Es sind Bilder, die ans Herz gehen. Als Fürst Albert, 63, vergangenen Freitag mit seinen beiden Kindern Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella, beide 6, auf dem Balkon des Fürstenpalasts dem Volk zuwinkte, streckten die Zwillinge rührende Botschaften an ihr Mami in die Höhe. «Wir lieben dich» und «wir vermissen dich», war darauf zu lesen. Doch auch wenn die Fotos der Kinder mit Papa Albert im Rücken rührten, vermochten sie nicht darüber hinwegzutäuschen, dass ganz offensichtlich jemand fehlt.
Und wie so oft in den vergangenen Monaten war es Fürstin Charlène, 43, die am Nationalfeiertag Monacos nicht vor Ort sein konnte. Von einer grossen Müdigkeit war im Vorfeld die Rede und davon, dass sich die Fürstin zuerst einmal ganz erholen muss, um wieder in alter Frische in ihre Royal-Rolle zurückzufinden.
Eine richtig zufriedenstellende Erklärung hatten Royal-Fans damit nicht. Und als dann auch noch durchsickerte, dass sich Charlène in eine Klinik einweisen liess und diese womöglich gar in der Schweiz steht, hat die Sorge um Charlène ein neues Niveau erreicht und die Suche nach Antworten befeuert. Wie geht es der Fürstin? Wie kommen die Kinder mit der Absenz ihres Mamis klar? Nun gibt es endlich Antworten. In einem grossen Interview mit «Paris Match» hat der Mann ausgepackt, der es wissen muss: Fürst Albert höchstpersönlich.
Um den Zustand seiner Frau macht Albert keinen Hehl. «Charlène ist wirklich erschöpft. Eine allgemeine Erschöpfung, physisch und mental. Deswegen haben wir zusammen und mit unserer nächsten Familie entschieden, dass es das Beste sei, wenn sie sich in Ruhe ausserhalb von Monaco erholen kann, aus den offensichtlichen Gründen der Diskretion und des Komforts.»
Der Fürst zeigt sich überzeugt, dass «die Zeit in Therapie ihr erlauben wird, definitiv gesund zu werden». Denn bei ihrer Rückkehr nach Monaco vor rund zweieinhalb Wochen sei auch Charlène klar gewesen, «dass der Zustand ihrer tiefen Müdigkeit ihr nicht erlaubt, sich mit ihren Pflichten zu befassen, und dass sie sich helfen lassen muss».
Fürst Albert gibt bei aller Sorge um Charlène auch Entwarnung. «Glücklicherweise – und das möchte ich betonen, weil ich die Gerüchte kenne – leidet die Fürstin nicht an einer schweren oder unheilbaren Krankheit.»
«Unsere Beziehung ist absolut nicht in Gefahr, dahingehend will ich deutlich sein»
Fürst Albert
Stattdessen ist ihr Gesundheitszustand auf «all die Operationen» zurückzuführen, welcher Charlène sich in den vergangenen Monaten unterziehen musste. «Auch hier muss ich die Wahrheit wiederherstellen: Es gab keine Schönheitsoperation. Es waren einzig und allein Probleme im Dentalbereich, der Nasenscheidewand und im Sinus. Ich will das Arztgeheimnis nicht brechen, aber nur der Hals-Nasen-Ohren-Bereich war betroffen.»
Im Zuge seiner Klarstellungen nimmt Albert auch Stellung zu den Gerüchten um eine mögliche Krise in der Ehe, die er vehement dementiert. «Es ist weiter kein Beziehungsproblem. Unsere Beziehung ist absolut nicht in Gefahr, dahingehend will ich deutlich sein.»
Die vergangenen Monate waren für Albert und seine Kinder hart – nicht nur das Fehlen ihrer Frau und Mama beschäftigte sie, sondern auch die Gerüchte, die sich um Charlènes Abwesenheit rankten. Weil die rein gesundheitlichen Gründe «die Medien nicht zufriedenstellten, hat jeder seine eigene kleine Theorie verfolgt und seinen eigenen kleinen Kommentar verfasst», so Albert.
Umso wichtiger war ein stabiles Umfeld. «In dieser schwierigen Situation haben sich meine Kinder und habe auch ich mich selbst sehr aufgehoben gefühlt, sehr unterstützt von unserer Familie, begonnen bei meinen Schwestern», schwärmt er. «Wir sind sehr glücklich und dankbar für diese schöne Einheit, für diese familiäre Unterstützung, aber auch für diejenige von engen Freunden. Das ist herzerwärmend.»
Bei allen Schwierigkeiten, mit denen sich Charlène rumschlagen muss, ist für Albert klar, was seine Frau am dringendsten benötigt. «Charlène braucht Ruhe, Erholung, Beschaulichkeit und Beruhigung. Das müssen alle verstehen. Ich sage es auf nette Art und Weise: Lassen Sie sie in Ruhe, lassen Sie uns während einiger Zeit in Ruhe.»
Den Zwillingen gehe es «ziemlich gut», sagt Albert. Doch schönreden will er dennoch nichts: «Natürlich fehlt ihnen ihre Mutter.» Jacques und Gabriella hätten allerdings gut reagiert auf die neue Situation. «Sie verstehen, dass ihre Mama sich erholen muss, um in besserem Zustand zurückzukommen. Sie unterstützen sie bei der Genesung, indem sie ihr viel Liebe zukommen lassen.»
Weiter wüssten die Kinder, dass sie «sehr bald» von Charlène hören würden und «wir sie besuchen werden, sobald das möglich ist», wie Albert sagt. «Meine Familie ist meine Priorität: Ohne die staatlichen Angelegenheiten zu vernachlässigen, versuche ich, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen.»
Und um noch präsenter im Leben seiner Kinder zu sein, hat sich Albert mit der Fürsten-Familie etwas ganz Besonderes einfallen lassen. «Was die Sache vereinfacht, ist, dass Jacques und Gabriella gegenwärtig im Palast unterrichtet werden», verrät er. Dabei hatten die Zwillinge erst im Herbst die Schule gewechselt – und würden heute nach wie vor an der Schule François d'Assise–Nicolas Barré unterrichtet werden, «wenn die Situation eine normale wäre», erklärt Albert.
Da die Situation nun aber eben eine andere ist, haben Albert und seine Familie eine «kleine verlagerte Klasse» eingerichtet, wie er sagt. «Sie sind hier nicht alleine, vier ihrer Gspänli, zwei Buben und zwei Mädchen, sind bei ihnen mit den gleichen Lehrpersonen, welche an der Schule waren.»
Für die Kinder hat das Homeschooling im Palast keine grosse Umstellung dargestellt, wie Albert erzählt. Bereits vergangenes Jahr seien sie aufgrund der Corona-Krise daheim unterrichtet worden. «Wir haben, gemeinsam mit der Fürstin, entschieden, dass wir einen grösseren Raum einrichten, wo wir sechs Kinder unterbringen können, als wir verstanden haben, dass diese Situation andauern würde.» Der Raum sei wie ein normales Klassenzimmer eingerichtet – «mit Blick auf den Garten», so Albert. «Das ist ein angenehmer Rahmen für ihre jungen Jahre.» Ein Dauerzustand allerdings soll der Heimunterricht nicht bleiben. «Sobald wir die Lage so einschätzen, dass sie sich positiv entwickelt, werden sie wieder normal unterrichtet.»
Bezug nehmend auf die vergangenen Monate, gibt sich Albert sehr ehrlich. «Es war eine schwierige Zeit für alle», sagt er über die zurückliegenden Corona-Herausforderungen – und wohl nicht nur über diese. Umso mehr zeigt er sich begeistert, dass der Nationalfeiertag wieder stattfinden konnte und damit etwas Normalität einkehrte. Der Tag sei ein «einzigartiger Moment des Zusammenseins, der den Monegassinnen und Monegassen erlaubt, um meine Familie und mich zusammenzukommen».
Auch wenn Charlène dieses Jahr nicht mit dabei sein konnte, ist Albert begeistert davon, dass der Feiertag heuer mehrheitlich wieder in gewohnter Manier über die Bühne gehen konnte. Entsprechend positiv fällt sein Fazit aus. «Trotz der Absenz der Fürstin, an die wir stark denken und auf deren definitive Rückkehr wir warten, freue ich mich, dass der Nationalfeiertag, an dem meine Familie sehr hängt, dieses Jahr wieder eine traditionellere Form annehmen konnte.»