Was wir auf folgendem Bild sehen, sind zwei schöne, junge Frauen. Sie sind schlank mit definierten Muskeln, sie tragen Sportklamotten und Maske (safety first). Sie sind auf dem Weg, sich zu quälen und zu schinden. Von nichts kommt nichts. Es handelt sich um das Supermodel-Duo Hailey Bieber und Kendall Jenner auf dem Weg zu ihrem Zauber-Workout. In naher Zukunft werden sie sich auf ein Foltergerät aus einem beweglichen Kasten, Sprungfedern, Seilen und Schlingen setzen. Sie werden es in die Welt hinaus posten. Und wir werden auch Pilates auf dem Reformer machen wollen, um auch nur ansatzweise auszusehen wie sie.
Pilates auf dem Reformer: Von der Redaktion (und den Kardashians) approved
Die Redaktion hat den Trendsport natürlich längst ausprobiert. Der Reformer, ein traditionelles Pilates-Gerät aus einer Art Bett (ja, wirklich) mit Federn, einem Schlitten und Seilen, hat im Gegensatz zum Pilates-Workout auf der Matte den unschlagbaren Vorteil, dass er das Repertoire an Übungen quasi sprengt. Neben Kräftigung und Aufbau der Muskeln wird auch der Bewegungsumfang erweitert. Zudem wird der gesamte Körper gefordert und gestählt.
Unsere Redaktorin Linda schwört auf Reformer Pilates nach der Lagree Method. Wenn die Studios offen haben, versteht sich. Sie vermisst die schweisstreibende Routine schmerzlich. Drum haben wir mal bei ihr angeklopft.
Hi Linda, wie kam es, dass du dich freiwillig aufs Foltergerät gewagt hast?
Der ehrliche Grund? Ich mag langsame Bewegungen. Mich so richtig verausgaben und aus der Puste kommen mag ich nicht. Muskeln kriegen dafür schon. Dazu muss ich jetzt eben auf ein Foltergerät. Der sogenannte Megaformer (die Über-Variante des normalen Reformers), auf dem man dieses «Pilates on crack» (so der Amerikaner) ausübt, verspricht nämlich: Je langsamer die Bewegung, desto schöner der Muskel. Mehr Kalorien als beim klassischen Pilates verbrennen und lean long legs im Schneckentempo? Sorry, Traum?! Weitere Gründe: Die Kardashians tuns auch (Kourtney grad gestern, siehe Story). Ausserdem unschlagbar: Eine Lektion dauert nur 50 Minuten – inklusive Stretchen.
Und, macht es tatsächlich Spass?
Hier kommt eine Liebeserklärung. Das Reformer-Pilates (in meinem Fall Booster Transform in Zürich) und ich – wir kennen uns zwar erst seit einem Jahr richtig intensiv (mit schmerzlicher Zwangspause nun natürlich), aber ich darf sagen, es hat mein Leben ein bisschen verändert. Und dabei ging ja alles total langsam: Wir haben uns nur zweimal in der Woche gesehen und die Bewegungen, die der Megaformer mir abverlangte, waren smooth und zeitlupenverdächtig. Deswegen habe ich mich ja auch verknallt: Je langsamer man die Übungen ausführt, umso intensiver dringen sie in dein Innerstes. Und das tut oft weh. Aber weil Liebe immer was mit Schmerz zu tun, lohnt sich die Qual: Während ich am Anfang hilflos auf dem Folterkasten herumgeeiert bin, mache ich inzwischen Übungen mit links, bei denen andere abbrechen. Und ich bin stolz. Ich stehe irgendwie mehr im Leben, einerseits fester, andererseits ausgeglichener. Dank Reformer-Dates fühle ich mich so beflügelt, wie es eben so ist mit einer guten Affäre. Ich kann nur allen raten, sich auf etwas Festes einzulassen. Ein Abo oder so. Hier erwischt ihr uns zum Beweis in flagranti:
Dein Fazit?
Hat sich mein Körper verändert? Ich glaube schon. Und auch, wenn ich es mir nur einbilden sollte: Mein Körpergefühl hat Höhenflüge hingelegt, meine Nackenschmerzen sind fast gänzlich verschwunden, mein Bauch ist definierter. Ich trage manchmal bauchfrei. In meinem Alter! Unfassbar. Und man mag es kaum glauben, aber diese Sportart hat es geschafft, meiner Figur, die ungefähr so schwungvoll geschnitten ist wie ein iPhone, einen Hauch Taille einzumeisseln. Würde ich nun auch noch besser auf meine Ernährung achten – ich sähe aus wie die ganzen Models, von deren Insta-Account wir Reformer Pilates kennen. Für den geringen Aufwand, den ich mit zweimal 50 Minuten wöchentlich betreibe, muss ich ohne zu übertreiben schon sagen: Ich bin ne Maschine.
Ihr wollt rauf aufs Gerät – was nun?
Ja, nun herrscht Corona und die Studios sind allesamt geschlossen. Aber googlet euch mal durchs Internet: Findige Pilates-Studios bieten Reformer Pilates im Freien an. Genauso wie Hailey und Kendall das auch machen.
Hier ist mit City Pilates direkt mal ein Geheimtipp aus Zürich!