Kakteen, Sträucher, Palmen – sattes Grün überall. Vor und um einem Bauwerk in Königsblau. Ist es eine utopische Vorstellung, als absolute Botanik-Niete jemals einen 4000 Quadratmeter grossen Jardin Majorelle von Yves Saint Laurent zu besitzen? Also ohne dafür dreissig Gärtner*innen anzustellen. Die Frage lassen wir eben mal im Raum stehen. Aber soviel sei gesagt: Wenn im gleichen Raum direkt neben der Frage eine Kentia Palme gerade ihre letzten Stunden zählt, steigt die Tendenz die Frage zu bejahen.
Kopf hoch! Optimistisch bleiben. Klein anfangen und die vermasselte Sache mit den verwelkten Palmenwedel anders angehen. Das geht? Und ob. Mit Pflanzen-Apps, die euch in die Geheimnisse der richtigen Lichtverhältnisse, Wassermengen, Zimmertemperaturen oder Bodenbeschaffenheit einweihen.
Alle Pflanzen benötigen genügend Licht – aber genügend Licht bedeutet nicht für alle Pflanzen dasselbe. Einige mögens schattig, andere geniessen die pralle Sonne. Wann ist genug mit Schatten und wann ist genug mit Licht? Plants misst über die Handykamera die Lichtverhältnisse in eurem Raum und empfiehlt auf Basis dieser Werte geeignete Pflanzen. Aus der Auswahl an verschiedenen Pflanzen könnt ihr anschliessend einzelne anwählen, um mehr über sie zu erfahren.
Eine Meldung, die uns zur richtigen Zeit zur Giesskanne schickt, wäre nice? Gardenia legt da noch eins oben drauf: Die App verfügt über eine Pflanzendatenbank mit dazugehörigen Bildern, die unter anderem Informationen über den Wasserbedarf, die Bodenbeschaffenheit, Dünger, Lichtverhältnisse, Temperatur und Blütezeit liefert. Mithilfe eines Buttons könnt ihr euch eine persönliche Sammlung mit diversen Pflanzenprofilen erstellen – und bekommt neben den Reminder fürs Giessen auch welche für das Schneiden und Düngen.
Eure Zimmerpflanze sieht gerade ernsthaft mies aus und ihr wisst nicht, was ihr fehlt? Hat sie einen Mangel? Waren Schädlinge am Werk? Liegt sie womöglich schon im Sterben? Ruhe bewahren. Der Pflanzendoktor ist quasi die 114-Hilfsstelle für Pflanzen. Sie erstellt mittels Bilderkennungs-Funktion über ein Foto eine mögliche Diagnose und gibt Tipps, wie ihr die Pflanze wieder aufpeppen könnt. Ausserdem hat sie eine Datenbank, in der sichtbare Symptome und dazugehörige Beispielbilder von Krankheiten gesammelt sind.
Was wir nach dem Lesen des App-Namens vermutlich korrekt erraten haben: Mit dem Gartenplaner fürs Gemüsebeet lässt sich ein Gemüsebeet planen. Was es über die App sonst noch zu wissen gibt? Sie zeigt an, welche Gemüsesorten gute und welche schlechte Nachbar*innen abgeben. Ausserdem klärt sie auf, welche Sorten wann Saison haben und unter welchen Voraussetzungen die Pflanzen am besten gedeihen. Und sie bietet ein (kostenpflichtiges) Feature an, mit dem wir einen virtuellen Beetplan mit einzelnen Feldern und Unterteilungen erstellen können.
Wie Pflanzen möglichst lange gesund und munter bleiben, lehrt uns die Augmented Reality App zwar nicht. Aber: Sie hilft dabei, vor dem Gang ins Gartencenter herauszufinden, ob die Zimmerpflanzen im Wohnzimmer oder in der Küche optisch ins Raumbild passen. Mit dem Handy einen Zimmerteil fotografieren und aus einer Auswahl an Pflanzen die gewünschten Objekte einfach ins Bild ziehen. Pflanzenständer und Töpfe lassen sich ebenfalls einfügen. Übrigens erspart ihr euch mit der App gleich das Schreiben von Einkaufslisten: Ist der Raum fertig gestaltet, fragt Plant Life Balance, ob sie euch eine Liste mit den verwendeten Pflanzen per Mail senden soll.