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  4. Zac Efron auf Netflix und die Dad-Bod-Diskussion
Vom gefährlichen Label «Dad Bod»

Zac Efron hat plötzlich 'nen Bierbauch – heisst es

Zac Efron hat eine neue Show auf Netflix. Weder tanzt er dabei milchgesichtig, noch rettet er Menschen an seinen acht Muskelsträngen am Bauch aus dem Pazifik. Er bereist auf der Suche nach einem nachhaltigen Lifestyle die Welt – älter, behaarter und laut Internet fetter als früher. Er habe einen gemütlichen «Dad Bod», heisst es. Sagt mal, hat euer Vater solche Arme?

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Instagram/netflixde

Was wir hier sehen, ist ein Still aus der neuen Netflix-Doku-Reihe «Um die Welt mit Zac Efron». Das könnte auch ein aufgepumpter Bradley Cooper sein – aber nein, es ist ein erwachsener Kinderstar.

Instagram/netflixde

«Um die Welt mit Zac Efron» – nichts hätte sich die Autorin vor vierzehn Jahren mehr gewünscht. Damals schmachtete er in «Highschool Musical» vordergründig als Basketballer, insgeheim als verliebter Musical-Star, unter einem tiefen Seitenscheitel hervor. Das zog – auch wenn man bereits zwanzig war. Der Hype machte Zac zum Dreamboy für romantische und überzogene Kamellen jeglicher Art. Und dann kam 2017 das «Baywatch»-Remake und mit ihm plötzlich ein Körper, der sich wunderbar zum Anatomie-Unterricht eignete: Da war kein Muskel ungestählt, keine Faser überwachsen, Fett hatte keine Chance gegen das Workout. So manche*r hätte mit Vergnügen Parmesan auf seinem Waschbrettbauch gerieben und wäre liebend gerne wie selbiger dahingeschmolzen auf dieser so bissfesten und brandheissen Köstlichkeit. Zac Efrons austrainierter Körper wurde Standard. So hatte der 32-Jährige auszusehen in der Phase, in der er vom Teenieschwarm zum Mann wird. Klar, wie sonst.

«So sieht Zac Efron nicht mehr aus»

Nun zieht er in seiner neuen Netflix-Doku «Um die Welt mit Zac Efron» wieder oft sein T-Shirt aus. Und erfüllt die Erwartungen an einen Hollywood-Star in seinen Dreissigern dabei offensichtlich nicht. Die Muskeln sind weniger definiert, auf einmal sind da mehr Haare – lässt der sich gehen? Herzinfarkt! Schock! Enttäuschung! «Dad Bod» lautet das Urteil des Internets.

Ein dickes Ding

Der Dad Bod beschreibt offiziell einen in die Jahre gekommenen Vater-Körper, der unter Umständen mal muskulös-trainiert war, mittlerweile aber eher weich – oder sagen wir es netter: knuffig – ist. Vorbild sind die, die mit Frau und Kindern nicht mehr genug Motivation haben, sich zu schinden, und so, mit einer leichten Fettschicht überzogen, im mittleren Bereich des Körpers eine ruhige Bier-Kugel schieben. Wenn man Dad Bod googelt, dann erscheinen da Leonardo DiCaprio, Adam Sandler, Ben Affleck und Matt Damon am Strand. Nun ist Zac Efron aber weder so alt wie genannte Schauspielkollegen, noch hat er Kinder. Und am allerwenigsten hat er eine Durchschnittsfigur.

An seinen Armen zeichnen sich deutlich Muskelstränge ab, die Schultern sind breit, der Eightpack blitzt unter dem Brusthaar durch – Zac Efron ist definiert, männlich, einfach nicht mehr manisch in Stein gemeisselt. Und die, die wirklich einen Dad Bod haben, fragen sich zurecht: «Wenn das ein Dad Bod ist, was hab dann ich?» Dabei sollte das Phänomen doch entspannen, den Bierbauch sexy machen, den Trend in Richtung Normalfigur lenken. Und nun ist die wieder mühevoll herbeigesportelt. Wer wirklich mit Bauchansatz durchs Leben spaziert, senkt den Kopf nun wieder beschämt. Weil er sich indirekt Bodyshaming aussetzen muss. Denn ja, auch Männer leiden unter toxischen Körperidealen.
Zac Efron selbst sah seinen Überkörper nie als selbstverständlich an. Während er mit «Baywatch» auf Promo-Tour war, erklärte er in der YouTube-Web-Serie «Hot Ones»:

«Nachdem ich den Film abgedreht hatte, wurde mir bewusst, dass ich nie wieder in so guter Form sein will. [...] Da sind Dinge wie Wasser unter deiner Haut, über die du dir Sorgen machst, damit dein Sixpack nicht zum Fourpack wird. Scheisse, das ist einfach ... nur albern.»

Ebenso albern ist es, einem Schauspieler die Hülle seiner Filmfigur für immer überstülpen zu wollen. Das ist, als wäre man enttäuscht, dass Tobey Maguire keine Spinnennetze schiessen kann oder Arnold Schwarzenegger kein Android ist (obwohl, wer weiss). Zac Efron ist ein Mensch, der neuerdings öffentlich nach mehr Sinn sucht – ein überirdisch attraktiver noch dazu. In etwa so wie euer Boy oder Dad. Ob mit oder ohne Bierbauch.

Welcher Zac ist euer Lieblings-Efron? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Von lei am 22. Juli 2020 - 16:07 Uhr