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Schwer beeindruckt von einem leichten Material

Kork-Interior ist nachhaltig – und schön

Kork dient als Untersetzer für heisse Pfannen und als dichter Verschluss für Glasflaschen. Ziemlich praktisch, aber mässig hübsch? Stimmt nicht. Das Material wird dem visuellen Anspruch gerecht. Wir liefern Beweise dafür.

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Korken

Lasst die Korken knallen: Wir feiern die Vielfältigkeit eines nachhaltigen Naturmaterials! 

Getty Images

Kork kennen wir schon lange. Mindestens so lange wie wir Zac Efron als singenden Basketballer in der Rolle des Troy Bolton aus High School Musical kennen. Dieses Zahnpasta-Lächeln haben wir damals aus der Bravo gerissen und mit bunten Stossnadeln neben dem ebenso bunten Stundenplan an der Pinnwand befestigt.

Ein paar Jahre später fiel die Begegnung mit dem Naturmaterial schon etwas berauschender aus: Korken wurden knallen gelassen und Sektgläser heiter aneinander gestossen. Chin, Chin. Cheers. Prost! Praktisch, dieser Kork. Und darüber hinaus: nachhaltig, schalldämmend, pflegeleicht und bemerkenswert ästhetisch. Letzterem Adjektiv stimmt auch die Modeindustrie zu. Vor einigen Jahren erklärten stilsichere Zeitgenossen Birkenstocks wieder zum tragbaren Trend. Die offenen Sandalen klebten an den Füssen von Pernille Teisbaek oder Jessica Alba. Grace Coddington – die legendäre Ex-Kreativdirektorin der US-Vogue – stand für ihre Birkenstock-Liebe sogar Modell. 

In Form von Möbelstücken und modernen Wohnaccessoires treffen wir das Material nun erneut an. Ansehnliches Kork-Design gibts zum Beispiel bei Gencork. Einem portugiesischen Möbelhersteller, der aus Korkrinde moderne Möbelstücke fertigt. Dass Kork weitaus mehr verkörpert als eine flache Pinnwand, beweisen die Modelle von Gencork durch ihre kreativen Formen.

Was macht Kork so nachhaltig? 

Für die Korkmöbel geht kein Baum drauf. Kein Fällen, kein Sägen. Wie das gehen soll? Für die Verwendung benötigt man nur die Rinde der Korkeiche. Diese wird zwischen Mai und August mit einer traditionellen Technik vom Baum geschält. Und zwar so, dass der Baum selbst keinen Schaden davon trägt.

Danach lässt man die Korkeiche für etwa neun Jahre in Ruhe, bis sich wieder eine ausreichend dicke Rinde gebildet hat, die abgenommen und gebraucht werden kann. Dieses Prozedere wiederholt sich im Leben einer Korkeiche bis zu fünfzehnmal.

Aber es gibt noch weitere Nachhaltigkeits-Pluspunkte zu vergeben: Der Rohstoff wird zu 100 Prozent genutzt, Restabfall bleibt nicht übrig. Bereits verarbeiteter Kork ist unkompliziert recyclebar. Eine Korkeiche erträgt Dürre und benötigt fürs Überleben keine Unmengen an Wasser. Und als wäre das nicht schon genug, bindet die Eiche im Durchschnitt viermal mehr CO2 als andere Bäume. 

Vom Material überzeugt? Also nichts wie ran an den Kork!

Kennt ihr weitere Materialien, die schwer unterschätzt werden? 

Von Vanessa Vodermayer am 12. September 2020 - 10:09 Uhr