SCHLAFEN
Masseria Torre Maizza, Fasano
Die Gylzinien hängen träge und üppig von der Pergola, die uralten Olivenbäume beugen sich knorrig der Meeresbrise, am Horizont sieht man das Meer: Design Director Olga Polizzi hat dieses Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert in einen exklusiven Rückzugsort verwandelt, der dennoch nichts von seinen Ursprüngen einbüsst. Am Pool wehen die karierten Tischdecken mit den Blättern der Palmen um die Wette. In den Zimmern und Suiten schreitet man über originale Steinböden und erfreut sich an Interior Pieces aus lokal produzierter Keramik. Überall thront der landestypische «Pumo», eine Art Knospe oder spitze Frucht auf einem Sockel. In Puglia sitzen die Pumi für gewöhnlich an den gusseisernen Balkonen der Altstadt-Häuser und sollen Glück und Wohlstand regnen lassen.
Ja, in der Masseria Torre Maizza kann es einem nur gut gehen. So steht in so mancher Suite ein Zitronenbaum im Bad und schlägt man morgens die hölzernen Türen auf, glitzert dahinter ein eigener, steinerner Pool oder es blüht ein pittoresker Garten. Im Spa wird einem der letzte Rest Stress wegmassiert und im Restaurant Carosello mit Obstgarten-Terrasse serviert man, was die Süditaliener hier eben so essen – nur neu interpretiert. Vorsicht ist nur bei Bar-Pianist Carmelo geboten: der wird euch vielleicht zu einem duetto in der Bar überreden wollen. Zum Glück ist die Karte an Drinks mindestens so lang wie erlesen.
roccofortehotels.com
Masseria Alchimia, Fasano
Die Luft flimmert, wenn man durch die schmale Allee auf das weiss getünchte Landhaus zusteuert. Betritt man das Anwesen, heissen einen violett-leuchtende Blüten, Zitronen- und Olivenbäume, ein zauberhafter Garten, von Palmen gesäumte Terrassen und eine Gastgeberin willkommen, die weiss, was der Designliebhaber will. In absolut privater Idylle und dennoch wenige Auto-Minuten von Fasano entfernt, hat Carolina Groszer ein strahlendes Bijou geschliffen, das Luxus und Tradition nicht besser vereinen könnte und Apartments in verschiedenen Preisklassen bietet. Die gebürtige Bernerin schüttelt stets einen Geheimtipp aus dem gut gekleideten Ärmel: an welchem Strand noch ein buntes Schirmchen zu ergattern ist und wo es sich am lauschigsten speist. Ausserdem weiss sie, wie man hippe Parties schmeisst. Die Autorin durfte einem 30. Geburtstag beiwohnen und hatte am nächsten Tag seliges Kopfbrummen. Wer also noch eine Hochzeitslocation sucht ... Chiama a Caroline!
masseria-alchimia.it
Leonardo Trulli Resort, Locorotondo
Laut Wikipedia ist ein Trullo (Plural: Trulli) die «Bezeichnung für die vor allem in Apulien vorkommenden Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe verjüngen.» In diesen kleinen, weissen Zipfelmützen-Häuschen, die mit ihrer niedlichen Form der Sommerhitze trotzen, kann man selbstredend wohnen. Im Leonardo Trulli Resort gibts reizende Gärten und einen Pool dazu.
leonardotrulliresort.com
ESSEN & TRINKEN
Weingut Terre di San Vito, Polignano a Mare
Zwischen Eseln und Pfauen wird hier in einer Slow-Food-Idylle Wein und Öl gemacht, die beinahe nicht zu ertragen ist. Wenn Giovanni zum Wine Tasting in seinen reich bewachsenen Wintergarten lädt, bleibt keine Handykamera in der Hosentasche und kein Magen leer. Der junge Winzer hat bei Chanel, Prada und Giorgio Armani auf der ganzen Welt gearbeitet – diese Liebe zu den schönen Dingen des Lebens spürt, sieht und schmeckt man in jedem Moment und in jedem Winkel des wunderschönen Anwesens. Da ähnelt auch der Weinkeller einer kathedralenhaften Grotte und die Behälter, in denen das Olivenöl verkauft wird, hübschen Design-Objekten.
terredisanvito.it
Masseria Monte & Masseria Lamapecora, Fasano
Heisser Tipp für einen geschmeidigen Start in den buon Dolca-Vita-Giorno: Auf einem nahegelegenen Bauernhof Frühstück kaufen. Was man dazu braucht, ist ein ausgeschlafener Körper, Bargeld und der obligatorische Korb, in den frisches Brot, Gemüse, Eier, Früchte, Honig, Olivenöl und bei Bedarf auch Wein und Likör geladen werden können. Unweit der Masseria Monte liegen in der Masseria Lamapecora cremigster Ricotta-Burrata und pikanteste Salsiccia in der bäuerlichen Auslage.
masseriamonte.com / lamapecora.com
La Risacca, Monopoli
Dieses authentische Ristorante thront in filmreifer Fellini-Manier auf einer kleinen Mole zwischen Felsbuchten, an denen das glasklare, türkise Meer emporzischt. Ob sich das La Risacca seit den Siebzigern verändert hat, ist fraglich. Gerade die Plastikstühle machen es aber zum ehrlichen Lunch-Spot ohne Website, dafür mit jeder Menge frischen Frutti di Mare.
La Peschiera, Monopoli
Spulen wir kurz zurück ... Das Ganze nochmal in fancy: Das Boutique Hotel La Peschiera serviert Fisch im Ristorante Saleblu auf einer atemberaubenden, hölzernen Terrasse mit Meerblick – mit Stoffservietten, gediegenen Sonnensegeln, hübschen Tischläufern und höheren Preisen.
peschierahotel.com
Al Palazzo, Fasano
Ein Innenhof, der wunderbar zum Städtchen mit der rosa Kuppel passt: Schnörkellos und schlicht, dafür wie für Instagram dekoriert. Man labt sich in Weiss und üppigem Grün unter Lichterketten an kreativ komponierten Speisen wie Tagliatelle mit geräuchertem Burrata an Primitivo-Reduktion.
al-palazzo.com
TRAUMSTÄDTE
Ostuni
Erklimmt man die drei Hügelkuppen dieser schneeweissen Game-of-Thrones-Bastei, ist bei all der Weitsicht äusserste Vorsicht geboten: Die schmalen, steilen Gässchen sind dermassen spiegelglatt flaniert, dass man – schwärmt man zu sehr für den Ausblick, das Santorini-Flair und die kleinen Souvenirläden und Boutiquen – kichernd in eine der hübschen Bars auf den Treppen der Altstadt schlittert. Hier ist vor allem der Sonnenuntergang nach dem Sonnenbad ein Traum, denn die Golden Hour taucht ganz Ostuni in magisches Gelb.
Polignano a Mare
Wo sich teure Restaurants in karstigen Grotten in den Fels fressen, packt so mancher Influencer den Insta-Husband aus: Türkis-blaues Meer, ein wie in die Stadt gespülter Strand und ein auf den Fels geschachteltes Labyrinth an Gässchen wollen es um jeden Preis in die Erinnerungs-Favoriten schaffen – bei Tag oder Anbruch der Nacht, wenn der Himmel kurz alle Farben hat.
Alberobello
Man könnte meinen, hitzegeplante Zwerge hätten sich hier ein Märchendorf gebastelt und sich dabei an ihren Mützen orientiert. Aber nein, es waren findige Süd-Italiener, die mit Alberobello das Dorf der 1000 Trulli schufen, das nun unter Denkmalschutz steht. Während aus den steinernen Zipfeln Souvenirware mit Keramik und Leinen (und selbstredend Pasta in Trulli-Form) quillt, sitzt man im weniger touristischen Viertel Rione Aia Piccola schattig unter steinernen Pergolen.
TRAUMSTRÄNDE
Lido Bambù
Sonnenschirme, die man als Sonnenhut tragen möchte und ein Masseria-weisser Runway, der einen runter zum Wasser führt: Bei Monopoli liegt einer der chicsten Beach Clubs der Region, der nicht nur saisonale Snacks, frisches Seafood und kühle Drinks anbietet, sondern sich auch damit rühmt, den grössten Abstand zwischen den Liegen aufweisen zu können. Exclusive Distancing würden wir sagen – und finden es ganz grossartig.
lidobambu.it
Guna Beach
Ein Beachclub, der einen träge durch den Tag floaten lässt. Die Liegen versammeln sich auf einer weitläufigen Rasenfläche, die hoch über dem weissen Sandstrand thront, unter knorrigen Tamerici-Bäumen – unweit des Naturschutzgebietes Torre Guaceto. Wer sich gerne bedienen lässt und keinen Finger krümmt, der schleppt höchstens eins der überdimensionalen Kissen ins Meer, auf denen man stundenlang auf dem glitzernden Wasser treibt.
gunabeach.com
Porto Ghiacciolo
Moment, wo bin ich hier und vor allem wann? In dieser Bucht ist es laut und grell, gut gebaute Italiener dümpeln scherzend mit Sonnenbrille auf der braun-gebrannten Nase im flachen Wasser, es dudeln Eighties-Kracher aus den Lautsprechern der geschäftigen Bar und unter den bunten Schirmchen vernimmt man schmatzende Begrüssungen. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dem Tourist mag es überzeichnet erscheinen, letztendlich findet man hier Italianità in ihrer reizendsten Form vor.
Il Santos
Dieser wild-romantische Strand kann etwas, das die meisten Beach Clubs ums Verrecken nicht hinkriegen: Das Essen ist gut. Griechisch statt italienisch zwar, aber mehr als köstlich. Tirokafteri, eine scharfe Käsecreme mit warmen Pitafladen, ist der perfekte Lunch-Snack, den man in der Taverne verschlingt, bevor man mit einem Caffè freddo von der Bar zurück auf die creme-farbene Liege gleitet. Scharfe Felsen, tiefblaues Wasser und eine wilde Gischt wiegen einen irgendwann fasziniert in den wohligen Sonnenschlaf.
ilsantos.it
Tipp:
Für die Reise nach Puglia bietet sich natürlich ein wilder Italien-Road-Trip an. Wers schneller und luxuriöser mag, fliegt nach Bari und wendet sich dafür an Boutique-Reiseanbieter wie Rose Travel, die mit einem Team aus Experten euren ganz persönlichen Italienurlaub organisieren.