Sie winken, sie lachen, sie machen Faxen: Der Auftritt von Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella, 6, auf dem Balkon des Fürstenpalastes an den vergangenen Nationalfeiertagen ähnelte sich jeweils stark. Das allerdings vermochte dem Jöh-Faktor der beiden Zwillinge nichts anzuhaben: Jahr für Jahr sorgten sie mit ihren bisweilen verspielten, andere Male einfach nur etwas gelangweilten Auftritten für strahlende Augen bei den Royal-Fans.
Dieses Jahr aber ist alles anders. Denn hinter dem Geschwister-Duo liegt ein Jahr voller Turbulenzen. Corona, klar, dann stand bei ihnen auch noch ein Schulwechsel an, Gabriella verletzte sich am Bein – und erlebte ein Mähnen-Malheur, als sie sich selbst an die Schere wagte und sich einen schrägen Pony schnitt.
Doch das Schlimmste war: Bei allem, was die Zwillinge in den letzten Monaten durchmachen mussten, konnte sie ihre Mama Fürstin Charlène, 43, nicht vor Ort unterstützen. Wegen einer Hals-Nasen-Ohren-Infektion sass die Frau von Fürst Albert, 63, mehr als ein halbes Jahr in ihrem Heimatland Südafrika fest. Lange Monate, in denen die Kinder ihr Mami nur zweimal während ein paar Tagen zu Gesicht gekriegt hatten.
Vor fast zwei Wochen nun ist Charlène endlich nach Hause zurückgekehrt – und hatte damit Hoffnungen berechtigt gemacht, wonach sie am heutigen monegassischen Nationalfeiertag endlich wieder als Fürstin auftreten würde. Doch diese Woche folgte die ernüchternde Nachricht: Die 43-Jährige ist noch zu schwach, leide unter einer allgemeinen Müdigkeit, die es ihr nicht zulässt, den Feierlichkeiten beizuwohnen.
Wie Fürst Albert nun gegenüber dem Magazin «People» bestätigt, wird Charlène derzeit in einer Klinik ausserhalb von Monaco behandelt, weil «sie erkannt hat, dass sie Hilfe braucht», so ihr Ehemann. An einem geheimen Ort würde nun ihre Erschöpfung, sowohl emotional als auch körperlich, behandelt, lässt sich der Fürst weiter zitieren und betont eindringlich, dass ihr Zustand nichts mit der Ehe zu tun habe, sondern «privater Natur» sei. «Sie war körperlich und emotional eindeutig erschöpft. Sie war überfordert und konnte den offiziellen Pflichten, dem Leben im Allgemeinen oder sogar dem Familienleben nicht gerecht werden», erklärt sich Albert.
Doch auch wenn sie nicht vor Ort ist und sich ausser Lande von den Strapazen der letzten Monate erholt: Auf ihre Kinder ist Verlass. Denn die haben nun beim alljährlichen Winken vom Balkon dafür gesorgt, dass ihre Mutter doch noch mit dabei sein kann – auf ganz besondere Art und Weise. Begleitet von ihrem Papa Albert, hielten die Zwillinge je ein Plakat in die Höhe. «Wir vermissen dich, Mami», stand auf demjenigen, das Gabriella in die Luft streckte. Das Blatt Papier, das Jacques präsentierte, war wie dasjenige von Gabriella mit zahlreichen Herzen geschmückt. «Wir lieben dich, Mami», hat der künftige Fürst darauf gekritzelt. Wer hier leichte Schnappatmung kriegt, dem sei verziehen: Herziger hätten die Kinder ihrem Mami nun wirklich kaum Grüsse ausrichten können. Man kann sich nur vorstellen, wie viel Kraft Charlène aus diesen Aufnahmen schöpfen dürfte.
Doch trotz aller herzerwärmenden Szenen am Nationalfeiertag vermochten auch die rührenden Plakate nichts am Umstand zu ändern, dass Charlène ihren Kindern ungemein fehlt. Das zeigte sich nicht nur auf dem Balkon, als die beiden Kinder nicht mit ganz so viel Begeisterung dabei waren, wie sie es in früheren Jahren schon demonstriert hatten. Auch eine Szene zwischen Gabriella und ihrer Tante Prinzessin Stéphanie, 56, hatte Gänsehaut-Faktor. Die Schwester von Fürst Albert kümmerte sich liebevoll um ihre Nichte und tätschelte ihr tröstend das Kinn.
Und auch Prinz Jacques wirkte während der Militärparade zuweilen etwas gar abwesend und gedankenverloren. Alberts ältere Schwester Prinzessin Caroline, 64, kümmerte sich in dieser Zeit um ihren Neffen und sprach ihm allem Anschein nach Mut zu.
Damit zeigte sich einmal mehr, was in den vergangenen Monaten bereits sehr stark aufgefallen war: Wie stark das Band zwischen Albert und seinen Schwestern ist. In den vergangenen Monaten waren sie es, die ihm den Rücken freihielten, sich um die Kinder kümmerten oder einfach da waren, wenn Albert sie brauchte. Die Innigkeit, mit der sie Bruder und Schwestern sind, zeigten sie nun auch am Balkon. Zu dritt winkten sie dem monegassischen Volk zu – und Stéphanie drückte ihrem Bruder dabei einen innigen Muntsch auf die Wange.
Wo sich Charlène entschuldigen lassen musste, durfte sich das monegassische Volk über ganz viele Anwesende der Fürsten-Familie freuen. Sie alle liessen es sich nicht entgehen, am Nationalfeiertag mit von der Partie – oder auch der Party – zu sein. Carolines Kinder Charlotte, 35, Pierre, 34, und Andrea Casiraghi, 37, waren allesamt da und brachten auch gleich ihre Familien mit. So war Pierres Ehefrau Beatrice, 36, mit den zwei gemeinsamen Kindern ebenso dabei wie Andreas Gattin Tatiana, 37, mit ihren zwei Buben und der Tochter. Charlotte hingegen nahm nur den älteren ihrer beiden Söhne, Raphaël, 7, mit. Auch Carolines Tochter aus zweiter Ehe, Alexandra von Hannover, 22, war an den Feierlichkeiten an vorderster Front dabei.
Und auch vonseiten Stéphanie liess es sich niemand nehmen, nach Monaco zu reisen. Ihr Sohn Louis Ducruet, 28, kam mit seiner Ehefrau Marie Chevallier, 28. Stéphanies Töchter Camille Gottlieb, 23, und Pauline Ducruet, 27, waren ebenfalls mit dabei – sie allerdings kamen ohne Begleitung. Was in Anbetracht des rappelvollen Balkons wohl gar keine allzu schlechte Idee war.