Nach Andorra
Meine Mutter pflegt sich an Silvester um 00 Uhr tatsächlich irgendwo zu verstecken – sie als Norddeutsche hasst «erzwungenes Geküsse und Umarme». Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, ob ich in dieser Angelegenheit nach ihr komme – das Countdownzählen und das «Whooohuuu» waren auch noch nie so meins. Deswegen flüchte ich dieses Jahr mit meinen zwei Lieblingsbrüdern nach Andorra und werde um zwölf auf irgendeinem Berg stehen – oder in dem Damen-WC irgendeiner Après-Ski-Hütte. Bis das Umarmen vorbei ist.
Style Weekly Redaktorin, Luise Pomykaj
Nach nebenan
Ich persönlich mag Silvester. Vor allem wegen des Feuerwerks. Mit allem was glitzert, funkelt und glänzt, bekommt man mich. Deswegen flüchte ich lediglich aus meiner Wohnung und stelle mich stattdessen ans Rheinufer in Basel, wo sich das beeindruckende Werk der Pyrotechniker vor Ort besonders gut beobachten lässt. Dazu gibts eine Wunderkerze in meiner linken und einen Glühwein in meiner rechten Hand – und ich kann seelig ins neue Jahr starten. Mit «Whooohuuu», Umarmen und Küsschen. Sorry, Luise.
Malin Mueller, Online Editor
Auf eine Insel in Estland: den Gutshof Pädaste auf Muhu Island
Ein Vögelchen zwitscherte mir, man könne dort den Elchen vom Liegestuhl aus zuschauen. Gekauft! Aber Moment, da ist mehr! Auf dem Jahrhunderte alten Gutshof mitten im Grünen, äh Weissen, sollen die Pet Shop Boys Songs geschrieben haben. Go weeest, life is peaceful there und so weiter. Nun liegt das Luxus-Paradies nicht im Westen Estlands, sondern auf einer Insel bei Tallinn im Norden. Macht aber nix. Friedlich ist es trotzdem. Und majestätisch! Und magisch! Mit Spa zur Küste hin! Das perfekte Hide-Away für alle, die Silvester zuhause hassen. Sonst noch Wünsche? Ja, den einen: Dass ich mein Versprechen gegenüber meiner Familie, über Neujahr in Bayern zu bleiben, rückgängig machen kann. Um zu den skandinavischen Elchen an der Ostsee abzuhauen und in folgendem Holzzuber zu sitzen.
Linda Leitner, Channel-Leitung Style / Body & Health
In irgendeine Hütte in Österreich
Mein Bruder wird am 28.12. stolze 50 Jahre alt und wie sich das für meine Familie gehört, feiern wir grad mal eine Woche durch. Er hat die ganze Sippschaft nach Sillian in Österreich eingeladen und irgendwas organisiert. Ich habe nicht den geringsten Plan, was passieren wird, aber auf meinen grossen Bruder ist Verlass. Es wird laut, lustig und lecker. Ich freue mich schon auf den Moment, in dem ich all meinen Familienmitgliedern und meinem Partner am selben Ort alkoholseelig in den Armen liegen kann. Das hatten wir nämlich seit rund 10 Jahren nicht mehr.
Berit-Silja Grundlers, Redaktorin People
Nach Hause
Früher wollte ich an Silvester immer ganz unbedingt weg. Heute, als Exil-Kind, freue ich mich einfach nur noch auf Zuhausesein. Zu Hause, das ist bei mir Berlin, was viele in der Nacht vom 31. Dezember gerne als «wie im Krieg» bezeichnen. Da habe ich zum Glück keine Vergleiche, aber ich freue mich auf absoluten Ausnahmezustand, Feuerwerk, bunte Lichter, unentwegt hochschnellendes Zischen und glitzernd explodierende Raketen. Das Ganze beobachtet man am besten inmitten einer Handvoll ganz alten Freunden, die ebenfalls über die Feiertage kurz zurück zu ihren Wurzeln gepilgert kamen. Mit etwas Glück hat einer von ihnen einen Balkon irgendwo ganz weit oben und die Backstreet Boys, die Spice Girls und DJ Bobo in seiner Playlist.
Laura Scholz, Channel-Leitung Style / Body & Health
Zu Freunden
Ich war schon immer ein richtiger Fan der Weihnachtszeit. Das krönende Ende der Festtage ist bekanntlich die Silvesternacht. Noch vor wenigen Jahren galt für meine Clique und mich an Silvester nur eins: Herauszufinden in welchem Club die Party des Jahres läuft. Natürlich sucht man danach auf keinen Fall in seinem kleinen, langweiligen Heimatstädtchen (dort würde man die Mega-Party sowieso nicht finden), sondern stöckelt natürlich im Glitzerkleidchen und hohen Schuhen in die Schweizer Metropole Zürich. Sich heute an Silvester in irgendeinen vollgestopften Club, mit mittelmässiger Musik zu quetschen und dafür noch galaktische Eintrittspreisen zu zahlen, kann ich mir heute fast nicht mehr vorstellen. Lieber treffen wir uns zu einem klassischen Mädelsabend und feiern bei einem leckeren Fondue und einer guten Flasche Wein ins neue Jahr.
Nadine Schrick, Modeassistentin Style, Style Weekly und Bolero
In den Mondschein in Morissen
Doch, ich mag all die Rituale und Traditionen rund um die Weihnachtszeit. Auch wenn die Welt am 1. Januar jeweils keine andere ist, finde ich Silvester eine gute Gelegenheit, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und eine Standortbestimmung zu machen. Und um – wenn man so viel Glück hat im Leben wie ich – dankbar zu sein. Wenn es 12 Uhr schlägt, werde ich meinen Mann küssen. Das wird dieses Jahr in der kalten Bergluft von Morissen sein, einem kleinen Dorf im bündnerischen Val Lumnezia.
Nina Huber, Redaktorin Style
Ins Ferienhaus der Kollegin
… oder besser gesagt das ihrer Eltern. Die besitzen im schönen Adelboden ein gemütliches Heim, wo ich dieses Jahr Silvester verbringen darf. Auf dem Plan stehen Faulenzen, Fondue essen, Wein trinken und die Berge geniessen! Skifahren kommt dann zwar erst im neuen Jahr, aber ich hoffe, es liegt bereits so viel Schnee, dass es knirscht unter den Winterboots. Juhuiii, ich freu mich!
Jana Giger, Praktikantin Style Online
In Bella Roma
Beim Anblick von Schnee werde ich ganz traurig. Und Berge sind auch nicht so meins. Deshalb fliegen wir kurz vor Silvester mit der ganzen Familie nach Rom. Mit etwas Glück ist es 2019 genauso frühlingshaft wie in den letzten Jahren. Da blühe ich auf. Den Rutsch verschlafen wir wahrscheinlich - auch dazu gibt es Erfahrungswerte. Dafür sind wir am nächsten Morgen dann frisch genug für archäologische Touren durch die ewige Stadt. Die mag ich nämlich gern.
Bettina Bendiner, Redaktionsleiterin schweizer-illustrierte.ch