36 Jahre ist sein Leben erst alt – dennoch hat sich Prinz Harry dazu entschieden, bereits jetzt seine Memoiren niederzuschreiben. Ende 2022 soll das Werk im Random-House-Verlag in den USA erscheinen und dem zurückgetretenen Royal satte 20 Millionen Dollar in die Kasse spülen.
Wo der eine sich also über seinen Deal ins Fäustchen lachen kann, dürften die anderen nach der Ankündigung mächtig ins Schwitzen geraten sein: Harrys Familie. Denn in der letzten Zeit hat der Sohn von Prinz Charles, 72, mehrfach bewiesen, dass er sich nicht davor scheut, öffentlich über die Windsors zu reden – und das nicht nur positiv, im Gegenteil. Royal-Experte Robert Jobson gibt sich im Interview mit «Daily Mail Femail» jetzt schon überzeugt, dass das Buch nur «zu Konflikten führen» und «dem Haus Windsor und der Monarchie als Institution grossen Schaden zufügen» werde. Dafür spricht Harrys Ankündigung, dass er das Buch nicht als Prinz schreibe, «als der ich geboren wurde, sondern als Mann, der ich geworden bin» – und der ist bekanntermassen redefreudig. Ob er auch die nachfolgenden fünf Punkte in seinem Buch abhandeln wird? Die sind so brisant, dass Harry glatt zum Hofschreck würde.
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Im Januar 2020 der grosse Knall: Harry und seine Frau Meghan, 39, teilen mit, von ihren Ämtern als hochrangige Royals zurückzutreten. Per Ende März kündigen sie – und ziehen nach Übersee.
Nach der Ankündigung beruft Queen Elizabeth II., 95, kurzerhand eine Krisensitzung ein – und zeigt sich danach verständnisvoll. «Meine Familie und ich unterstützen Harry und Meghans Wunsch, als junge Familie ein neues Leben zu schaffen, voll und ganz», lässt sie verlauten. Allerdings hätten sie es «vorgezogen, dass sie vollzeitlich arbeitende Mitglieder der königlichen Familie bleiben würden». Dass der Entscheid nicht voller Begeisterung angenommen wurde, ist damit bereits klar. Doch was ist hinter Palastmauern wirklich passiert? Harrys Schilderungen über die Geschehnisse beim Krisengipfel auf Schloss Sandringham würden mit Spannung erwartet.
Im skandalösen Interview bei Oprah Winfrey liess eine Aussage von Meghan besonders aufhorchen. Als die Herzogin mit Archie schwanger war, wurde sie gemäss eigenen Aussagen mit Rassismus konfrontiert. «Es gab Gerede, wie dunkel die Haut unseres Babys sein würde», sagte sie. Darauf eingehen, wer sich sorgte, wollte sie nicht, das wäre «zu schädlich» für die betroffene Person.
Der Palast bezog wenig später Stellung und teilte mit, dass die angesprochenen Themen, «besonders in Bezug auf Rassismus», beunruhigend seien. In der Mitteilung war schlichtend aber auch zu lesen, dass sich Erinnerungen «manchmal unterscheiden» könnten. Weitaus direkter reagierte Prinz William, 39, auf die Vorwürfe. Gegenüber «Sky News» sagte er kurz und knapp: «Wir sind überhaupt keine rassistische Familie.»
Obschon die Windsors allem Anschein nach geschlossen hinter Williams Aussage stehen, könnte eine Enthüllung Harrys doch für mächtig Aufruhr sorgen. Sollte er in seinem Buch verraten, wer sich Sorgen um Archies Hautfarbe gemacht haben soll, kann das dramatische Folgen für die britische Krone haben.
Bei der Ankündigung zu ihrem Abgang von der royalen Bühne liessen Harry und Meghan mitteilen, dass sie finanziell unabhängig sein wollten. Nur durchgezogen haben sie das in der Folge nicht. Wie kürzlich bekannt wurde, erhielt Harry auch nach Beendigung der royalen Pflichten Geld von seinem Vater.
Wie ein Sprecher von Charles mitteilte, habe dieser seinen Sohn und dessen Frau Herzogin Meghan mit «einer erheblichen Summe» unterstützt, um dem Paar den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit zu ebnen. Insgesamt soll Harry letztes Jahr rund 5.5 Millionen Schweizer Franken aus Papas Tasche erhalten haben, bis er und seine Frau sich das Leben in den USA nach einem erfolgreichen Netflix-Millionen-Deal und anderen ergiebigen Projekten selber finanzieren konnten. Seit Sommer 2020 sollen sie kein Geld mehr von Charles erhalten haben.
Doch einig über die erhaltenen und getätigten Zahlungen sind sich Sohn und Vater nicht. Beim Oprah-Interview hatte Harry sich beschwert: «Meine Familie hat mich finanziell abgeschnitten.» Wie genau ist der Geldtransfer denn gelaufen? Ein Einblick in Harrys Kontoauszug wäre im Buch von grossem Interesse.
In der Doku-Serie «The Me You Can't See» sprach Prinz Harry wiederum bei Oprah Winfrey offen über psychische Probleme sowie die Hilfe, die ihm in seinen dunkelsten Stunden von der Familie verwehrt geblieben sein soll. Sein Fett weg kriegte auch Vater Prinz Charles, dessen Papa-Qualitäten von Harry arg infrage gestellt wurden. Dass er sich in seiner Rolle als Royal oft nicht wohlgefühlt habe, hat demnach bei Charles für kein Verständnis gesorgt. «Mein Vater sagte zu mir und meinem Bruder William: ‹Es war für mich so, also wird es für euch auch so sein.›»
Für Harry ist heute klar: «Das macht keinen Sinn. Nur weil du gelitten hast, heisst das nicht, dass deine Kinder leiden müssen. Im Gegenteil: Wenn du gelitten hast, dann tu alles dafür, dass – egal, welche negativen Erlebnisse du hattest – du es für deine Kinder richtig machen kannst.»
Konkrete Beispiele nannte er keine – ob er das in seinem Buch nachholt? Die Beziehung zwischen Charles und seinen Kindern wurde insbesondere in deren Teenie-Jahren stets als unterkühlt wahrgenommen. Packt Harry über seine Kindheit und Jugend aus, wären die Schlagzeilen garantiert.
Ein «Wer mit Wem?» lässt sich bei den Windsors längst nicht mehr nur damit anfertigen, wer mit wem Freundschaften pflegt, sondern primär mit den Streitereien, die Person A mit Person B hat. So sollen sich etwa Harrys Frau Meghan und Williams Gattin Kate, 39, von Anfang an nicht so ganz sympathisch gewesen sein. Sie sollen das Heu einfach nicht auf derselben Bühne haben – was zu vielen Streitereien geführt haben soll.
Sein Austritt aus der Royal Family und die dreckige Wäsche, die er danach gewaschen hat, sorgten auch bei Harry selbst für Feindseligkeiten. Bruder William soll dem Exil-Windsor nicht mehr ganz so positiv gestimmt sein. Doch was genau zwischen den Brüdern vorgefallen ist, welche Gespräche stattgefunden haben und worüber vehement geschwiegen wurde, ist nicht bekannt.
Gelegenheit, die Gründe für die Streitereien aus eigener Sicht darzulegen, bietet sich Harry nun in seinem Buch. Ob er endgültig auspackt? Das bleibt offen. Der Verlag kündigt «intime und herzliche Memoiren» an – was darunter zu verstehen ist, werden wir wohl erst nach der Veröffentlichung erfahren.