Das Schlimme ist ja: Wir machen es gar nicht mit Absicht. Plastik ist ein fester und selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags. Getränke, Lebensmittel, Hygieneprodukte, sogar frisches Obst und Gemüse, … ALLES ist in Plastik verpackt. Wer beim wöchentlichen Besuch im Supermarkt auf möglichst viel davon verzichten will, geht ohne Teigwaren, ohne Wurst und Käse, ohne Tampons und ohne Duschgel oder Shampoo wieder nach Hause. Blöd. Wir wollen es trotzdem versuchen und haben es uns ab Oktober zur Aufgabe gemacht, in allen Bereichen unseres Lebens so gut es geht auf den problematischen Kunststoff zu verzichten.
Die Bestandsaufnahme
Hey Linda, …
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Ähm ... sehr viel? Ich bin eben auch nicht sehr umweltbewusst, muss ich gestehen. In die Challenge wurde ich zugegebenermassen durch den Strudel des Gruppenzwangs gezogen. Da rotiere ich jetzt etwas hilflos, denn ich trinke wahnsinnig gerne aus To-Go-Bechern und noch lieber aus Strohhalmen. Ich weiss, die gibts aus Metall, aber ich kaue gerne darauf rum. Ich soll mich nicht so anstellen? Vielleicht bekehrt mich die ganze Sache hier ja jetzt endgültig. Aber nur, wenn meine Kollegen, die hier immer so aktivistisch ihre Reden schwingen, auch wirklich aufhören, jeden Mittag ein Süssgetränk zu kaufen – in der Plastikflasche.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Ich trinke nicht gern aus Glas. Vor allem nicht zu Hause. Aber ich sehe es ein – das Folgende ist eine Angewohnheit, die ich ablegen muss: Evian-Nuckelflaschen kaufen, ungefähr ’ne Woche lang immer wieder auffüllen und neben das Bett stellen. Das ist eklig, ungesund und ... naja, die Flasche ist halt aus Plastik. Wie die akzeptable Alternative genau aussehen könnte, ist mir noch nicht ganz klar. Ausserdem nehme ich mir fest vor, weniger Coffee to go zu kaufen (boohoo) und meine geliebten Cherry Tomaten nicht in den Einkaufskorb zu werfen, wenn sie in Plastik verpackt sind. Das mit den Plastiktüten bei Obst und Gemüse ist ja sowieso Schwachsinn. Beim Einkaufen nicht jedes Mal diese kleinen Kunststoff-Taschen zu kaufen, sollte ich auch hinkriegen.
Hey Laura, …
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Bevor wir angefangen haben, über die Challenge zu sprechen, war es mir gar nicht so bewusst, aber gefühlt 7000%! Um Strohhalme, Tüten und To-Go-Besteck mache ich zwar schon lange einen grossen Bogen, aber was allein meine Tageskontaktlinsen, Tampons oder ein im Supermarkt zusammen gekauftes Abendessen für Müll produzieren, ist dann noch mal ganz schön schockierend.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Sparen wo es geht. Und ich meine nicht an Geld (denn das schliesst sich eigentlich gegenseitig aus), sondern an Verpackung. In Sachen Sehkraft habe ich schon umgestellt, produziere da jetzt wenigstens nur noch monatlich Abfall und nicht mehr täglich. Pasta, Nüsse, Müsli möchte ich in Zukunft nur noch zum Selbstabfüllen kaufen, gleiches gilt für Obst und Gemüse. Spannend wirds bei Milch- und Hygieneprodukten.
Ausserdem führe ich schon länger einen stillen Kampf gegen diese dämlichen Plastikrührstäbchen, die hartnäckig aus dem Nichts wieder in unserer Büroküche auftauchen … Ich bleibe da dran!
Hey Denise, ...
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Um ehrlich zu sein, versuche ich ja schon längst darauf zu achten, möglichst wenig Plastik einzukaufen. Wären es nur die umweltschonenden Q-Tips, der Verzicht auf abgepackten Salat oder die Umstellung auf nachfüllbares Shampoo, lange war mein Gewissen dadurch halbwegs beruhigt. Ab jetzt ist aber Schluss mit meinem persönlichen Greenwashing. Wie meine alltäglichen Lebensmitteleinkäufe beweisen, landen in meinem Schrank dann nämlich doch noch viel zu viel umweltbelastende Verpackungen.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Ganz einfach: Ich möchte in meinen Schrank gucken und statt unzähligen Verpackungen lieber Einmachgläser und Selbstgemachtes sehen. In der Challenge soll es aber nicht nur den Lebensmitteln an den Kragen gehen, auch meine Beauty-Produkte werde ich in Sachen Plastik noch einmal besonders unter die Lupe nehmen.
Hey Malin, ...
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Phew. Schon so lange viel zu viel. Ich bin die nervige Person bei uns im Büro, die ihre Chefin und diverse andere Leute ständig darauf hinweist, den eigenen Plastikkonsum einzuschränken (ich werte einige Glaswasserflaschen und einen wiederverwendbaren To-Go-Cup als Erfolg). Aber, ich bekenne mich: Ich selber bin ab und an eben gar nicht so viel besser. Ich achte zwar darauf, an Plastik zu sparen, wo es ohne grosse Bequemlichkeitseinbussen geht – allerdings ist genau das auch der Punkt. Ich verzichte mittlerweile zwar auf abgepackte Tomaten, trage stolz ständig meinen Edelstahlstrohhalm mit mir herum und benutze Seife statt Duschgel. Extra für lose Pasta in den nächsten Unverpackt-Laden zu fahren oder noch mal nachzuschauen, ob es die Gurke im nächsten Supermarkt nicht doch ohne Plastik gibt, war mir dann bisher aber doch zu viel Aufwand (I know, shame on me!). Ausserdem, mein ganz grosses Problem: Ich bin snack-süchtig und daher ein schlimmer Schokoladen-Verpackungs-Sünder.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Definitiv mehr selber machen (vor allem SNACKS!) und auch mal die Extrameile gehen, wenn es darum geht, Verpackungen einzusparen. Mein Vorratsschrank und der Rest meines Haushalts reihen sich nämlich wunderbar bei denen meiner Kolleginnen ein. Nüsse, Pasta und Reis kommen in Plastik verpackt, Broccoli in Folie, mein Waschmittel wartet in einem Kunststoff-Behälter auf den nächsten Einsatz. Was aufgebraucht ist, wird deshalb ab sofort unverpackt nachgekauft. Vielleicht gibt es ja auch einen Weg, im gleichen Atemzug nicht auch arm wie eine Kirchenmaus zu werden?
Hey Lara, ...
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Ehrlich gesagt würde ich mich gar nicht erst trauen, das auszurechnen. Ich wohne noch im Hotel-Mama und bin mir deshalb häufig gar nicht richtig bewusst, was bei uns alles so an Plastik rumliegt. Ich nehme mir einfach die erstbesten Nüssli (alle im Plastiksäckli) oder die angefangene Gurke (umwickelt mit Frischhaltefolie) und esse die ohne viel nachzudenken. Das soll sich ändern. Aber ich kann stolz sagen: Im Badezimmer wird bei mir nur wenig (Plastik-) Müll produziert. Ich benutze weder Wattepads noch Abschminktücher, denn ich habe kleine Wunderlappen, mit denen ich mir Gesicht und Make-up abwaschen kann. Und ich habe diverse Cremes in Glasdosen – mein gutes Gewissen ist also nicht komplett dahin.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Da ich zugegeben ziemlich faul bin, neige ich dazu, irgendwelchen Fertig-Food zu kaufen. Von einem Sandwich über den Salat bis hin zur Suppe, sind so ziemlich alle Fertigprodukte in Plastik verpackt. Mein Ziel ist also: Mehr Lebensmittel ohne Verpackung einkaufen und dann selbst etwas daraus zaubern. Wird ganz schön aufwendig, aber meine Mutter wird sich bestimmt über mein steigendes Interesse am Kühlschrank freuen.
Hey Jana, ...
… wie viel Prozent Plastik kommen dir momentan so unter?
Ich gebe es zu, meine guten Absichten werden meist von Faulheit überschattet – oder meiner Sucht nach Eistee. Denn obwohl ich seit geraumer Zeit eine wiederverwendbare Trinkflasche besitze, produziere ich noch immer Pet-Abfall in Hülle und Fülle. Manchmal brauche ich einfach noch ein leckeres Getränk nach dem Essen, was nicht Wasser ist. Aber das muss unbedingt besser werden! Ein weiterer Schwachpunkt sind eindeutig Wattepads. Davon brauche zum Abschminken täglich drei bis vier Stück. Weshalb ich noch nicht auf eine wiederverwendbare Alternative umgestiegen bin? Reine Faulheit, da versuche ich mich gar nicht erst rauszureden. Vorbildlich bin ich dafür beim Plastiksäcke-Vermeiden. In 95% der Fälle habe ich eine Stofftasche dabei oder verzichte einfach auf eine dieser scheusslich knisternden Tüten. Die schreien ja geradezu nach Umweltsünde.
… was ist dein Goal für die Zukunft?
Besser planen! Ganz klar. Und mehr Vorbereiten. Wieso soll ich mir jede Woche ein Müsli kaufen, wenn ich mir genauso gut alle zwei Wochen im Unverpackt-Laden ein grosses Glas mit (sowieso gesünderen) Flocken abfüllen kann? Allgemein bin ich überzeugt, dass ich durch das Vermeiden von Plastik automatisch eine gesündere Option wähle. Heute habe ich mir zum Beispiel als Snack bereits einen Apfel gekauft und stattdessen auf das verpackte Twix verzichtet. In Sachen Wattepads werde ich gleich mein Portemonnaie erleichtern und mir ein paar waschbare Abschminkpads kaufen – verpackt in Recycling-Karton, natürlich.