Tigern ist nicht ihr Ding: Olympiasiegerin Malaika Mihambo (28) scheint in Wettkämpfen die Ruhe selbst zu sein - so auch im August 2022: Im Weitsprung-Finale bei den European Championships im Münchner Olympiastadion war sie fokussiert, das Ziel klar: Gold! Am Ende wurde es Silber und Mihambo EM-Vizemeisterin. Doch die Titeljagd forderte ihren Tribut: Nach Ende des Wettbewerbs sackte die 28-Jährige zusammen und musste ärztlich versorgt werden.
Mittlerweile geht es wieder bergauf, doch «momentan bin ich noch nicht wieder bei 100 Prozent und das wird vermutlich auch noch einige Wochen dauern», erzählt die Weltmeisterin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. Bei Wettkämpfen müsse sie noch darauf achten, «mich nicht zu verausgaben». Gar nicht so leicht für jemanden, der eine Corona-Infektion hinter sich hat und immer sein «Bestes geben» will. «Erfolg ist kein Zufallsprodukt,» sagt Mihambo. «Dahinter steckt harte Arbeit, egal, ob man für persönlichen, beruflichen oder sportlichen Erfolg kämpft!». Nicht ohne Grund ist die Weltklasse-Weitspringerin und Sprinterin neben Tischtennis-Ass Timo Boll Botschafterin der neuen Kampagne «Prepared to Perform» des Reifenherstellers Bridgestone für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Malaika Mihambo: Meditation ist Teil ihrer Vorbereitung
Auf dieses sportliche Grossereignis freut sich Mihambo besonders. Ihr persönliches Rezept zur Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe? «Meditation und Selbstreflexion sind meine Begleiter», erklärt die Athletin Teile ihres Trainings. Das sieht man auch während der Wettkämpfe, wenn Mihambo die Augen schliesst, in sich geht und abschottet, bevor sie den nächsten Sprung in den Sand setzt: «Ich bleibe bei mir und konzentriere mich darauf, was ich richtig machen will», beschreibt Mihambo ihr Vorgehen.
Dennoch springt der Druck immer mit. So auch in Form von Heike Drechsler (57), ihres Zeichens erfolgreichste deutsche Weitspringerin - bis jetzt! Schnappt sich Malaika Mihambo bei der WM 2023 Gold, läuft beziehungsweise springt sie der ehemaligen deutschen Leichtathletin diesen Rang ab. Für Mihambo irrelevant: «Was andere erreicht haben, spielt in meiner Vorbereitung keine Rolle», versichert die Heidelbergerin im Gespräch.
Wackelt der Weltrekord?
«Schritt für Schritt entwickle ich mich von Woche zu Woche weiter.» Auch bis zum Weltrekord? Der liegt aktuell bei 7,52 m und stammt noch aus dem Jahr 1988, gehalten von Galina Tschistjakowa, ehemalige Weitspringerin der Sowjetunion. Um diese Marke zu knacken, «braucht es viele optimale Bedingungen», weiss Mihambo, deren persönliche Bestleistung bei 7,30 m (Freiluft) liegt. «Sollte ich einmal das Glück haben, dass alles zusammenkommt, würde ich mich sehr freuen. Aber es ist nichts, was mir täglich im Kopf herumkreist.»
Dabei helfen ihr auch andere Sportarten abseits der Leichtathletik, «wie Wandern, Windsurfen oder Yoga». Hauptsache Abwechslung! «Ich habe Spass daran aktiv zu sein», sagt Mihambo. Das ist auch in der fünfwöchigen Saisonpause nicht anders. Dabei hat sie schon die nächsten Wettkämpfe im Blick, die nächsten Sprünge im Kopf und vielleicht auch bald die nächsten Titel in der Tasche? Auf die Vorbereitung für 2023 freue sie sich jedenfalls schon: «Nachdem ich im Urlaub genug Kraft getankt habe», fügt sie lächelnd an. Dann will sie wieder abliefern - «Prepared to Perform» eben...