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LINDA HILFT NACH – TEIL 3

Hydra Beauty: Ein Facial, das die Haut durchspült

Ich habe manische Selbstoptimierung immer verurteilt. Jetzt bin ich 34 und habe mir einen persönlichen Schönheitsplan auf den schlaffen Leib schneidern lassen. Weil Altern ein Arschloch ist. Dieses Mal gab es eine Säure-Dusche unter die Haut – für einen Teint, so prall wie das Leben selbst.

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Hydra Beauty

Die Autorin, inklusive Dämonen.

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Hornhaut ... Die hat man ungern an den Füssen, aber noch weniger gern auf der Stirn. Möchte man davon erfahren? Ich würde fast schätzen, auf Letzteres wird man im Schnitt weniger gern angesprochen als auf trockene Fersen. Mich hat man darauf hingewiesen. Warum? Ich hatte ein Hydra Facial. Da wird man (und die verhornte Stirn) im ersten Schritt abgeschliffen, dann sauber gesaugt und einmal kräftig durchgespült. «Hydra Beauty geht tiefer als eine klassische Gesichtsbehandlung», so Kosmetikerin Janine Görner. Wer will schon oberflächlich sein? 

Eine glowende, porentief gereinigte, straffe und glatte Haut – nicht-invasiv, dafür intensiv was Hauterneuerung und Tiefen-Hydration angeht. Ich merke schnell: Das «Hydra» kommt nicht von ungefähr. Weil ich selbstredend fliessend griechisch spreche, weiss ich natürlich, dass dies zu deutsch Wasser bedeutet. Ist meine Haut durchfeuchtet, ist sie weniger knittrig und strahlt. Da muss man mich nicht lang bitten: Ich liege bei Janina Görner aufm Stuhl. Wasser Marsch, bitte.

All in One – All for One – Die vier Musketiere, äh Behandlungsschritte

Meine Haut hat nämlich Durst. Sie lechzt (nach Hyaluron-Fillern und einem HIFU-Facial – drauf klicken und erfahren, wie es war) nach mehr Jugendlichkeit. Ohne Schmerz. Nur vier Schritte sollen mich von der perfekten Haut trennen. Los geht es, wie bereits angedroht, mit der Hornhaut-Sache. Durch Mikro-Dermabrasion (vergleichbar mit dem Vorgang von Sandstrahlen) wird nämlich die oberste Hautschicht abgetragen. Die Kosmetikerin weist auf meine Stirn hin. Ok cool, denke ich und würde mit den Augen rollen, wenn sie nicht geschlossen wären. Aber! Durch das Abschleifen der verhornten Epidermis wird der Haut signalisiert, sich schneller zu regenerieren. Sie produziert so verstärkt neue Zellen. Heisst: Eine frische, feine und junge Hautschicht kommt ans Tageslicht. «Ich kann so die Poren verfeinern. Ausserdem wird die Haut dadurch aufnahmefähiger für die Wirkstoffe, die ich nachher einschleusen möchte», so Frau Görner. Wenn meine Stirn an Furchen verliert, lasse ich mich gerne weiter beleidigen. 

Ich bin vorbereitet, ich kann nun ausgereingt werden. «Ausreinigen». Ich zucke zusammen. Ich neige zu lästigen und unschönen Grieskörnern, die erst angestochen werden müssen, um rausgequetscht werden zu können. Ich weiss, es werden Tränen fliessen. «Einen grossen Teil macht das Vakuum, das wie ein Staubsauger funktioniert. So werden zumindest die Mitesser schon zum Grossteil entfernt», beruhigt mich Frau Görner. Ein Spezialserum aus Milch- und peelender Salicylsäure plus besagter Absaugtechnik ziehen im Wirbel «alles, was da draussen rumweht, all den Dreck und Staub, den wir gar nicht sehen», aus der Haut. Mein Gesicht ist tiefengereinigt, aber die Pickel und Milien müssen eben doch noch per Mensch weg. Frau Görner legt Hand an. Ich zucke, jammere und jaule.

Es ist Halbzeit

Weiter geht es mit Elektroporation, einer Methode, die es schafft, Zellmembrane vorübergehend durchlässig zu machen. Praktisch, denn so können hochkonzentrierte Wirkstoffe wie pflanzliche Stammellen, Antioxidantien und Vitamine wunderbar in die tiefen Hautschichten eingeschleust werden. Gleichzeitig wird die Haut mit Farblichttherapie stimuliert. Janine Görner erklärt: «Das passiert mit Radiofrequenzenergie. Entweder mit Rotlicht, um die Kollagen- und Elastanfaserproduktion weiter anzuregen, oder mit Blaulicht, um Rötungen zu verhindern. Ich entscheide je nach Hauttyp, womit ich arbeite. Es hängt ausserdem davon ab, wieviel ich ausreinigen musste. In Ihrem Fall kann ich das Rotlicht nehmen, Frau Leitner.» Im ersten Moment bin ich stolz. So schlecht scheint meine Haut nicht zu sein. Dann aber folgt die Ernüchterung: «Das Rotlicht ist die Anti-Aging-Behandlung.» Ok danke, habe verstanden.

Na dann. Es wird regeneriert, repariert und somit verjüngt, bevor nochmal so richtig durchfeuchtet wird. Im letzten Schritt kommt nämlich ein neues Serum aus Hyaluronsäure, Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien in die Haut. Dann sind die 45 Minuten um. Wehgetan hat nichts. Bis auf die flinken Finger der Kosmetikerin, die mir seit Langem mal wieder zu einer hüggellosen Augenpartie ohne Milien verholfen haben, war das alles ein angenehmer Spaziergang. 

(She's fresh, fresh) exciting!

Das Schöne an der Sache? Hydra Beauty muss, wenn man am Ball bleiben will, nur alle fünf bis sechs Wochen wiederholt werden. Dafür ist der Glow sofort nach dem Treatment da. Auch wenn ich neuerdings viel kränkle, finden die Menschen, ich sähe frisch aus. Mein gespültes Gesicht ist meinem Körper also weit voraus.

Apropos: Bei mir ist alles Teil eines grossen Plans, den Dr. med. Karoline Zepter von Pret-a-beauté für mich ausgeheckt hat. Es geht darum, langfristig nicht anders, sondern besser und frischer auszusehen. Und da muss man dranbleiben. «Ziel der sogenannten Slow Beauty ist es, in zehn Jahren genauso gut oder sogar besser auszusehen, als heute. Dabei verhält es sich wie mit Fitnesstraining: Einmal bringt nichts. Man muss sich regelmässig Treatments unterziehen, dabei Synergien nutzen, Behandlungen kombinieren, die sich ergänzen. Die Kombination ist altersabhängig», so Madame Zepter, die mir daraufhin passende Treatments im Zeitraum von sechs Monaten angeordnet hat.

Und was sagt mein persönlicher Schönheits-Plan? Auch das nächste Mal schleife ich euch hier wieder mit zu Dr. med. Karoline Zepter und Pret-a-beauté in Zürich. Ob ihr mich auf der Strasse noch erkennt, ist fraglich. Stay tuned!

Von Linda Leitner am 13. Oktober 2019 - 12:00 Uhr