre ich knapp noch selbst drauf gekommen. Aber das kann es doch nicht gewesen sein! Und so holte ich mir Rat bei Chanel.
4 goldene Regeln für die perfekte Pflege einer Ledertasche
Beim Inhalt lieber kleckern statt klotzen
Um die Silhouette zu bewahren, sollten wir auf keinen Fall zu viel Inhalt in die Tasche packen und niemals stopfen, sondern lieber formgemäss stapeln. Jahrelange Tetris-Erfahrung macht sich hier natürlich bezahlt.
Licht, Sonne und Wasser (so gut es geht) umgehen
Eure neue Errungenschaft im Sommer mit in die Badi nehmen? Eher keine gute Idee. Denn neben Sonneneinstrahlung wirkt sich auch Feuchtigkeit kontraproduktiv auf das Leder aus. Glanzlosigkeit und brüchige Stelle sind nur zwei der ärgerlichen Folgen. Übrigens: Da sich auch künstliches Licht negativ auf die Beschaffenheit auswirkt, sollte man die Tasche zu Hause also unbedingt an einem dunklen Ort lagern.
Richtig lagern
Neben dem Leder wollen wir auch langfristig was von der Form haben. Ist die Tasche nicht in Gebrauch, gilt es, die Leerräume (z.B. mit einem T-Shirt) zu füllen. So fällt die Form mit der Zeit nicht in sich zusammen. Auch der zugehörige Staubbeutel ist nicht nur ein hübsches Packaging-Goodie, sondern dient (wie der Name schon sagt) dazu, Staub und Licht bestmöglich fernzuhalten.
Putzen, Putzen, Putzen
Egal, wie sehr wir unser Goldstück auch vor äusseren Einflüssen schützen, vor kleinen Kratzern und ein wenig Schmutz ist sie nicht gefeit. Deshalb heisst es: streicheln. Und das regelmässig. Dazu bitte immer speziell für euer Leder entwickelte Pflege nutzen und diese mit einem weichen Tuch in sanften Kreisbewegungen ins Material einreiben. Kleine Macken werden durch diese Technik ganz einfach ausradiert.
Doch auch wenn Pflege sein muss: tragt eure Tasche, habt Freude daran! Stellt sie nicht aus Angst, ihr könnte etwas passieren, zu Hause in die Vitrine. Wer so viel Geld für seinen persönlichen Taschen-Traum ausgibt, sollte doch nun auch wirklich etwas davon haben.