Pünktlich auf den meteorologischen Herbstbeginn hat für Prinzessin Leonor von Spanien, 15, und ihr um ein Jahr älteres Royal-Gspänli Prinzessin Alexia der Niederlande ein anderer Wind zu wehen begonnen. Die beiden Prinzessinnen hat es vergangene Woche nach Wales verschlagen, wo sie beide ihre zweijährige Ausbildung am United World College of the Atlantic in Angriff genommen haben. In den nächsten 24 Monaten werden sie sich intensiv mit klassischen Schulfächern wie Physik und Literatur, aber auch der Förderung ihrer Sozialkompetenz auseinandersetzen, ehe sie – verläuft denn alles nach Plan – im Sommer 2023 ihre Internationale Maturität in der Tasche haben.
So aufregend also die Zeit für die jungen Prinzessinnen ist, so schwer fiel der Abschied ihren Familien. Wo sich die niederländische Königsfamilie zumindest für die Öffentlichkeit sehr casual von der mittleren Tochter verabschiedet hat, begleiteten die Spanier König Felipe, 53, Königin Letizia, 48, und Prinzessin Sofia, 14, ihre Tochter und Schwester bis zum Madrider Flughafen. Dort herzten sie die 15-Jährige innig, winkten ihr zu – und wirkten regelrecht betreten, als Leonor sich aufmachte, um ihren Flieger zu erwischen.
Man kann sich gut vorstellen, wie leer es sich für die Eltern Felipe und Letizia sowie König Willem-Alexander, 54, und Königin Máxima, 50, plötzlich im spanischen sowie im niederländischen Königshaus anfühlen muss.
Denn die Niederländer etwa pflegen ein besonders enges Band zu ihren Töchtern, wie sowohl die ältere als auch die jüngere Generation bereits haben durchblicken lassen. «Meine Priorität sind meine Kinder», sagte Máxima im Interview mit «Blauw Bloed». «Wenn sie uns brauchen, werde ich da sein.» Und auch Alexia selbst hatte für ihre Mama nur die besten Worte übrig. Bei einer Videokonferenz während des ersten Lockdowns schwärmte sie gemäss «De Telegraph» von ihr und ihrem Vater. «Ich finde, meine Eltern sind echt sehr gute Eltern», sagte sie. Máxima «mache es als Mutter sehr gut», lobte die Tochter sie. Und verriet, dass sie «noch immer sehr viel Zeit miteinander» verbringen würden.
Entsprechend schwierig dürfte es Máxima und Willem-Alexander gefallen sein, ihre mittlere Tochter ziehen lassen zu müssen. Die Wiederaufnahme ihrer Arbeit nach den Sommerferien kommt dem Königspaar deshalb sehr gelegen. Zu viel? Gibt es für sie momentan nicht. Die Königin etwa war vor vier Tagen zu Besuch bei einer Brauerei, war dann mit ihrem Mann Gast in einem Kulturzentrum, ehe dieser alleine weiter nach Rotterdam und Boalsert gereist ist. Dazwischen stand am Wochenende noch ein gemeinsamer Besuch in der Boxengasse des Formel-1-Grand-Prix an.
Auf dem Foto mit dem späteren Sieger Max Verstappen fällt besonders auf, dass etwas fehlt: Zu viert statt wie gewohnt zu fünft posieren die Niederländer mit Prinzessin Amalia, 17, und Prinzessin Ariane, 14, zwar nicht weniger strahlend als sonst, aber eben: weniger komplett.
Königin Letizia von Spanien geht es da nicht anders. Auch sie dürfte die «Längizyti» derzeit beschäftigen. Wo ihr Mann bereits Mitte letzter Woche wieder offizielle Termine wahrgenommen hatte und auch am Montag wieder unterwegs war, liess die 48-Jährige seit der Abreise ihrer älteren Tochter eine Woche verstreichen. Erst am Montag war sie zum ersten Mal seit dem Wegzug ihrer Tochter sowie auch seit den Sommerferien wieder offiziell im Dienste der Krone.
Zur ersten Ausgabe der Retina Eco Awards, einer von der Zeitung «El País» mitorganisierten Auszeichnung für bemerkenswerte Klima-Initiativen, war Letizia als Ehrengast mit dabei und überreichte den Gewinnern die begehrte Trophäe. Da auch Felipe unterwegs war, nahm sie den Termin allein in Angriff. Zwar war ihr Auftritt in einem klassischen schwarzen Etuikleid mit einem Bardot-Dekolleté mehr als umwerfend, doch auch mit Maske war erkennbar, dass Letizias Mundwinkel nicht in steilem Winkel nach oben schnellten. Ob das schwarze Kleid ein weiteres Anzeichen für die Trauer war, die Leonors Züglete nach Wales in Letizia ausgelöst hat?
Weniger vermissen werden die Königinnen ihre Kinder wohl auch künftig nicht. Doch könnte ihnen die Zeit, die bekanntlich alle Wunden heilt, doch in die Karten spielen und sie dabei unterstützen, sich an die neue Situation daheim ohne ihre Mädchen zu gewöhnen. Wenn die sich im neuen Zuhause erst einmal so richtig eingefunden haben, werden das auch ihre Eltern daheim schaffen.
Wie die Mädchen in ihr neues Abenteuer gestartet sind, haben die beiden Höfe nicht bekanntgegeben. Klar ist allerdings, dass royale Unterstützung für Alexia und Leonor in Form der jeweils anderen nicht weit ist – was definitiv nicht schaden kann. Ob sie gemeinsam in einer Klasse sind, ist nicht bekannt. Alexias Vater aber zumindest war schon beim Sommer-Fotoshooting Gala.de zufolge überzeugt davon, dass die beiden Mädchen prächtig miteinander auskommen werden. «Sie kennen sich und verstehen sich bestimmt gut.»