Eigentlich ist es wundervoll, dass der Herbst uns schöne, farbige Wälder und frische, nebelverhangene Morgenstunden bringt. Ich liebe die kalte Jahreszeit - wenn da nicht die Angst vor der Kälte wäre. Leute, es ist Ende September, fast schon Oktober. Gerade mal vier (V-I-E-R) Grad hatte es gestern Morgen in Zürich! Just saying. Und bei uns im Büro ist dennoch permanent das Fenster offen. Vermutlich sind meine Kollegen Heissblüter? Ich weiss ehrlich nicht, wie die das machen. Ich bin voller Bewunderung. Während die nämlich tagaus tagein fröhlich in Trägertischi, kurzen Hosen und Flipflops (ja, kein Witz) an ihrem Compi sitzen, schlottere ich schon bei knapp 20 Grad - eingewickelt in einen Ganzkörperwollstrumpf! Leider sind Ganzkörperwollstrümpfe nicht sehr fashionable. Und leider gewinnt man auch nicht den Preis der coolsten Mitarbeiterin der Woche, wenn man so 20 Mal am Tag das Fenster zumacht. Doch was tun, wenn man ein notorischer Gfröhrli ist?
Das Rezept ist einfach: Zwiebel-Prinzip. Kännsch? Aktuell trage ich bereits bis zu vier Lagen bestehend aus langen Hosen oder dicken (100 DEN) Strümpfen, T-Shirt mit Pulli und Schal (von der Marke «Decke») und ja, manchmal sogar im Büro drinnen die Jacke. Meist sehe ich aus, als ob ich auf eine monatelange Tiefseetauchreise gehen würde. Typ Michelin-Männchen. Kein. Guter. Look. Abgesehen davon, viel heissen Tee zu trinken (das wärmt zumindest die Seele, sagt man) überlege ich bereits, mir punkige Fingerhandschuhe zu kaufen. Ernsthaft. Mit denen kann man immerhin noch Tippen (geht bei Fausthandschuhen weniger gut... hab's probiert, ähem).
Naja, immerhin verbrenne das Frieren angeblich Kalorien. Wenn das so weitergeht, bin ich bis Ende Jahr ein Strich in der Landschaft, ha! Seid gespannt. Seid ihr auch so schlimme Gfröhrlis? Wenn ja, schreibt mir doch mal einen Pieps auf Facebook, vielleicht können wir eine Petition ins Leben rufen. So à la «Michelin-Männchen sind chic» oder so. Ich freue mich, von dir zu lesen. Und solange machen wir halt heisse, wärmende, herzhafte Gerichte. Mit Alkohol - drin und dran!
Rezept adaptiert von Yotam Ottolenghi aus dem Kochbuch «Plenty More»
Zutaten:
4 Orangen, Saft
80 g brauner Zucker
60 ml Rotweinessig
60 ml Angostura Bitters (übrigens auch sehr geeignet für Cocktails, ahem)
1.5 EL Olivenöl
4-5 Süsskartoffeln, ungeschält, in Scheiben geschnitten
2 rote Peperoncini (mittelscharf), aufgeschlitzt
3 Salbeizweige
10 Thymianzweige
2 frische Knoblauchknollen, halbiert
90 g Fetakäse, zerkrümmelt
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Den Ofen auf 220°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Den Orangensaft in einem kleinen Kochtopf zusammen mit dem Zucker und dem Essig aufkochen, bei mittlerer Hitze für eine Weile einkochen und um die Hälfte reduzieren. Dann die Bitters, das Olivenöl, etwas Pfeffer und 1.5 TL Salz hinzu geben.
Die Kartoffeln zusammen mit den Peperoncini, dem Salbei, Thymian und Knoblauch in eine grosse Schale geben, dann die Orangensauce darüber giessen. Gut vermengen, so dass alles gut mit der Orangensauce mariniert ist. Auf dem Backblech verteilen. Während 50 - 60 Minuten knusprig backen bis die Süsskartoffelschnitze schön braun karamellisiert sind. Damit alle Seiten gleichmässig knusprig werden die Schnitze ca. alle 15 Minuten ein bisschen umdrehen und hin und wieder mit der Sauce bepinseln. Aus dem Ofen nehmen, auf einer Platte arrangieren und mit dem Fetakäse dekorieren. Warm oder bei Raumtemperatur servieren.
Rezept: Scarlett Gaus von www.forkandflower.com