Jetzt werden Sie vielleicht lachen und denken «genau das fehlt mir ja so gar nicht!». Der fette Kater, der flaue Magen, die stinkenden Klamotten, die Augenringe, das verklebte, vom Tanzen verschwitzte Haar... Ich weiss. Aber denken Sie doch mal an das Kater-Frühstück! Ist das nicht etwas ganz Herrliches?
Eine meiner schönsten Frühstücks-Erinnerungen sind nämlich genau im Rahmen eines Katerfrühstücks entstanden. Wir waren länger weg (die Sonne ging schon langsam auf) und haben anschliessend komatös fast den ganzen Tag verschlafen. Als wir dann endlich wach waren, haben wir uns zum «Frühstück» in die Stadt geschleppt, Sonnenbrillen gut installiert auf der Nase, und haben uns in das nächstbeste, düstere, Tageslicht scheuende Pub gesetzt. Und Burger bestellt. Das alles war der vorangehenden durchzechten Nacht zu verdanken (und unseren subsequent knurrenden Mägen).
Auch so ein Katerfrühstücks-Potential hat dieses Gericht hier: Shakshuka. Shakshuka sind in einer scharfen Tomatensauce gekochte Eier. Man «tunggt» das Ganze vorzugsweise mit einem guten Stück Brot auf. Herrlich herzhaft. Sie sehen: das wollen Sie eigentlich nicht verpassen, nur, weil Sie nicht mehr (wie in deinen Zwanzigern, ähem) wilde Parties feiern. Deswegen erteile ich heute offiziell die Legitimation, Shakshukas auch zu anderen Tages- und Nachtzeiten konsumieren zu dürfen. Zum Znacht genau so geeignet wie zu jedem «Wir-Treffen-Nachher-Noch-Die-Schwiegereltern» Frühstück an einem x-beliebigen Sonntag.
Shakshuka
Ergibt 1 Pfanne oder 1 Gratinform
Für 4 - 6 Personen
Zutaten:
1 EL Cumin, gemahlen
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 Peperoncino (mild), fein gehackt
3 EL Tomaten Mark
1 Tomate, gewürfelt
1 kl. Dose Tomaten Pelati, gehackt
Allenfalls 1 Tasse Gemüsebrühe
1 EL Harissa
1 Bund Petersilie (und wer mag Koriander), Stile und Blättchen separat fein gehackt
1 Peperoni, in Ringe geschnitten
6 Eier
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Den Cumin in einer ofenfesten Pfanne (d.h. ohne Plastikgriffe, dann ist alles gut) trocken rösten. Dann etwas Öl dazu geben und die Zwiebel darin andünsten. Dann den Knoblauch, den Peperoncino und das Tomatenmark dazu geben und ebenfalls gut anbraten. Mit der frischen Tomate und den Pelati (inklusive dem Saft) ablöschen und allenfalls noch mit etwas Wasser oder Gemüsebouillon ergänzen, falls es etwas mehr Flüssigkeit braucht (es sollte einen schönen Jus geben, den man jetzt noch einkocht). Mit Harissa, Salz und Pfeffer würzen, die Petersilienstile dazu geben und für gut eine halbe bis dreiviertel Stunde einköcheln lassen, bis die Sauce dicklich ist. Die in Ringe geschnittene Peperoni (es braucht genau sechs Ringe - oder soviele wie Eier) in die Pfanne legen. Die Peperoni Ringe eignen sich al «Schälchen» für die Eier. Nun die Eier aufschlagen und in die Peperoni füllen (macht nichts, wenn das nicht ganz genau klappt). Die Eier mit Salz würzen. Nun die ganze Pfanne in den Ofen geben und bei ca. 200 Grad während ca. 10 Minuten - oder bis die Eier unten fest und das Eigeld noch wachsig ist - garen. Mit der gehackten Petersilie bestreuen und mit frischem Brot heiss servieren.
Rezept: Scarlett Gaus von www.forkandflower.com