Der weibliche Hormonhaushalt ist ein komplexes System und ein Ungleichgewicht bringt oftmals lästige Beschwerden mit sich. Naturheilpraktikerin Marlise Schmid-Rindisbacher und Biologin Andrea Küthe Albrecht vom JIVITA Zentrum für Komplementärmedizin Bethanien in Zürich klären über das Phänomen auf und verraten, wie ihr euren Hormonhaushalt auf natürliche Weise regulieren könnt.
Dafür sind Hormone zuständig
In unserem Körper hat jedes Hormon eine spezifische Aufgabe. Im weiblichen Hormonhaushalt gibt es verschiedene Hormone, die eine wichtige Rolle spielen. «Das bekannteste Hormon ist das Östrogen. In den Eierstöcken und im Unterhautfettgewebe werden verschiedene Östrogene gebildet, die unter anderem für die typisch weibliche Körperform, den allmonatlichen Schleimhautaufbau, das Knochenwachstum, die Eireifung und den Eisprung verantwortlich sind», erklärt Schmid-Rindisbacher.
Ein weiteres sehr wichtiges Hormon ist das Progesteron. «Es wird nach dem Eisprung produziert und ist unter anderem für die Umwandlung der Gebärmutterschleimhaut zuständig. Es trägt auch zum Erhalt einer Schwangerschaft bei.»
So kommt es zu einem Ungleichgewicht
Wenn der Hormonhaushalt ausser Gleichgewicht gerät, kann das verschiedene Gründe haben. Zum einen seien es externe Einflüsse, wie beispielsweise die Hormonspirale oder die Einnahme der Anti-Baby-Pille, so die Expertin. Auch Medikamente wie Cortison, Antibiotika, Cholesterinsenker, Blutdruckmedikamente oder Betablocker können zu einem Ungleichgewicht führen.
«Der Einsatz von Oestrogen in der Tiermast, Kunststoffe in der Nahrung, Kosmetik und Co. oder Umweltgifte können den Hormonhaushalt ebenfalls durcheinanderbringen», fügt die Naturheilpraktikerin an.
Emotionaler oder starker körperlicher Stress, egal ob am Arbeitsplatz oder in der Freizeit, können ebenfalls Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben.
Diese Zeichen weisen auf ein Ungleichgewicht hin
Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt macht sich meist durch verschiedene Beschwerden bemerkbar. Dies sind laut den Expertinnen typische Anzeichen dafür:
- Das Prämenstruelle Syndrom
- Wassereinlagerungen
- Brustspannen
- Stimmungsschwankungen
- Verdauungsbeschwerden
- Gewichtszunahme
- Unregelmässigkeiten im Zyklus sowie Blutungsanomalien
- Bei einem starken Ungleichgewicht kann es sogar zu einer Depression oder zur Unfruchtbarkeit kommen.
Auf natürliche Weise regulieren
Wer seinen Hormonhaushalt auf natürliche Weise regulieren möchte, der hat verschiedene Möglichkeiten. «Es ist wichtig, die Leber mit diversen Möglichkeiten zu unterstützen. Dazu zählt auch, die Ernährung anzupassen», so Küthe Albrecht. Laut der Expertin gibt es in der Naturheilkunde verschiedene Heilpflanzen, die in Form von Pflanzenauszügen, Tee oder Spagyrischen Mischungen eingenommen werden können:
Mariendistel: Trägt zur Regeneration und dem Aufbau der Leberzellen bei.
Artischocken: Sind wichtig für die Fettverdauung.
Löwenzahn: Regt die Verdauungssäfte an.
Schafgarbe: Wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt. Nehmen Sie die Heilpflanze bei Menstruationsschmerzen in Form von Tee ein.
Heilpflanzen mit Einfluss auf Progesteron: Das Prämenstruelle Syndrom kann mit Heilpflanzen wie Mönchspfeffer, Schafgarbe, dem Frauenmänteli oder der Yamswurzel ausgeglichen werden. Empfohlen wird die Einnahme in der zweiten Zyklushälfte.
Heilpflanzen mit Einfluss auf Östrogen: In der ersten Zyklushälfte wird die Einnahme von Heilpflanzen wie Rotklee, Soja, Hopfen und der Himbeere empfohlen.
«Zudem sollte die Beckendurchblutung mit viel Bewegung wie Tanzen oder Joggen gefördert werden», fügt die Expertin hinzu. Auch Fussbäder regen die Durchblutung in den Nieren und Beckenorganen an. Die Aromatherapie kann ebenfalls zu einem geregelteren Hormonhaushalt beitragen.
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