Meine persönliche Haar-Historie ist keine besonders lustige. Zwischen 20 und 28 habe ich irre viel an meinen Haaren experimentiert (man könnte auch sagen: «verbrochen»). Ich hatte komplett platinblonde Haare, trug Vokuhila (das war allerdings wirklich witzig), hatte sie kurz und lang, lockig und glatt, habe alle möglichen chemischen Glättungen durchgemacht, bin meinen Naturwellen mit Föhn und Glätteisen zu Leibe gerückt, habe Farbe drauf geschmiert und wieder entzogen... und letztendlich war ich doch nie so richtig zufrieden mit dem Ergebnis. Weniger ist eben manchmal mehr.
Diese Experimentierphase hatte den Effekt, dass ich nach ca. 28 überhaupt gar nicht mehr experimentieren wollte. Mein Bedarf war gedeckt. Ich habe beschlossen, es wäre am Besten und gesündesten (für meine eigenen Nerven - und die von meinen Liebsten) wenn ich einfach nur mein Haar in Ruhe lasse. Eine (meist farblose) Tönung hier und da und 2x im Jahr zum Coiffeur um die Spitzen zu schneiden - das war meine Realität in den vergangenen gut 4 Jahren. Ich habe mich dadurch selbst verschont vor ungewünschten Ergebnissen (wie Orange- oder Grünstich im Haar... *Schauder*) und den dazu gehörenden «Lows» (lese: Nervenzusammenbrüchen). Aber natürlich blieben dadurch der Nervenkitzel und somit die grosse Veränderung aus. Ich war also weder unglüklich noch richtig happy mit meinem Haar. Es war einfach so «mäh».
Letzte Woche wurden dann leider meine Wochenendepläne komplett über den Haufen geworfen. Eigentlich wäre ich fort gewesen mit einer Freundin. Stattdessen sass ich in Luzern und dachte mir, wieso nicht gleich mal zum Coiffeur gehen. Gedacht, getan! Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich hätte eine komplette Typveränderung hinter mir. Ich bin weder Cupcake-Lila noch Schoko-Braun, weder raspelkurz noch irgendwie radikal anders. Aber ich habe zum ersten Mal seit Langem nicht nur die Spitzen schneiden lassen und zu mehr als nur einer farblosen Tönung gegriffen. Und das Resultat war wie erwartet ein bisschen aufregend für mich. Ich bin im Prinzip immer noch hin und her gerissen ob mir das Resultat gefällt. Eigentlich fehlen mir meine langen Haare, denn ich bin meist zu faul für grosses Styling, weswegen der Pferdeschwanz auch meine Lieblingsfrisur war (geht schnell - passt immer). Aber so halblang - bisschen länger als bis zu den Ohren aber doch nicht so richtig über die Schultern - ist eigentlich auch ganz gut. Ein bisschen mehr als trockenwuscheln muss ich nicht. Und ein mini-mini Pferdeschwanz lässt sich an ganz faulen Tagen auch noch hinkriegen (glaube ich). Also eigentlich: win win!
Vor allem habe ich aber gewonnen in der Sparte «Abenteuer». Ich weiss, andere verstehen unter Action Fallschirmspringen oder sowas. Für mich ist es aber ein gewaltiger Schritt aus meiner Comfort Zone heraus gewesen, und das macht es so spannend. Ich kann nicht behaupten, dass das Resultat unbedingt eine Verbesserung zu vorher ist. Aber ich fühle mich neu und anders und traue mich jetzt vielleicht auch mal, andere Dinge in meinem Leben zu hinterfragen. Oder auch mal wieder nur einen neuen Lippenstift zu tragen (Orange? Blass-Lila? Pink?). Ich traue mich, eine andere Seite von mir zu betonen und möchte es bewusst geniessen, mich teilweise mit der neuen Frisur noch nicht so wohl und sicher zu fühlen. Vielleicht gehöre ich ab sofort zu den Verfechtern der Idee «Tue jeden Tag etwas, was dir Angst macht» - und sei es nur ein neuer Look oder eine über den Haufen geworfene Routine - denn ich habe das Gefühl, auch daran wächst man. Durch die neue Brille erhält man neue Perspektiven und Ideen. Nun, ich bin gespannt, auf welche Erkenntnisse ich als Kurzhaarige in Zukunft so stossen werde.
Mandel-Krokant mit Schokolade
Zutaten:
250 g Zucker
200 g flüssiger Honig
100 g weiche Butter
300 g Mandelsplitter
150 g dunkle Lindt Schokolade
Zubereitung:
Zucker in einem Topf unter Rühren schmelzen lassen. Honig und Butter hinzu geben und unter ständigem Rühren so lange köcheln lassen, bis eine einheitliche Masse entstanden ist. Mandeln unterrühren und dann die Masse auf einem Backblech oder einer Gratinform (mit Backpapier belegt) ausstreichen und einige Minuten abkühlen lassen. Dann in mundgerüchte Würfel, Rauten oder Dreiecke schneiden. Vollständig auskühlen lassen. Für die Schokoladen-Füsschen die Schokolade in Stücke brechen und auf kleinste Hitze ganz langsam schmelzen lassen. Die Krokantstücke jeweils mit einer Ecke in die Schokolade tauchen. Die überflüssige Schokolade leicht abstriefen und den Krokant auf ein Gitter legen, bis die Schokolade fest ist. In einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Rezept: Scarlett Gaus von forkandflower.com