Um die «richtige» Ernährung ranken sich in etwa so viele Mythen wie um das Bermuda-Dreieck. Superfoods machen alles besser, vegane Ernährung ist das neue Nonplusultra, Abnehmen mit Kuchen ist möglich und vor allem: Kohlenhydrate bringen uns Tod und Verderben. Ganz besonders, wenn wir die undenkbare Dummheit begehen, sie am Abend zu konsumieren. Kiloweise Gewichtszunahme, Pickel und ein ungesunder, trauriger Körper könnten die Folge sein – davon zumindest ist die eine Hälfte der Experten überzeugt. Die andere predigt: Wann wir was essen, ist vollkommen egal. Es kommt auf die Gesamtmenge der Kalorien an. Welche Theorie uns besser gefällt, brauchen wir nicht zu erzählen (Pizza, Pasta, Amore ist das inoffizielle Motto der Redaktion) – aber wer sagt denn nun die Wahrheit?
Das steckt hinter der Theorie
Um das herauszufinden, muss man verstehen, was Kohlenhydrate im Körper bewirken: Sie lassen den Blutzucker ansteigen (je nach Art steil und kurz oder langsam und anhaltend) und bewirken, dass unser Körper Insulin ausschüttet. Das bewirkt, dass der Zucker aus den Kohlenhydraten über das Blut in die Zellen gelangt und die Bildung von Fett fördert. Bevor Kohlenhydrate aber nun ganz und gar verteufelt werden: Tagsüber macht das unserem Körper in angemessenen Mengen nichts aus. Durch Arbeit, Bewegung und schon alleine das «Wachsein» verbrauchen wir die zugeführte Energie wieder.
Gibts die innere Uhr wirklich?
Genau hier liegt auch das Problem begraben, das viele in der Pasta zum Znacht sehen: Nachts verbraucht unser Körper weniger Energie und greift auf die körpereigenen Fettreserven zurück – vorausgesetzt, er muss nicht erstmal die Kohlenhydrate verbrennen, die wir kurz vor dem Schlafengehen zu uns genommen haben. Macht so weit Sinn und gibt allen Vertretern von Low-Carb recht? Nein. Nur denen, die überzeugt sind, dass der Körper eine innere Uhr besitzt, die bestimmte Prozesse je nach Tageszeit an- und abschalten kann. Sie gehen davon aus, dass die Fettverbrennung nur nachts stattfindet. Erwiesen ist dies nicht. Andere Experten sind davon überzeugt, dass die Fettreserven auch tagsüber angezapft werden – einfach immer dann, wenn der Körper mehr Energie verbraucht, er als zugeführt bekommen hat.
Ihr merkt schon: Wer nun recht hat, ist bis heute nicht abschliessend geklärt. Sicher ist dafür: Wer sich ausreichend bewegt und ausgewogen ernährt, der muss auch vor dem einen oder anderen Teller Pasta (oder Reis, Brot, Kartoffeln …) keine Angst haben. Zunehmen tut letzten Endes nur der, der mehr isst, als er verbrennen kann. Egal ob nun fettige Spareribs oder eine grosse Portion all’arrabbiata.