Das Lebensjahr endet für die Zwillinge heute so, wie es sich zu einem Grossteil präsentiert hat: ohne Mama. Fürstin Charlène, 43, weilt auch am Jubiläumstag ihrer beiden Schätze irgendwo im Ausland, um sich von ihrer psychischen und physischen Erschöpfung zu erholen. Der Zeitpunkt könnte ein besserer sein. Die Zeiten, in denen der Freudentag ansteht, sind schwierige. «Natürlich fehlt ihnen ihre Mutter», sagte Papa Fürst Albert, 63, kürzlich im «Paris Match»-Interview über die Zwillinge Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella. Doch hätten die beiden sehr gut auf die neue Situation reagiert. «Sie verstehen, dass ihre Mama sich erholen muss, um in besserem Zustand zurückzukommen. Sie unterstützen sie bei der Genesung, indem sie ihr viel Liebe zukommen lassen.»
Doch der Tag dürfte die beiden Kids endlich mal wieder auf andere Gedanken bringen – und dasselbe mit ihrer Familie anstellen. Denn sieben Jahre alt wird man nur einmal im Leben. Umso gebührender also muss dieser grosse Tag gefeiert werden. Was der stolze Papa mit seinen Zwillingen vorhat, wurde bislang nicht verraten. Doch auf reichlich Action dürfen sie sich ganz bestimmt freuen, besuchten sie doch mit Albert kürzlich den Europapark, gingen mit ihm Kanu fahren oder auf den Weihnachtsmarkt.
Und das wohl Beste für die Kids: Mit ihrem Zwillingsgeschwister haben sie auch immer direkt ein Gspänli dabei, das für Unterhaltung sorgt. Seit nunmehr sieben Jahren gehen das Mädchen und der Bub durch dick und dünn – und das nicht nur, weil sie es der Familie wegen quasi müssen, sondern auch wegen ihres ausgezeichneten Verhältnisses. Denn die beiden vereint weit mehr als nur das gemeinsame Geburtsdatum.
Eine Überraschung ist es kaum, wenn man weiss, dass sie Zwillinge sind. Doch tatsächlich teilen sich Gabriella und Jacques nicht nur auf dem Stammbaum und in der DNA eine Familie, sondern auch die guten Verhältnisse mit ihr.
Insbesondere im letzten schwierigen halben Jahr hat sich herauskristallisiert, wie gut die Monegassen untereinander klarkommen. Da war etwa Papa Fürst Albert, der sich rührend um die Kinder kümmerte und ihretwegen alles hintenanstellte. «Meine Familie ist meine Priorität: Ohne die staatlichen Angelegenheiten zu vernachlässigen, versuche ich, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen.» Mit gemeinsamen Ausflügen, allerliebsten Gesten und Besuchen bei Mami Charlène in Südafrika hat Albert eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie gut das Verhältnis zwischen ihm und seinen Kindern ist.
Und auch mit dem Rest der Familie verbindet Jacques und Gabriella viel. Auf ihre Tanten Prinzessin Caroline, 64, und Prinzessin Stéphanie, 56, etwa können sie sich immerzu verlassen. Dies haben sie am Nationalfeiertag gezeigt, als sie von ihnen begleitet und getröstet wurden. Und dies bestätigte auch Albert in seinem Interview, in dem er schwärmte, dass seine Kinder und er selbst sich «sehr aufgehoben» und «sehr unterstützt» gefühlt hätten von ihrer Familie «in dieser schwierigen Situation». Begonnen habe dies bei seinen Schwestern, erzählte er. «Wir sind sehr glücklich und dankbar für diese schöne Einheit, für diese familiäre Unterstützung, aber auch für diejenige von engen Freunden. Das ist herzerwärmend.»
Wie vielen anderen Zwillingen geht es auch Jacques und Gabriella nicht anders: Sie drücken gemeinsam die Schulbank. Seit diesem Herbst besuchen sie die katholische Privatschule Institution François d'Assise–Nicolas Barré. Eigentlich.
«Wenn die Situation eine normale wäre», sagte Albert, hätte sich an diesem Umstand nichts geändert. Doch weil sie das nun mal eben nicht ist, werden Jacques und Gabriella gegenwärtig im Palast unterrichtet. Albert und seine Familie haben den Zwillingen eine «kleine verlagerte Klasse» eingerichtet. «Sie sind hier nicht alleine, vier ihrer Gspänli, zwei Buben und zwei Mädchen, sind bei ihnen mit den gleichen Lehrpersonen, welche an der Schule waren.»
Nun werden sie in einem Raum im Palast unterrichtet, der wie ein normales Klassenzimmer eingerichtet worden ist. «Mit Blick auf den Garten», wie Albert stolz erzählte. Ein Dauerzustand allerdings soll der Heimunterricht nicht bleiben. «Sobald wir die Lage so einschätzen, dass sie sich positiv entwickelt, werden sie wieder normal unterrichtet.»
Mit dem jeweils anderen haben Jacques und Gabriella stets ein Gspänli bei sich. Doch auch sonst teilen sie sich ihre Freundschaften – weil sie gemeinsam zur Schule gehen und jetzt mit vier Gspänli zuhause unterrichtet werden, steht ihnen gar nicht viel anderes zur Verfügung, als sich gemeinsam eine Clique aufzubauen.
Und auch in der Familie haben die beiden gemeinsame Freunde. So verstehen sie sich ganz augenscheinlich wunderbar mit ihren Cousinen mütterlicherseits, Kaia Rose und Bodie Wittstock. Die Töchter von Charlènes Bruder Gareth, 41, sind ebenfalls in Monaco daheim und wachsen nicht nur räumlich sehr nahe von ihrem Cousin und ihrer Cousine auf. Etwas anderes intensiviert die Beziehung der Kids zusätzlich: die tiefe Verbindung von Charlène zu ihrem Bruder. «Wir haben ein sehr zärtliches und spezielles Verhältnis zueinander», schwärmte dieser.
Doch allzu weit müssen die Zwillinge gar nicht erst suchen, um etwas zu finden, was sie verbindet. Denn die Liebe füreinander teilen sie beide, wie ihre Eltern immer wieder haben durchblicken lassen. «Jacques ist Gabriellas grosse Liebe. Weder Albert noch ich können uns in ihre Beziehung einmischen. Unsere Kinder sind sehr unabhängig und treffen Entscheidungen immer gemeinsam. Manchmal widersprechen sie uns auch», hatte Charlène gegenüber «Point de Vue» verraten. «Darüber regen wir uns bisweilen sogar auf und können nicht aufhören, darüber nachzudenken, was wir falsch gemacht haben könnten. Aber Jacques und Gabriella sind zusammen stark und das müssen wir akzeptieren.»
«Jacques ist Gabriellas grosse Liebe»
Fürstin Charlène
Sie hätten, wie alle Kinder, durchaus auch mal Reibereien, erzählte die Fürstin weiter. Trotzdem seien sie unzertrennlich. «Sie sprechen die ganze Zeit zusammen und unterstützen einander bedingungslos.»
Was Jacques und Gabriella weiter gemein haben, ist ihre grosse Unterschiedlichkeit. Denn wo er eher als ruhig und besonnen gilt, ist sie ein echter Wirbelwind. «Jacques ist sehr zurückhaltend. Er ist selbstsicher, aber er nimmt sich gerne Zeit, um Sachen zu machen und um vorher alles genau zu beobachten. Niemand kann ihn zwingen, irgendwas zu tun», verriet Mutter Charlène. Ganz im Gegensatz zu seiner Schwester, der es gar nie schnell genug gehen kann. «Gabriella andererseits kennt keine Furcht, mit ihr gibt es immer nur ‹vorwärts›.»
Auch Albert bestätigte in einem Interview mit «Le Figaro», dass Jacques der ruhige Pol der beiden Zwillinge ist. Er «ist im Grossen und Ganzen etwas schüchterner und ruhiger, aber er kann sich auch sehr lustige Dinge einfallen lassen», verriet Albert. «Er ist ein guter Beobachter und liebt es, die Situation einzuschätzen. Dann legt er los.» Anders geht das seine Schwester an. «Gabriella ist ein wenig kontaktfreudiger und sie kann definitiv gut quatschen. Sie ist einfach ein Charakter, der es liebt, zu tanzen und zu singen, sie hat keine Skrupel, vor Menschen zu stehen.»
Dass sie ein echter royaler Wildfang ist, hat Gabriella in den letzten Monaten gleich mehrfach unter Beweis gestellt. Nicht nur zeigte sie immer wieder ihre schönsten Grimassen bei Fototerminen, sondern hatte sich vor dem Besuch bei ihrer Mutter auch selber einen Pony verpasst, bevor sie nach der Rückkehr so wild spielte, dass sie im Rollstuhl landete. Unter diesen charakterlichen Umständen ist klar, wer heute für die Unterhaltung der Geburi-Gäste sorgen dürfte. Kleiner Tipp: Jacques wird es wohl nur nach einem gründlichen Abchecken der Lage sein.