Es tummeln sich Kakteen auf Parkettböden, Monsteras schmiegen sich an Vertäfelungen und die Aloe Vera sitzt faul auf dem Fensterbrett. Es grünt so grün im heimischen Dschungel. Der Minimalist erschaudert. Der hat vermutlich schon immer gewusst, was jetzt Enormes auf uns zukommt: Bäume nämlich, spärlich eingesetzt, als botanischer Fokus im Raum. So richtige mit Stamm und Blättern, die uns erden und beruhigen. Wer jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, der scrolle sich durch unsere robuste und pflegeleichte Top 3 der Zimmer-Riesen.
Die Glückskastanie
Die mexikanische Pachira Acuatica beschert Glück und Wohlstand, heisst es. Ein heisser Tipp also, dieses Bäumchen mit dem geflochtenen Stamm und der üppigen Krone, das bei uns etwa zwei Meter hoch wird. Tropische Temperaturen sind generell ihr Ding, weswegen sie ein fröhlicher Stubenhocker ist, der Frost niemals überleben würde.
Wo bäumt sie sich am liebsten auf?
Gerne das ganze Jahr über an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Was schluckt der Baum?
Die Glückskastanie speichert enorm viel Wasser in ihrem Stamm. Vor allem in den Sommermonaten sollte sie regelmässig, aber nie zu üppig gegossen werden, Staunässe mag die Pachira überhaupt nicht. Wichtig: Immer erst dann wieder den Durst stillen, wenn das Substrat trocken ist. Im Winter reduziert man am besten auf regelmässige kleine Schlucke. Ausserdem liebt der Baum etwaige feinnebelige Duschen mit dem Wasserdisperser. Ihr wisst ja, die Luftfeuchtigkeit.
Die Geigenfeige
Grosse, becherförmige Blätter – dünner, langer Stamm: Kaum ein Zimmerbaum ist dekorativer als der tropische Ficus Lyrata. Fast mächtig wird die gar nicht so feige Feige, denn im Topf erreicht sie Wuchshöhen zwischen zwei und vier Metern.
Wo bäumt sie sich am liebsten auf?
Geigenfeigen bevorzugen einen hellen Standort mit viel Platz zur Entfaltung (nicht in eine Ecke drängen), der morgens und abends von der Sonne beschienen wird. Pralle Mittagssonne und Zugluft sind nicht ihr Ding. Das klingt nun sehr nach Sensibelchen, aber: je heller der Platz, desto kompakter und dichter wächst der Ficus. Da er keine kalten Füsse mag, ist eine Fussbodenheizung ideal. Existiert die nicht, darf der Kübel auf Holzpaletten Platz nehmen, um die Wurzeln vor der Bodenkälte zu isolieren.
Was schluckt der Baum?
Geigenfeigen haben mässig Durst. Die Erde sollte gleichmässig feucht gehalten werden. Als Faustregel gilt: Ist die obere Erdschicht nach drei bis fünf Tagen angetrocknet, ist die Wassermenge ist ideal.
Der Gummibaum
Er klingt retro, hat aber eine ganz neue Ästhetik entwickelt: Gestandene Influencer wie Emili Sindlev paaren die zur Zimmerdecke schiessende Pflanze für Botanik-Einsteiger mit ihren Betten und Sofas.
Wo bäumt er sich am liebsten auf?
Der Gummibaum mag es warm, hell, nicht im Zug stehend und kann sich sogar mit trockener Heizungsluft anfreunden.
Was schluckt der Baum?
Der Gummibaum braucht nur wenig Wasser. Optimal ist es, mit dem Giessen zu warten, bis die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Sein Lieblingsdrink? Abgestandenes, zimmerwarmes Wasser, alternativ Regenwasser. Auf Staunässe reagiert er überempfindlich.
Statt das Bäumchen zu giessen, kann es auch ab und an «getaucht» werden: Pflanze dazu in ein grosses mit Wasser gefülltes Gefäss stellen, bis sich die Erde vollgesogen hat. Blubbern keine Luftblasen mehr an der Wasseroberfläche, darf sie wieder raus. Ordentlich abtropfen lassen.