Wenn möglich geht Nadja Zimmermann, 39, auf den Markt, um für ihre Familie und ihre neusten Rezepte einzukaufen. Die einstige TV-Moderatorin hat sich über die Jahre mit ihren Kochbüchern «Unser Menü Eins» und als Food-Bloggerin einen Namen gemacht. Zwei- bis dreimal pro Woche verrät sie auf Familienhaeppchen.ch einfache, feine und gesunde Gerichte oder auch mal Tischknigge-Kniffe sowie Ausflugstipps. «Ich bin eher praktisch veranlagt und kann mir in der Küche nicht jeden Tag ein Bein ausreissen», so die zweifache Mutter. Aus Mangel an Zeit oder an Ideen würden generell viele Familien immer auf das selbe Repertoire zurückgreifen.
Mit ihrem Blog versucht Nadja Zimmermann Abhilfe zu schaffen. In ihren Töchtern Mara, 9, und Ella, 4, sowie Ehemann Christoph, 39, hat sie kritische Testpersonen. Ella könnte wie viele Kinder täglich Spaghetti und Mara Fajitas vertilgen, aber gegessen wird, was Mami auftischt. «Ich koche für meine Kinder keine separaten Menüs. Sie reklamieren auch ab und zu. Nicht alles ist fein, was ich neu ausprobiere.»
Essenszeit ist im Hause Zimmermann Familienzeit. Dann erzählt jeder von seinem Tag. Auf dem Tisch helfen viele verschiedene Häppchen bei der Interaktion. So muss man sich die Tomaten reichen oder den Papi ums Salz bitten. «Dann lebt es am Tisch», sagt sie. «Ich bin kein Service-Teller-Typ und bereite keine fertigen Teller vor.» An einem Stand betrachtet Nadja Zimmermann einen Koriander-Strauch. «Mir sind schon einige eingegangen.» Auf ihrem Balkon hat sie sich einen kleinen Kräutergarten eingerichtet und Tomaten, Gurken, Heidel- und Himbeeren gepflanzt. «Ich möchte, dass meine Töchter sehen wie Früchte und Gemüse wachsen.»
«Beim Kochen singe und tanze ich»
Ihren Kindern bringt sie bei, möglichst viele Farben zu essen. Daheim auf dem Tisch stehen als Snacks rohe Rüebli und Gurken als Knabbergemüse für zwischendurch bereit. In der Küche hat sie stets einen Vorrat an Kräutern, eingelegten Tomaten und Oliven. Gemüse, Früchte, Feta, Ricotta und Trockenfutter wie Pasta, Reis und Quinoa. «Diese Lebensmittel sind vielseitig einsetzbar - ob für Brotaufstriche oder Saucen.» Wird das Brot mal hart, macht sie daraus Paniermehl für Sellerie- oder Schweinsschnitzel. Nicht mehr allzu frisches Gemüse verarbeitet die Aargauerin mit italienischen Wurzeln in Saucen, Risotto, Suppe oder Teigtäschli, oder sie legt es auf die Pizza.
Viel Gemüse und Früchte, wenig Fleisch - wo bleiben da die Süssigkeiten? «Ich verbiete meinen Kindern nichts, da ich selber auch gerne Schoggi esse und im Restaurant Coci trinke. Mir ist einfach bei allem das Mass wichtig.» Ihre Einstellung zum Thema Essen hat sich bei ihr seit 2007, als sie das erste Mal Mutter geworden ist, verändert und ist heute sogar manchmal Erholung. «Beim Kochen höre ich gerne laut Musik, singe und tanze», so Zimmermann. «Meine Kinder lassen mich dann in Ruhe, weil sie wissen: Jetzt ist Mami-Zeit.»
Zum Download: Zwei Rezepte von Nadja Zimmermann