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  4. Handgeschmiedete Messer: Schöne handgeschmiedete Messer aus dem Engadin, aus der Schweiz
Engadiner Schmiedekunst

Das sind die womöglich schönsten Messer der Schweiz

Thomas Lampert vergleicht seine Messer mit Songs von Boney M. oder Frank Farian: Sie müssen einfach gefallen. Die Fuschina da Guarda führt der Basler seit 23 Jahren, doch zum Messerschmieden kam er eher durch Zufall.

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Schmiederei Lampert in Giarsun.  Bild Mayk Wendt

«Metall ist eine tote Materie, die durch das Schmieden zum Leben erweckt wird», sagt Thomas Lampert.

Mayk Wendt

«Innovative Stetigkeit», das ist das Motto von Schmiedemeister Thomas Lampert. Sein Erfindergeist und sein Streben nach Perfektion kommen schnell zum Ausdruck, als er über den Umzug in die neuen Räumlichkeiten spricht und was alles noch nicht nach seinem Gusto ist. Lampert ist ein Mann voller Ideen und mit dem Ehrgeiz, diese auch umzusetzen. «Mir wird es einfach langweilig, wenn ich nichts zu verändern habe, darum verändere ich halt», beschreibt er sich. Die Fuschina da Guarda (auf Deutsch: die Schmiede von Guarda), die Lampert seit Mai 2002 betreibt, ist in stetem Wandel.

So ist er mit seinem achtköpfigen Team vor drei Jahren an einen neuen, grösseren Standort gezogen, nachdem fast 20 Jahre an drei verschiedenen Standorten geschmiedet wurde. Der gebürtige Basler übernahm die Schmiede in Guarda 2004. Doch die Messer, die inzwischen zu Lamperts Aushängeschildern zählen, entstanden später eher durch Zufall.

Schmiederei Lampert in Giarsun.  Bild Mayk Wendt

«Mit jedem Mitarbeiter mehr ist man zehn Prozent weniger in der Werkstatt und zehn Prozent mehr im Büro», sagt Thomas Lampert, der hier in Aktion am Amboss zu sehen ist.

Mayk Wendt

Begonnen hat alles mit einem «groovigen» Flaschenöffner.

Neben Metallbauarbeiten hat Lampert in den Anfängen in Guarda kleine Schmiedeobjekte hergestellt, die sich auf dem Markt und den Touristen im Laden verkaufen liessen. «Und dann hat ein Wirt aus dem Unterland unsere Flaschenöffner gesehen. Er fand sie total ‹groovig› – seine Worte», erzählt Lampert. Daraufhin folgte sein erstes Messer, denn derselbe Wirt suchte für ein Alpsbrinz-Projekt hübsche Sbrinzmesser. Das Sbrinzmesser liess sich, wenngleich im Engadin etwas deplatziert, gut verkaufen. So machte Lampert, für die Region etwas passender, kurzerhand ein Salsizmesser.

Arbeiten von der Schmiede Lampert in Giarsun. Bild. Mayk Wendt

Kunstvolles Objekt und handgeschmiedet: das Salsizmesser. Preis CHF 100.–.

Mayk Wendt

Heute sind in der Fuschina da Guarda und bei 30 Wiederverkäufern rund 30 unterschiedliche Messer zu finden.Thomas Lampert ist einer von wenigen, die handgeschmiedete Messer in Serie produzieren. «Ich bin eigentlich ein Sozialist, in meinem Tun und Handeln, fühle mich aber oft näher an der bürgerlichen Seite», antwortet er auf die Frage nach dem Warum. Er wollte ein Produkt anbieten, das für den Mittelstand erschwinglich ist. «Ich spüre eine gewisse Verantwortung dem Handwerk, aber auch den Kunden gegenüber», führt er weiter aus. Thomas Lamperts Lieblingsprodukt ist übrigens «der Prototyp».

Arbeiten von der Schmiede Lampert in Giarsun. Bild. Mayk Wendt

Rund 30 unterschiedliche Messer werden in der Fuschina da Guarda von Hand geschmiedet.

Mayk Wendt
Von Tania Villiger vor 26 Minuten